Schlechteste und beste Verlagsantworten
Wer es selbst nicht am eigenen Leibe erlebt hat, wird keinen Begriff davon haben, wie es zugeht: Abgewimmelt werden auf allen Ebenen. Die Empathie für einheimische männliche Verlierer liegt in der Spanne zwischen Null und minus unendlich, denn die Skala für Häme und Haß ist nach unten unbegrenzt in feministischen Zeiten. In einem Versuch wurde zuerst dem Mädchen geholfen, dann dem Hund, danach der Katze; der Junge in gleicher Lage aber wurde sich selbst überlassen; für ihn gab es weder Hilfe noch Mitgefühl. Das sagt viel über uns aus, die Epoche, und jene Verleger, die sich mit gehässigen Absagen blamiert haben.
Schauen wir uns daher an, was für Rückmeldungen von Verlagen und Presse kommen. Die meisten antworten gar nicht; unter den eingehenden Absagen sind die meisten Formbrieffloskeln. Allerdings hat die ‚revolutionäre’ Heftigkeit der Abfuhren abgenommen. Revoluzzerhafte Pöbelei, wie sie in feministischen Kreisen zwischen 1968 und 1999 verbreitet war, ist vom Typ betonköpfigem Gesinnungszensor abgelöst worden, der oft ein Mann ist und sich subjektiv (so subjektiv wie früher Frauen waren) für einen ‚Gutmenschen’ hält, der ‚reaktionäre Umtriebe’ zertrampelt, womit er der Welt etwas ‚gutes’ tue. Zugenommen haben auch gute und lobende Antworten, die bedauern, das Buch nicht verlegen zu können.
«Von: blauwerke Verlag <███>
An: Jan Deichmohle
Gesendet: 10:57 Dienstag, 18. Juli 2017Betreff: Re: Roman über zentrale Lebensfragen unsrer Epoche
Guten Tag zurück, Herr Deichmohle. … Auf jeden Fall ist Ihr Buch bei uns in so vielerlei Hinsichten fehl am Platz, daß die Zeit fehlt, all das auch nur aufzuzählen. Und die Frage bleibt, warum Sie meinen, uns Ihr Skript ungefragt zusenden zu dürfen. Auf unsere Seite zumindest können Sie nicht geschaut haben; Ignoranz scheint Voraussetzung. … Nehmen Sie uns also bitte raschest aus Ihrem Verteiler. Eine weitere Zusendung Ihrer Texte möchten wir uns hiermit verbitten.
Reiner ███
Am 18.07.17 um 08:25 schrieb Jan Deichmohle:
Einen wunderschönen Tag Herr ███,
dieses Buch „Krönender Abschluß”»
„Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.”, schrieb George Orwell. In einer Epoche, die sich kollektiv verrannt hat, ist es ein Qualitätsmerkmal, unbequeme Wahrheiten zu schreiben. Jeder Satz, der nicht aneckt, keine Empörung auslöst, ist eine Vergeudung der Lebenszeit für Leser und Verfasser. Es kommt in guter Literatur darauf an, ständig neues herauszuarbeiten, was noch nicht gedacht oder richtig verstanden wurde. Das ist ein schöpferischer Vorgang, dem ich folge, der zu immer neuen Ergebnissen führt, die gerade dann gut sind, wenn sie zunächst unbequem wirken.
Würde ich, wie so viele andere, schreiben, was andere gerne lesen, sagen, was sie hören wollen, mir selbst bequem ist, so wäre das schlecht, nämlich verlogen. Zwar könnte es erfolgreich sein, doch trüge es das Schandmal der Lüge, oder des Selbstbetrugs, des leichtfertigen Umschiffens ungenehmer Wahrheit.
Daher scheint das Buch etwas zu taugen, denn beim Zusammenstoß mit dem Schädel des Lesers im blauwerke Verlag entstand ein lauter, leerer Klang. Das Skript war gleich „in so vielerlei Hinsichten fehl am Platz”, daß er nicht einmal die Zeit habe, diese aufzählen zu können. Zunächst drückt er sich vor konkreten, sinnvollen Aussagen. Stellt euch vor, ein Mathelehrer würde seinem Schüler jenen Satz schreiben. Vermutlich würde der Lehrer verwarnt oder entlassen. Als Hiwi mußte ich jeden noch so absurden Beweisversuch genau nachrechnen, um jenen Punkt zu finden und nachzuweisen, an dem ein Rechen- oder Denkfehler auftrat, der den Rest des Beweisgangs falsch machte.
Der Verleger nennt keinen Grund, behauptet nur, es gäbe enorm viele. Im übrigen glaube ich ihm gerne, daß mein Buch nicht in die Denkwelten eines linken oder feministischen Betonkopfs paßt, in vielerlei Hinsicht mit seinen Maßstäben kollidiert. Das soll auch so sein. Es ist Absicht. Genau zu diesem Zweck sind meine Bücher geschrieben. Jeder Satz, der ihn nicht vor den Kopf stößt, ist ein überflüssiger Satz. „Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns”, wußte Franz Kafka. In einem guten Buch muß jeder Satz wie die Hand wirken, die wir uns vor Erstaunen vor den Kopf schlagen, wenn wir etwas unglaubliches erleben.
In den nächsten Sätzen zeigt der Verleger eine Mischung aus Rechthaberei, Unverschämtheit und autoritären Gesinnungszwängen. „Und die Frage bleibt, warum Sie meinen, uns Ihr Skript ungefragt zusenden zu dürfen.” Das bedeutet, ein Verfasser solle nicht das Recht besitzen, sein Werk an einen Verlag zu schicken. Dafür bedarf es in der kruden Gesinnungswelt des Verfassers einer Genehmigung, die nur dann erteilt wird, wenn die Gesinnung des Verfassers der Weltanschauung des Verlegers entspricht. „Auf unsere Seite zumindest können Sie nicht geschaut haben;” – woher habe ich sonst seine Email-Adresse? Offenbar meint er, seine Gesinnung blinke klar aus den Verlagsseiten, und der Schriftsteller setze voraus, daß der Verleger ein intoleranter Gesinnungsdiktator ist, der Werke Andersdenkender nicht nur empört ablehnt, sondern sich verbittet, ihm dergleichen zuzumuten. Genau das tut er in den nächsten beiden Sätzen gleich doppelt. „Nehmen Sie uns also bitte raschest aus Ihrem Verteiler. Eine weitere Zusendung Ihrer Texte möchten wir uns hiermit verbitten.” Gesteigert werden Unhöflichkeit und Radikalität noch durch die Steigerungsform ‚raschest’. Wurden früher Werke erst nach der Veröffentlichung von der Zensur verboten, so verbieten mir heute Verlage, ihnen Werke zuzusenden.
Auf diese Weise wird aus ihrem Selbstbewußtsein und ihrer Weltsicht ausgeblendet, daß es Schieflagen geben könne, die dringend geändert werden müssen. Jedes Mitfühlen mit Betroffenen wird so sicher verhindert. Wer so abwimmelt, macht sich zum Täter, oder zum Helfershelfer von Tätern, und mitschuldig an dem, was in dieser Gesellschaft schiefgeht.
Nach ermunternden Antworten aus einigen kleinen Verlagen, die meine Bücher wohl schätzten, aber nicht die nötigen Mittel und Verbindungen hatten, sie angemessen zu bewerben und verkaufen zu können, erhielt ich nun auch aus einem großen Publikumsverlag eine ermutigende Antwort.
«Von: ███ <███@rowohlt.██>
An: Jan Deichmohle <███>
Gesendet: 10:37 Mittwoch, 5. Juli 2017Betreff: Re: P.S. Aw: hochaktueller Roman über männliche Verlierer von Feminismus und Massenmigration
Lieber Herr Deichmohle,
ich verstehe Ihren Zorn und Ihre Argumente. Ich kann Ihnen nicht genau sagen, woran es liegt. Vielleicht an Ihrer ‚Flexibilität’, alles immer neu zu gestalten, sich nicht festzulegen. Sie sollten Journalist werden, schnelle und flüchtige Gedanken und Geschehen auffangen und in Worte fassen.
Denn schreiben können Sie. Finden Sie Ihren Weg, es gibt ihn.
Mehr kann ich dazu nicht sagen. Und ich werde auch nicht wieder antworten. Bitte haben Sie dafür Verständnis.
Herzliche Grüße,
███
Lektorat Belletristik»
Diese Antwort zeigt: es wird etwas bewegendes gesagt und so ausgedrückt, daß es Menschen ansprechen kann, wenn sie ihre Herzen nicht verschließen. Gut beobachtet ist die ständige Suche nach der Wahrheit, was ein Prozeß laufender Erneuerung ist. So ermunternd es klingen mag, übersieht es einige wesentliche Punkte: Die journalistischen Kapitel sind der oberflächlichste und nachrangigste Anteil, stehen nur Lesern und ihrer Zeit am nächsten. Sie dienen dazu, Leser abzuholen. Doch geistige Vertiefung, das Ergründen neuer Einsichten, findet stärker und vorrangig in zwei anderen Bereichen statt: Zum einen dem der Wissenschaft, der Verknüpfung neuester Ergebnisse von Evolutionsforschung mit Ergebnissen anderer Wissenschaften – ein interdisziplinärer Ansatz, der etwas neues schafft. Zum anderen ist es Dichtung, die tiefe, das Leben bewegende Urgründe anzapft und in Worte faßt, wozu weniger poëtische Naturen kaum in der Lage wären. Hier besteht die Kunst darin, unbewußte oder verdrängte Strömungen, Abläufe und Strukturen zu erkennen, die dann mit den Methoden der Wissenschaft deutbar werden. Poëtisch wurde einiges schon in der ersten überlieferten Dichtung erkannt, der Ilias, den ersten antiken Tragödiën, als die Zivilisation entstand nach einer Katastrophen- und Umbruchszeit am Ende der Eiszeit.
«Von: ███<███@rowohlt.██>
An: deichmohle@███
Gesendet: 6:46 Freitag, 30. Juni 2017Betreff: Re: hochaktueller Roman über männliche Verlierer von Feminismus und Massenmigration
Lieber Herr Deichmohle,
bitte entschuldigen Sie, daß wir uns heute erst melden.
Wir haben Ihr interessantes Projekt geprüft. Als Mutter von drei Söhnen, denen von ihren Frauen das Äußerste abverlangt wird, stimme ich Ihren Thesen aus vollem Herzen zu.
Bei Rowohlt haben wir leider keinen Programmplatz für Sie. Da Sie schon veröffentlicht haben, wissen Sie, wie schwierig es ist, bei einem Verlag zufriedenstellend unterzukommen.
Alles Gute für Ihren weiteren literarischen Weg,
███
Lektorat Belletristik»
Das ist bedauerlich, wenn nicht eine tragische Verstrickung. Kleine Verlage können mich nicht am Markt durchsetzen und lehnen deshalb mit Bedauern ab. Ohne Verlag werde ich gelangweilt und hochnäsig ignoriert, weil es Hunderttausende Möchtegernautoren gibt, die Leute von Werbung überschüttet und obendrein hochnäsig sind; viele wollen alles umsonst, am liebsten jeder einzeln im Kommentarbereich in drei Sätzen erklärt haben, um sich Mühe und Geld zu sparen, ein Buch mit 500 Seiten zu lesen. Manche wollen so wenig wie möglich denken müssen, alles bequem und ohne anzuecken eingetrichtert bekommen. Ein großer Publikumsverlag wie Rowohlt wäre vermutlich der seit Jahrzehnten fällige und fehlende Durchbruch gewesen, denn ebenso lange werden die Themen abgewimmelt. Obwohl es gelang, Geist und Seele der Lektorin anzusprechen, hat dieser Verlag leider keinen Programmplatz. Daher bleibt die Lage verfahren. Hier scheint der Begriff „tragisch” nach der antiken Tragödië angemessen.
«Von: ███<███@rowohlt.██>
Gesendet: 14:48 Dienstag, 4. Juli 2017… Die Verlage haben nicht so viele Programmplätze wie man landläufig meint – es gibt da auch die Hausautoren. Und wenn ein Platz frei wird, kommen die Autoren von der Backlist, ja, die gibt es auch.
Sie werden auch so Ihren Weg gut weitergehen.»
Weder Hausautoren noch die der Backlist werden je auf Bestellung einen solchen Durchbruch erschreiben, der nur daraus entsteht, mit Leib und Seele eine Frage zu vertiefen und zu erleben, dies über lange Zeiten, wobei wissenschaftliche Literatur durchsucht wird, um die Zusammenhänge und Gründe zu erkennen. Die Ablehnung stellt eine Weiche, schiebt mich auf ein Abstellgleis zurück. Durch eine Veröffentlichung in einem großen Publikumsverlag hätten sich in vielerlei Hinsicht Tore geöffnet, auch geistig, denn ein Autor lernt beim Veröffentlichen; er wächst mit dem Produkt in neuë, unbekannte Bereiche hinein. Diese Entwicklungsmöglichkeit ist mir nun genommen, so wie sie mir 30 Jahre lang gänzlich fehlte, als niemand etwas von mir verlegen wollte. Es ist schlichtweg nicht vorstellbar oder vorhersehbar, wie ich mich weiterentwickelt hätte mit solch einem Verlag und einem Buch, das nennenswert Leser findet. Täglich können neuë Ideën aufkommen, die spontan meine Möglichkeiten nutzen – wenn sie denn vorhanden wären.
«Von: ███_Publishing_Vienna <███.bookoffice@███>
An: Jan Deichmohle <███>
Gesendet: 16:30 Freitag, 30. Juni 2017Betreff: Re: hochaktuelles Buch über männliche Verlierer von Feminismus und Massenmigration
Lieber Jan Deichmohle!
Das Thema ist interessant, jedoch ist für dieses Jahr einfach nichts mehr unterzubringen. Ich habe keine Möglichkeit mehr ein Buch unterbringen. Frühestens 2018.
Keien Sorge, das liegt nicht am Manuskript, sondern an den vielen Einreichungen und bisherigen Zusagen. Derzeit ersticken wir an Werken, aber mir ist es wichtig auch die Zeit für ein gutes Buch zu haben. Also brauchen wir etwas davon.
Ich ersuche Sie daher mich so Ende des Jahres noch einmal kurz anzuschreiben, dann sehe ich, was ich machen kann,
Mit freundlichen Grüße
███»
«Von: ███_Publishing_Vienna <███.bookoffice@███>
An: Jan Deichmohle <deichmohle@███>
Gesendet: 18:22 Freitag, 30. Juni 2017Betreff: Re: hochaktuelles Buch über männliche Verlierer von Feminismus und Massenmigration
Lieber Jan!
Ich habe mir jetzt zeit genommen und hineingelesen.
Aber leider muß ich ablehnen. Zum einen ist das Buch sehr politisch und ein Grenzgang, auf den ich mich nicht einlassen kann. Dazu fehlen mir notwendige Informationen über die politische Lage und Einstellung in Deutschland. …
Zudem wäre dann noch eine politische Kontrolle meiner Mitarbeiter drin. Wie Du weißt arbeite ich eng mit den Österreichischen Frauenhäusern und kann mir eben da nichts leisten, was unkorrekt wäre.»
Wenn ein Buch mit Verweis über die ungewisse „politische Lage und Einstellung in Deutschland” abgelehnt wird, ist das vielsagend. Das Thema mag noch so interessant, die herausgearbeiteten Inhalte brisant und originell sein – sobald es ‚politisch inkorrekt’ erscheint, wird die Notbremse gezogen und Vollbremsung gemacht. Frauenhäuser waren eine Idee von Erin Pizzey, die früh erkannte, daß es mindestens ebenso großen Bedarf an Männerhäusern gab; sie wurde von Radikalfeministinnen ausgebootet, die ihre Idee klauten, Frauenhäuser zu ideologischen Agitationszentren umfunktionierten. Ich kann der Frau und ihrer ehrlichen Antwort dafür danken, ihren Interessenskonflikt offengelegt zu haben: Weil sie auf Zusammenarbeit mit von Radikalfeministinnen geprägten Frauenhäusern angewiesen zu sein glaubt, kann sie sich nicht leisten, ein Buch zu verlegen, das den Betreibern jener Häuser ungenehm ist. Auch solche Ängste wirken effektiv wie Gesinnungszensur, auch wenn die Verlegerin das gar nicht beabsichtigt, sondern nur befürchtete Nachteile meidet.
«Von: Smart und Nett Zentrale <███@smart-und-nett-ver-lag.██>
An: ‚Jan Deichmohle‘ <███>
Gesendet: 20:30 Dienstag, 27. Juni 2017Betreff: AW: Roman über die wunde Stelle unsrer Epoche
Sehr geehrter Herr Deichmohle,
wir haben Ihren Buchvorschlag zur Kenntnis genommen. Warum Sie ausgerechnet auf uns mit Ihrem Anliegen kommen erschließt sich in keiner Weise. Von Inhalten, die Sie präferieren, distanzieren wir uns ausdrücklich, zu einer Zusammenarbeit wird es daher nicht kommen.»
Sie distanzieren sich ausdrücklich von den Inhalten; klarer könnte Ablehnung aus Meinungsgründen kaum ausgedrückt werden. Qualität hängt aber nicht mit Gesinnung zusammen; im Gegenteil, Neuland erschließt sich nur jenseits gewohnter Denkweisen. Solche Scheuklappenabsager mögen einst intelligente Wesen gewesen sein, doch sind sie erstarrt und eingefroren, unwillig, etwas neuës, ihnen widerstrebendes zur Kenntnis zu nehmen oder gar zu verstehen.
«Von: manuskripte@ehrlich-███ <manuskripte@ehrlich-███>
Gesendet: Montag, 26. Juni 2017 14:54
An: deichmohle@███Betreff: Re: ein Roman über das Leben in schwierigen Zeiten
… Die Nennung diverser Antworten von Verlagen, welche sich zumindest die Zeit genommen haben, Ihnen überhaupt zu antworten, und die von Ihnen darauf folgende Verhöhnung erschreckt uns nicht – wir freuten uns, wenn wir ebenfalls mit aufgenommen würden»
Das war ein ganz schlauer; solch eine Absage hatte ich noch nicht. Er bittet um Aufnahme in meine Liste der schlechtesten und besten Verlagsabsagen. Wollen wir ihm seinen Wunsch erfüllen? „Wolle mer ihn eroilosse?” Halten wir’s wie Angela Merkel vom Vaginarauten-Feminat mit der von ihr durch unbedachte Äußerungen eingeladenen Massenflut. „Ist mir doch egal, ob ich schuld bin, daß er nun drin ist. Nun ist er einmal hier. Das ist alternativlos.” Wenn er meint, es gereiche ihm zur Ehre, wieso nicht? Für einen Platz in der zweiten Reihe möge seine Bewerbung reichen. Schließlich möchte ich nicht ebenso viele Verlagseinsendungen ablehnen, wie umgekehrt Verlage mir abgesagt haben.
«Von: ███
Gesendet: Sonntag, 25. Juni 2017 20:15
An: Jan DeichmohleBetreff: AW: Kernfragen des Lebens in Alltag und Evolution dargestellt
Lieber Herr Deichmohle,
ich habe ein bißchen hineingelesen ihr Ihr Manuskript und würde Ihnen durchaus recht geben, daß es „unbedingt verlegt und bekannt werden” sollte.
NUR: Dafür braucht es einen anderen Verleger als mich, einen größeren Verlag, jemanden, der sich viel Zeit für Ihren Text nehmen kann. Die Edition Isele wäre für Sie keine gute Wahl.
Ich drücke Ihnen die Daumen, daß Sie den passenden Verlag bald finden.
Mit freundlichen Grüßen
███»
Nach obiger Bewerbung für die Bestenliste möge ein aussichtsreicher Kandidat der Schlechtestenliste folgen.
«Elisabeth ███
Mi 30.09.2015, 19:04Sehr geehrter Herr Deichmohle,
die Entsetzlichkeit der Website, auf die Sie verlinken, lässt vermuten, dass Ihr Buch ähnlich entsetzlich ist. Daher werde ich es ignorieren.
Mit herzlichen Grüßen,
███»
Obiges Kapitel wurde heute im Buch „Krönender Abschluß”, dritter und abschließender Band der Reihe „Fulminantes Finale” ergänzt. Kauft und lest meine Bücher. Nichtbeachten ist eine politisch wirksame Stellungnahme, die feministische Eliten stützt und Kritik behindert.
Jan, die Mauer ist immer noch da. Egal wie sehr Du sie durchbrechen willst, sie bietet Dir nichts Anderes als unzählige Möglichkeiten Dir Deinen Kopf daran blutig zu schlagen.
Leider würde heutzutage bei Rowohlt noch nicht einmal Tucholsky Anklang finden.
Die Meinungsfreiheit ist Dir (noch) nicht verboten, sondern ganz einfach unbeliebt, da Du Dich nicht der Neuen Kultur anpassen willst. Deine Auffassungen treffen genau zu, aber sie gehen gegen den Strich der Neuen Kultur. Es ist kein böser Wille der Verleger, sondern nichts anderes als deren Abschätzung der Verdienste die durch Deine Bücher gemacht werden können.
Du bestehst darauf die Neue Kultur anzuprangern and zu kritisieren. Das Recht zur Freisprache hast Du ja, aber nicht die Hilfe irgendwelcher Verleger Deine Meinungen ausdrücken zu können. Du hättest wohl viel größere Erfolge Deine Meinungen zu verbreiten, wenn der nutzlose Aufwand die Verleger zu überzeugen darauf umgelenkt würde Wege zu finden Deinen Blog mehr populär zu machen.
Walter, Du verkennst die Lage, außerdem die Bedeutung von Wissenschaft und Dichtung. Gerade mein Blog wird systematisch ignoriert, einschließlich von großen Teilen der sogenannten ‚Männerszene‘.
1. Wissenschaft ist feministisch übernommen und ideologisiert worden. Sogar das Fach ‚Männerforschung‘ ist von Prinzipien und Ansatz her feministisch geprägt und ein Ableger des Feminismus. Deshalb habe ich mit meinem wissenschaftlichen Ansatz nicht nur feministische Kräfte gegen mich, sondern auch viele unterschwellig feministisch geprägte ‚Männerrechtler‘, die sich auf solche sog. ‚Männerforschung‘ berufen. Umso wichtiger ist mein Ansatz, denn er liefert eine echte und vollständige Widerlegung des Feminismus – siehe meine Bücher. Widerlegung des Feminismus: „Ideologiekritik“. Widerlegung von ‚Männerforschung‘ als feministisch: „Die Unterdrückung der Männer“. Widerlegung aller Wellen einschließlich der ersten: „Flaschenpost in die Zukunft“
2. Außer der Wissenschaft ist auch Dichtung ein wichtiges Feld geistigen Umbruchs. Sowohl in literarischen Büchern, als auch in wissenschaftlichen Fachbüchern erfolgen die wirklichen geistigen Neuerungen. Internet und Blog sind oberflächlicher: dort fehlt die Geduld, sich gründlich hineinzudenken, mit einem ganzen Buch zu beschäftigen. Auch literarische Arbeiten sind anspruchsvoll: Das kann nicht jeder. Viele motzen bloß rum (englisch: rant). Sowas wird viel gelesen. Doch solche oberflächliche Kritik, die sich auf den Zufall derzeitigen ‚Common Sense‘ beruft (der sich ständig in feministische Richtung verschiebt), kann weder Grundfragen durchschauen noch viele Leute ansprechen. Aber meine Bücher könnten über Publikumsverlage mit neuen Ansätzen ein breites Publikum ansprechen. Sie könnten der Durchbruch sein zum Massenpublikum und weg von einer kleinen, leider meist unsolidarischen Internetszene.
3. Der Blog ist Zeitverschwendung in einer weggefilterten Blase. Eher bringen meine Bücher Leser zum Blog als umgekehrt.
Deine Antwort ist nett gemeint, läuft aber auf einen ähnlichen Irrtum hinaus wie bei der Lektorin von Rowohlt. Du hast recht damit, daß die Mauer noch da, das ganze Thema unbeliebt ist. Doch meine Bücher könnten diese Mauer knacken. Weshalb sind Sarrazin, Pirincci, Kelle und andere so erfolgreich? Weil sie provozieren. Meine Bücher sind wohl noch provokanter. Der Unterschied ist: diese waren vorher bekannte Persönlichkeiten, wurden daher von Medien und Publikumsverlagen beachtet. Ich war nie etabliert, weil ich niemals angepaßt war. Deswegen werden meine Argumente und Bücher seit den 1980ern ignoriert.
4. Wir haben keine ’neue Kultur‘, wenn wir das Wort in dem Sinne verwenden, wie ich es in meinen Büchern tue. Wir leben in einer feministischen Epoche, die Kultur und Zivilisation mitsamt ihren Grundlagen radikal zerstört.
5. Moderne Zensur ist eine Unterdrückung der Meinungsfreiheit mit anderen Methoden als im klassischen Falle. Sie funktioniert, indem Kritiker in eine weggefilterte Blase abgedrängt werden, wie die Blogosphere von Männern oder Islamkritikern. Doch, es ist eine moderne Zensurform, die ich in meinen Büchern beschreibe und belege, wenn diese nicht öffentlichkeitswirksam vermarktet werden, dafür feministische Schinken in großer Zahl. Bei vielen Verlegern war es bösartige Absicht, wie ich mit Zitaten aus Verlagsabsagen seit den 1980er Jahren dokumentiere und beweise. Natürlich sind diese nur die Spitze des Eisbergs: Viele Verlage haben keine böse Absicht, sondern zweifeln am Thema oder wirtschaftlichen Erfolg. Doch auch darin irrst Du: Bücher waren zu jeder Zeit kein gewöhnliches Produkt, bei dem es nur um Geld geht. Gute Bücher mußten in allen Zeiten von Buchliebhabern gegen die Gewohnheit und Trägheit ihrer Zeit durchgesetzt werden. Das war schon bei den heutigen Klassikern so! Die Aufgabe eines guten Verlegers ist es, gute Bücher zu machen. Wer vor allem Geld machen will, gehe in andere Branchen, ist hier fehl am Platze.
Ich stehe mit mehreren Verlegern in Kontakt, die meine Bücher aus idealistischen Gründen herausbringen wollen, weil sie diese für wichtig halten. Genau das ist Aufgabe eines Verlegers und wichtig für den Geist; eine Epoche ist ruiniert, wenn dieser Geist und solche Verleger fehlen. Doch jene Verleger werden selbst ausgegrenzt von einer ‚politisch korrekten‘ Epoche und kämpfen selbst darum, das Geld zu verdienen, was sie für das Publizieren guter Bücher brauchen. Denn diesen Verlegern werden wirtschaftlich Streiche gespielt. Einzelheiten darf ich nicht ausplaudern, weil das persönliche Geschichten sind. Ich kann nur so viel sagen: Diese Verleger haben mir ihrerseits haarsträubendes erzählt, wie sie kaltgestellt werden, weil sie ungenehme Bücher produzieren.
Moderne Gesinnungsdiktatur und Meinungsunterdrückung hat viele Fassetten, die in meinen Büchern angesprochen werden. Noch längst nicht alles ist geschrieben. Auch die Geschichten massiv behinderter oder wirtschaftlich fast ruinierter politisch inkorrekter Verleger sollten eines Tages einmal geschrieben werden. Das derzeitige Regime hat viele ‚Leichen im Keller‘.