Eiszeitalter und Warmzeitalter
Medien, Aktivisten und Forscher der meinungsgetriebenen Art haben uns in den letzten Jahrzehnten anerzogen, an menschengemachte Klimakatastrophe zu glauben. Höchsttemperaturen werden sensationell aufgebauscht; Tiefsttemperaturen schnell vergessen oder nur von wenig gelesenen Publikationen am Rande erwähnt.
Diese Voreingenommenheit geht so weit, daß Durchschnittsmenschen auf Twitter schreiben, „kein ernstzunehmender Mensch bezweifle noch den menschengemachten Klimawandel”. Das Klima wandelt sich, seit es die Erde und auf dieser Leben gibt, seit mehreren Milliarden Jahren. Starke kosmische Kräfte wirken dabei. Sowohl historische Graphen von Sonnenaktivität, der Anzahl von Sonnenflecken, soweit aus der Vergangenheit bekannt, der Parameter des Erdumlaufs um die Sonne sowie der Sonne um das Schwerkraftzentrum der Milchstraße korrelieren erstaunlich gut mit den gemessenen oder aus Sedimenten erschlossenen Klimaverläufen.
Die Folge der Eiszeiten und Zwischenwarmzeiten der letzten 2½ Millionen Jahre deckt sich weitgehend mit der Abfolge zyklischer Umlaufparameter der Erde um die Sonne.
Ähnliches zeigt sich für die Bahn des Solarsystems in der Galaxie.
«Rund 280 Millionen Jahre dauert ein „kosmisches Jahr”. Es ist die Zeit, die die Sonne braucht, um einmal um das Zentrum unserer Milchstraße zu kreisen. Ebenso lange sind die letzten drei großen Eiszeiten der Erde zeitlich voneinander entfernt. Die jüngste Eiszeit ereignete sich vor knapp einer Million Jahren im Pleistozän oder Diluvium. Mehr als 260 Millionen Jahre, in die Wende zwischen Perm und Karbon, datiert nach heutigen Kenntnissen die nächste Vergletscherung unseres Planeten zurück. Die älteste, durch geologische Funde gesicherte Glazialzeit fand vor weiteren fast 300 Millionen Jahren im Präkambrium statt.» (Zeit, 1967)
Warm- und Kaltzeiten wechseln zyklisch, wobei deren Zyklus der Dauer eines Sonnenumlaufs um den Schwerpunkt der Milchstraße entspricht. In Erdwarmzeiten ist es aus vermutlich kosmischen Gründen deutlich wärmer als heute.
«Eiszeiten aus dem All, Joachim Schüring, 26.07.2002
Wie eine gigantische Bürste dreht sich die Milchstraße und streift dabei mit ihren Armen regelmäßig das Sonnensystem. Mit jedem Schlag löst sie dabei womöglich eine irdische Eiszeit aus. …
Diese gigantischen Sternenexplosionen ereignen sich vornehmlich im zentralen Bereich der Spiralarme, wo die Materiedichte am höchsten ist, und da sich das Sonnensystem auch relativ zu den Spiralarmen bewegt, hat es diese im Laufe seiner Geschichte immer wieder durchkreuzt. Ergo war das Sonnensystem in den dichten Zentren der Arme regelmäßig der besonders heftigen kosmischen Strahlung von Supernovae ausgesetzt, die ihrerseits Auswirkungen auf das irdische Klima haben mußten. … die kosmische Strahlung bei uns alle 143 Millionen Jahre ein Maximum erreichen müßte …
Wirklich beeindruckend wurde die Geschichte jedoch erst, nachdem Shaviv sein Modell mit den geologischen Zeugnissen auf der Erde verglich. Denn dabei zeigte sich eine eindrucksvolle Übereinstimmung mit den irdischen Eiszeiten: Immer wenn sich die Sonne – und also auch die Erde – mitten in einem Spiralarm befand, verstärkte sich die kosmische Strahlung, und auf der Erde brach eine Eiszeit an. Sogar die derzeitige Situation traf Shaviv genau. Dem Modell entsprechend haben wir gerade das Zentrum des Orion-Arms durchkreuzt – und eine größere [Kaltzeit] Eiszeit hinter uns gelassen.» (Zeit, Nir Shaviv, University of Toronto und Hebrew University Jerusalem)
Die langfristige Folge von Warmzeiten und Eiszeiten stimmt überein mit dem Durchqueren eines Galaxienarmes alle 140+- Millionen Jahre sowie dem Umlauf um das Schwerezentrum der Milchstraße in 280 Millionen Jahren. Übrigens hat die Sonnenaktivität die größte Auswirkung nicht direkt, denn Schwankungen der Strahlung sind recht gering, sondern indirekt über Sonnenwind und Magnetfeld, die kosmische Strahlung abschirmen, die wiederum über Kondensationskeime in den höheren Schichten der Atmosphäre die Rückstrahlquote von Sonnenenergie ins All verändert.
Letzteres wird auch beim langen, rund 140+- Millionen Jahre währenden Zyklus vermutet, weil je nachdem, ob die Sonne sich innerhalb eines Arms der Milchstraße befindet oder außerhalb, die kosmische Hintergrundstrahlung viel stärker schwankt als die Sonnenstrahlung selbst.
Übrigens ist unter ‚Warmzeit’ etwas anderes zu verstehen als eine ‚Zwischenwarmzeit’; in Warmzeiten war es sehr viel wärmer, der CO2-Gehalt zugleich viel höher, als in Zwischenwarmzeiten oder unsrer Zeit. Zugleich waren Biomasse und Artenvielfalt in Warmzeiten deutlich größer als sonst. Wie viel wärmer und CO2-reicher erdgeschichtliche Warmzeiten waren als unsre vergleichsweise schwache Zwischenwarmzeit, zeigen Langfristgraphen.
Fröhliches Klimahüpfen gegen kosmische Kräfte!
Aus erdgeschichtlicher Sicht ist die Welt heute nicht ungewöhnlich warm, sondern bei langfristigem Vergleich im kühleren Bereich. Der CO2-Gehalt liegt nahe dem unteren Ende des für irdisches Leben bekömmlichen. Über die dreiviertel Milliarde Jahre mit höherem Leben befindet sich dieser dicht am Tiefpunk. Während des langfristigen Abwärtstrends von CO2 wurde in den Eiszeiten ein Tiefstand erreicht, bei dem Landpflanzen zu muckern beginnen, der nur wenig über der Marke lag, unter der Landpflanzen sterben, in Folge auch Landtiere, so daß höheres Leben außerhalb der Weltmeere erlischt. Unsre hüpfenden HysterikerInnen haben dies wie so vieles gefühlig genau falsch herum gedeutet. Genug CO2 ist lebenswichtig; die Tätigkeit des Menschen gleicht den Mangel rettend aus.
Die meisten Aussterbeereignisse gab es in Kaltzeiten, nicht in Warmzeiten. Eine wärmere Welt hat eine größere Artenvielfalt und Biomasse. In den Eiszeiten sank der CO2-Gehalt der Atmosphäre gefährlich nahe zur Todeszone, wo erst Landpflanzen absterben, darauf höheres Leben jenseits des Weltmeeres erlischt. Die meiste Zeit der Erdgeschichte war der CO2-Gehalt deutlich höher; Pflanzen wuchsen daher schneller und können dann auch mehr Ertrag liefern, mehr Tiere und Menschen ernähren.
Klimaaktivisten zufolge ist die Menschheit von einer Klimaerwärmung bedroht, weshalb wir unsre Kernindustrien wie Automobilhersteller, Atom- und Kohlekraftwerke mitsamt Arbeitsplätzen opfern, während China und andere asiatische Länder hundertmal so viele Großkraftwerke neu bauen wie wir schließen.
Als ich aufs Gymnasium ging, lehrten dort erfahrene „alte Pauker”, die vier verschiedene politische Systeme in Deutschland erlebt hatten: Erst das Kaiserreich, danach die Weimarer Republik, darauf das Dritte Reich und schließlich die Anfangszeiten der Bundesrepublik Deutschland. Die mittleren beiden Systeme waren damals bereits gescheitert. Einer unsrer Lehrer wies uns auf Gefahren für unsere Zukunft hin, die ihm am Herzen lagen, damit wir diese im Leben später zu bestehen vermögen. Erstens war dies seinen Worten zufolge „die gelbe Gefahr”. China war damals kommunistisch, unter Mao Tse Tung hoffnungslos zurückgeblieben, wirkte von fern wie eine Mischung aus Mittelalter und kommunistischer Starre. Doch der Lehrer wies auf die Überzahl der Chinesen hin und ihren Fleiß; mit dieser Kombination würden sie die Zukunft gestalten und drohten, uns abzuhängen, wenn wir uns nicht anstrengen, mit geistigen Leistungen, Fleiß und Geschick. Heute ist diese Erinnerung wie das Wort eines Propheten. Unser „alter Pauker”, von seiner Epoche bereits bespöttelt für seine „rückschrittliche Einstellung”, hat ins Schwarze getroffen und recht behalten.
Noch etwas anderes bereitete dem alten Pauker Sorge. Seit zweieinhalb Millionen Jahren befänden wir uns in einem Eiszeitalter, in dem lange Eiszeiten, die unser Land großteils vergletschern und weitgehend unbewohnbar werden lassen, mit kurzen Zwischenwarmzeiten wechseln. Eine weitere Eiszeit könne angesichts der Länge unsrer derzeitigen Zwischenwarmzeit jederzeit beginnen. Er hoffe nur, daß die Menschheit, wenn dies demnächst eintreffen sollte, sich mithilfe Energiequellen wie der Atomkraft behelfen und genug heizen könne, um eine neue Eiszeit zu überleben.
Nun werden Zeitgenossen spötteln: „Dieser alte Knacker. Der hatte ja keine Ahnung. Heute wissen wir, wie gefährlich der Mensch das Klima katastrophal kippt. Wir sind vom Wärmetod bedroht.” Eiszeiten haben ein typisches Muster: Sie sind, entgegen der landläufigen Vorstellung, nicht durchgehend eisig. Im Gegenteil. Eiszeiten sind geprägt durch eine Folge sägezahnförmiger Temperaturzacken.
Diese Zacken wiederholen sich in kleinerem zeitlichem Maßstab.
Jeder Musik- oder Physikfreund, der mal am Oszillator mit Frequenzen rumgespielt hat, kennt Sägezahnkurven, im Unterschied zu Sinus- oder Rechteckkurven. Erst gibt es einen rasanten und steilen Temperaturanstieg, ja beinahe Sprung nach oben; anschließend folgt ein langsames, aber andauerndes Absinken bis auf Tiefstwerte. Deshalb scheiden sich beim Klima rasch hüpfende HysterikerInnen von nüchtern forschenden Wissenschaftlern. Einsetzen des Zyklus sägezahnartiger Temperaturanstiege könnte statt auf katastrophalen menschengemachten Klimawandel auch auf Rückkehr der Eiszeit deuten, die eben nicht durchgängige Kälte, sondern kurze Temperatursprünge nach oben mit nachfolgendem längerem Absinken kennzeichnet.
«-35,8°C in Spanien: „Filomena” bringt Rekordkälte und viel Schnee
Von Cornelia Trefflich mit AP, dpa • Zuletzt aktualisiert: 08/01/2021
Nicht schlecht staunten die Madrilenen, als sie aus dem Fenster schauten oder sich sogar aus dem Haus wagten. Denn dort lag Schnee auf Autos und Gehwegen, in Parks und auf Rasenflächen. Ein äußerst seltenes Phänomen in der spanischen Hauptstadt …
Auch in anderen Regionen Spaniens, wie in der Provinz Kastilien und Léon hat „Filomena” rekordverdächtige Tiefsttemperaturen beschert. In der Ortschaft Vega de Liordes, die sich rund 400 Kilometer nördlich von Madrid befindet, wurden -35,8 Grad Celsius gemessen – die kälteste Temperatur, die je in Spanien aufgezeichnet wurde. Am Mittwoch erst hatte es mit -34,1°C einen Kälterekord in La Llança, in den Pyrenäen, einen Kälterekord gegeben.» (Euronews)
Vermutlich schreien an dieser Stelle GesinnungsdiktatorInnen auf: „Du Blödmann kennst den Unterschied zwischen Wetter und Klima nicht.” Das ist eine falsche Unterstellung. Bilder erlebbaren Wetters habe ich nur eingewoben, weil Menschen etwas besser verstehen und deuten können, wenn sie aus dem Leben gegriffene Vorstellung damit verbinden. Wetter kann man erleben; Klima ist Abstraktion.
Vom Wetterphänomen zurück zum Klima. Zunächst bleibt zu bemerken, daß unsre Massenmedien groß herausstellen, was in ihr Narrativ paßt, jedoch herabspielen unter „ferner liefen” oder ganz übergehen, was diesem widerspricht. Das ist ihre geschickte und höchst gefährliche Art, Unsinn zu verbreiten, der schlimmer und wirksamer ist als offene Lüge. Denn sie haben oft nichts formal unwahres behauptet, stattdessen aber aus einer Vielfalt von Fakten und Sichten nur das berichtet, was in ihr Weltbild paßt, dagegen alles – meist eine gigantische Zahl ungenehmer Erscheinungen –, was diesem zuwider läuft, übersehen oder weggelassen. Das ist die gefährlichste Art, sich und andere zu betrügen.
Noch vor 50 Jahren war das Narrativ Klimawandel genau umgekehrt. Die damalige Generation von ‚Wissenschaftlern’ stand im Gefolge einer Rachel Carson, die eine Umwelthysterie begründete, die DDT und dessen Nachfolger so radikal verdammte, daß Berichten zufolge sehr viel mehr Menschen unnötig an Krankheiten wie Malaria starben, die zuvor durch Bekämpfung von Überträgermücken eingedämmt wurde – man versuchte gar, Malaria auch auf anderen Kontinenten wie in Europa auszurotten, bevor Rachel Carson das verhinderte. Noch der Schleswiger Carsten Niebuhr, der 1761-1767 an einer Expedition teilnahm, der ersten wissenschaftlichen Forschungsreise ins damals unbekannte Jemen – was ich weiß, weil ich früher solche Berichte in alten Büchern‚ oft mit Frakturſchrift, verschlungen habe – hatte in moorigen Gebieten seiner schleswiger Heimat offenbar die Malaria kennengelernt, weshalb er eine teilweise Immunität hatte und als einziger die Expedition in den Jemen überlebte. Zwar erkrankte auch er an Malaria, wie die anderen, genas aber aufgrund seiner geschulten Abwehrkräfte. Ein damals hochberühmter skandinavischer Biologe verstarb dagegen; nur dessen Aufzeichnungen wurden von Niebuhr mitgebracht und sind interessant bis heute. Den meisten dürfte unbekannt sein, daß es bei uns nicht nur Pest und Pocken, sondern auch Malaria gab, bevor moderne Technik sie überwand.
Jene von Rachels „Stummer Frühling” beeinflußte Generation glaubte bereits an einen gefährlichen, das Überleben der Menschheit gefährdenden Klimawandel, den sie ebenfalls bereits auf Umweltverschmutzung zurückzuführen versuchten. Damals bereits begannen Gefühle und Hysterie nüchterne Forschung zu verdrängen. Sie wähnten, der Mensch sei schuld, daß eine neue Eiszeit ausbreche. Von der Industrie verbreitete Ärosole würden Sonnenlicht reflektieren, was die Erde abkühle und die damals sinkenden Temperaturen erkläre. Die Vorhersage eines katastrophalen Kälteeinbruchs, der drastisch geschildert und mit einer „Götterdämmerung” der alten Sagen verglichen wurde, prägte die 1970er Jahre.
Erinnert ihr euch an den berüchtigten „Hockeystab”, ein durch viele Datennachbearbeitung und Verwendung nicht überprüfter Annahmen entstandenes Schreckensbild? Vor Gericht hat sich der verantwortliche ‚Wissenschaftler’ geweigert, die Daten und Methoden vorzulegen, auf die seine Darstellung zurückgeht. Mit anderen Worten: Sein werbewirksames Schreckensszenario war Pfusch oder Erfindung.
Kosmische Kräfte sind gewaltig; im Vergleich mit diesen sind menschengemachte Kräfte bis heute eher bescheiden. Mit Zahlenvergleichen wäre das sehr eindrucksvoll belegbar. Selbst Kräfte, die als „Zünglein an der Waage” ein Kippen verursachen, sind immer noch um Größenordnungen stärker als menschengemachte. Schauen wir uns die typischen Eis- und Zwischenwarmzeiten der vergangenen Million Jahre an, zu denen es recht gute Daten gibt. Zwischenwarmzeiten sind relativ gleichförmig, Eiszeiten dagegen ein heftiges Sägezahnmuster. Wenn eine neue Eiszeit begänne, sähe sie so aus: Die Temperatur springt steil nach oben. Lemminge hüpfen, weil es so warm ist. Dann sinkt sie allmählich, hört lange nicht wieder auf zu sinken, bis ganze Länder vergletschern. Das Eis bleibt freilich, außer im Norden, nicht allzu lange liegen, weil die nächste Zacke folgt, darauf der nächste Eisvorstoß.
Wir müssen aber nicht den Teufel mit dem Beelzebub vertreiben, der Klimaerwärmungsangst die Angst vor einer Eiszeit entgegensetzen. Wie wäre es, bescheidener zu bleiben und mit einem Phänomen vorlieb zu nehmen, wie es offenbar häufig ist, nämlich schon zweimal seit dem Hochmittelalter auftrat? Betrachten wir die kleine Eiszeit.
Das Leibnitz Institut für Troposphärische Studien hat Parallelen von heute gefunden zur Zeit des Klimaumschwungs des Hochmittelalters, als es wärmer war als heute, Grönland im Süden grün war und an der Küste bewaldet, weshalb Wikinger aus Island sich dort niederlassen und von Landwirtschaft ernähren konnten, bevor sie später verhungerten, weil es zu kalt dafür wurde, zu der darauffolgenden Kaltzeit, der die grönländischen Wikinger, sofern sie nicht nach Island oder Norwegen zurückkehrten, zum Opfer fielen. Es gab stabile Wetterphänomene, die derzeitigen glichen. Zunächst gab es Mißernten durch trockene, aber wohl warme Sommer. Darauf folgte ein Umschlag zu mehrjährigem feuchtem und kaltem Wetter, mit dem der Abstieg in die kleine Eiszeit begann, die freilich nur eine winzige Delle ist im Vergleich zur richtigen Eiszeit, und auch nicht deren Sägezahnmuster hat. Die „kleine Eiszeit” ist nur eine vergleichsweise geringe Schwankung innerhalb der Zwischenwarmzeit.
Hunger und Not begannen schon mit dem Abstieg in die kleine Eiszeit, nicht nur in Grönland, sondern in Europa. Meine Bücher zeigen auch, daß die Unabhängigkeitsbestrebungen der Urschweiz zeitgleich mit diesem Wetterumschwung einsetzten. Es war also wohl weniger ein arroganter Adeliger der Sage mit seinem Geßlerhut, sondern tatsächlich die Armut der Bergbauern in den Hochalpen, wo Sommer ohnehin kurz, Äcker steil und steinig sind, so daß es schwer fällt, den Zehnt zu zahlen – für uns wären Steuern von einem Zehntel heute traumhaft niedrig. Bergbauern aber war den Zehnt aufzubringen mühsam, als das Klima kalt wurde, Sommer kühl, verregnet und nicht fruchtbar genug. Vielleicht hatten sie Mühe, einfach nur zu überleben in der kleinen Eiszeit. Steuern an den Vogt zu zahlen ging nicht mehr. Deshalb schafften die Schweizer durch Rebellion das Königtum kurzerhand ab. Übrigens taten die Isländer dasselbe aus gleichem Grund. Bei ihnen brauchte es keine Rebellion. In erster Generation hatten sie noch einen König, der von Hof zu Hof zog wie unsre Könige und Kaiser einst von Pfalz zu Pfalz. Dann wählten sie keinen mehr. Island war zu karg für eine Monarchie. Jeder mußte sich sein Essen selbst mühsam erarbeiten, um mit mittelalterlicher Technik überleben zu können.
Dem Kippen des Klimas in die kleine Eiszeit folgten Hungersnot und Pest. Die ‚Forscher’ des Instituts sind übrigens durchaus ‚politisch korrekt’ in ihren Deutungen, denn sie glauben wie üblich an die Klimaerwärmung. Ein Forscher ohne Anführungszeichen sollte nicht glauben. Wenn die Forschungen auf Ähnlichkeiten der Wetterphänomene um 1308 und 2018 hinweisen, wäre es dann nicht naheliegender, zu überprüfen, ob es nicht auch ähnliche oder gleiche Ursachen geben könnte? Anzunehmen, heute sei es umgekehrt wie damals, sähe aber in den Meßwerten gleich aus, dürfte weiter hergeholt sein als gleiche Ursachen bei gleichen Meßwerten anzunehmen.
Außer den drastischen Szenarien einer Überwärmung und einer kleinen oder großen Eiszeit gibt es übrigens noch ein drittes, optimistisches: Es gibt Stimmen, wir wären schon vor 150 Jahren, oder in den 1970ern, am Ende einer Zwischenwarmzeit in die nächste Eiszeit abgestiegen, die Europa großteils unbewohnbar gemacht hätte, wenn nicht Landwirtschaft und Industrie gegengesteuert und uns vor dem Kippen bewahrt hätten. Wenn dieses Szenario stimmen sollte, könnten wir eher froh sein, durch wärmende Einwirkung einem Unglück entgangen zu sein; eine Steuerung dieses Einflusses in einer zuträglichen Bandbreite wäre in Zukunft dann zwar irgendwann nötig, die Lage aber keineswegs dramatisch, die Wirkung bislang mehr nützlich als schädlich.
Dieser Artikel wird bis morgen 13.1.2021 im Buch „Klimaangst und anderer Unfug“ ergänzt. Das Buch lohnt sich, ist die umfassendste Darstellung kritischer Argumente zum Thema Klima.
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