Arabischer Umgang mit Staatsgrenzen
Das folgende ist ein Auszug aus meinem Buch „Zeitzeuge” aus den 1980er Jahren mit ergänzten Teilen aus 2018.
Mit einem landesüblichen Sammelbus war ich zur Landesgrenze Algeriëns gefahren, dort aber bei wegen des zur Einreise nötigen hohen Pflichtumtauschs abgewiesen worden; man sagte mir, selbst wenn es mir glücken sollte, an einem anderen Übergange mit geringerem Umtausch in Landeswährung hineinzugelangen, würde man mich ohne den Nachweis des Pflichtumtauschs nicht wieder aus Algeriën herauslassen. Daher war ich gezwungen, in einer Behörde meine Zugfahrkarte unter Zeitdruck zurückzugeben um über das Land hinwegzufliegen. Die Angelegenheit wurde extra vorgezogen; der Beamte hatte romantische Vorstellungen von der schnellen und präzisen Funktion unsrer Behörden, was mir fast peinlich war. Mein Visum für Algeriën blieb unbenutzt.
Nachtrag 2018: «Die Grenze zwischen Algeriën und Marokko ist seit 1994 geschlossen. … Dieser Sicherung ist es zu verdanken, daß sich bis heute keine islamistische Extremisten-Gruppe in Marokko einnisten konnte.»1 (dein-marokko)
Ironie 2018: Wenn wir unsere Grenze so gegen Araber überwachten wie Araber gegen Araber, würden wir als ‚Rassisten’ beschimpft; mit dieser Keule werden Vernunft und Selbsterhaltungsinstinkt totgeschlagen. Von mir wurde für eine einfache Durchreise außer persönlich zu beantragendem Visum eine hohe Devisensumme verlangt, die ich eintauschen mußte, aber nicht zurücktauschen durfte. In der algerischen Botschaft war ich unter anderem gefragt worden, ob ich Atheïst sei. (Das galt als ‚sympathisch’.)
Solange uns niemand überrannte, Europa christlich war, unbedrängt durch wachsende Zahl von Muslimen und anderen Migranten, ließ es sich träumen von der weiten Welt. Es ist schön, die Erde zu bereisen und in ferne Kulturen einzutauchen, solange es eine Heimat gibt, in die wir zurückkehren können. Doch wenn diese Heimat sich auflöst, weil sie von Fremden bevölkert wird, ist der Spaß vorbei. Wir haben keine zweite Heimat. Dies ist unsere. Geht bitte alle nach Hause, damit wir Freunde bleiben und von der Welt der anderen träumen können.
Fußnote
1 https://www.dein-marokko.de/wissenswertes/sicherheit-in-marokko/
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass bereits lange vor Mohammed im arabischen Raum eine Hochkultur herrschte, die sowohl im Bereich der Technik, der Literatur und insbesondere der Medizin dem Rest der Welt weit überlegen war.
Fortschrittliche Wissenschaftler aus dem europäischen Raum reisten um viel Geld nach Bagdad oder eine der anderen arabischen Metropolen um sich hier fortzubilden und mit teilweise revolutionären neuen Erkenntnissen ihr Umfeld zu verblüffen.
Leider war es in der Folge die Religion in Form des lawinenartig über den arabischen Raum hereinbrechenden Islamismus, die sich gegen weiteren Fortschritt der Wissenschaften wandte.
Die typische, auch vom Katholizismus angewandte Wissenschafts- und Fortschrittsfeindlichkeit verwischte die Grenzen des Bildungs- und Wissenschaftsstandards. Die Folge waren religiöse Exzesse wie die Kreuzzüge und deren bekannte Folgen, sowie die Hexenverfolgungen im Spätmittelalter. Auf der Strecke blieben die Wissenschaften und der Fortschritt.
Man denke an Galileo – der vom Vatikan übrigens erst im 20. Jahrhundert rehabilitiert wurde . . . . (!)