Jetzt ist das Buch gedruckt im Verlag erschienen. Wer unwissend bleiben will, hat selbst schuld.
Schlagwort: erste
Selbstentlarvung der ersten Welle – 1. Teil
Auf meinem Schreibtisch stapeln sich seit nunmehr 30 Jahren immer mehr unverlegte Bücher, die ich ab und an ergänze, auf den neuesten Stand bringe. Heute ziehe ich aus dem Haufen, der auf mutige Verleger und bessere Zeiten wartet, den ersten Band des mehrteiligen Werkes „Flaschenpost in die Zukunft”. Daraus habe ich euch einen kurzen, harmlosen Abschnitt ausgewählt, denn ich möchte ja nicht zuviel verraten, gar die Spannung verderben. 😉
Wie die Gesellschaft, so bevorzugte auch das Gesetz seit jeher Frauen. Galt ein Vergehen als männlich, wurde es hart bestraft, galt es als eher weiblich, wurden Strafen wie von Zauberhand milder, und wenn es als rein weiblich galt, ging es gar leicht in Richtung Entkriminalisierung, wie bei der Abtreibung, für die eher der Arzt denn die Frau bestraft wurde, die vom Arzt Abtreibung verlangt hatte.
Betraf eine Krankheit – nach der Definition in ihrer Zeit, die sich vom heutigen Stand der Medizin oft unterscheidet – vor allem Frauen, wie z.B. Hysterie, war die Krankheit mit vielerlei Vorteilen verbunden1, wurde die Kranke mit großer Aufmerksamkeit und Zuvorkommenheit behandelt. Sobald aber zunehmend Männer betroffen waren, wie traumatisierte Männer nach schrecklichen Fronterlebnissen im Ersten Weltkrieg, so schwand die Bevorzugung von „Hysterikern” wie von Zauberhand; ja, man warf ihnen gar vor, Simulanten zu sein und sich um den Frontdienst für’s Vaterland drücken zu wollen.
Damit wir den Gegensatz der Behandlung von Frauen und Männern erahnen können, müssen wir uns die Männer vorstellen, die monatelang in Schützengräben dahinvegetierten, ständig in Lebensgefahr, ihre Kameraden sterben oder grausam verstümmelt sahen. Wir müssen uns die Gasangriffe vorstellen, die Atemnot, im Gift nicht atmen zu dürfen, weil das Gas die Lunge zerfrißt, das Nervensystem vergiftet, die Männer, die dem Gas nicht ausweichen können in ihren engen Gräben, sich Fetzen der Lunge aushusten, Blut auskotzen. Erkrankten sie an solchem Leid, wurden sie dafür noch als „Drückeberger” gescholten und „Simulant”, der Hysterie nur vortäusche, um seiner männlichen Pflicht der Landesverteidigung zu entgehen und so das Vaterland verrate.
Die hysterische Frau dagegen saß bequem zu Hause bei Kaffee und Kuchen, kannte Krieg nur vom Hörensagen; alle Angehörigen pflegten sie rücksichtsvoll und zuvorkommend, um ihr geheimnisvolles weibliches „Leiden” nur ja nicht zu verschlimmern und sie durch gute Behandlung gesunden zu lassen. Weibliche Hysterie gründete auf nichts als subjektives Empfinden, auf bloßem Gefühl, es gehe ihr nicht gut.2
Diese gegensätzliche Behandlung von weiblichen und männlichen „Hysterikern” (nach dem medizinischen Verständnis jener Epoche) entspricht genau dem heutigen Gegensatz zwischen berechtigten Klagen von Männern, die tatsächlich unterdrückt3 waren und sind, die sexuell und sozial von Frauen diskriminiert werden, und Frauen, die Männer diskriminieren, sich aber eingeschränkt fühlen in ihrer diskriminierenden Wahl und hysterisch von einem „Patriarchat” faseln, das ihr die alleinige weibliche Wahlmacht nehme, sie „männlicher Gewalt unterwerfe”, obwohl faktisch totale sexuelle Unterwerfung des Mannes durch weibliche Dominanz vorliegt und weiter radikalisiert werden soll.
Die tatsächlich leidenden und unterdrückten Männer hörte in beiden Fällen niemand, weder in den giftgasverseuchten Schützengräben des „Großen Weltenbrandes”, noch heute in der feministischen Kulturrevolution. In beiden Epochen war dem eingebildeten oder vergleichsweise lächerlich trivialen Leid enorm bevorzugter Frauen dagegen allerhöchste Aufmerksamkeit, Fürsorge und bevorzugende Rücksichtnahme sicher.
Solche ungerecht schiefe Wahrnehmung und Behandlung können wir Jahrhunderte weiter zurückverfolgen, ebenso wie Misandrie.4
Wir können also – entgegen der subjektiven, von schiefer Wahrnehmung geprägten allgemeinen Empfindung der Zeitgenossen, die jetzt empört aufschreien werden und Betroffenheitsgefühle gegen Fakten setzen – bereits für die Zeit vor der ersten feministischen Welle eine Bevorzugung von Frauen bei Benachteiligung von Männern feststellen, die durch diese Welle nochmals erheblich verschlimmert wurde.5
Folge solcher Ungerechtigkeit ist, daß Probleme von Männern nicht beachtet, höchstens bespöttelt, über Jahrzehnte und Generationen radikal verschärft werden: Jede Änderung von Politik oder Gesetzen verschlimmert sie weiter, bis nach Generationen ein Maß erreicht wird, in dem katastrophale Wirkungen eintreten.
Meine Bücher und mein Blog dokumentieren die Gehässigkeiten und Ausraster, mit denen nicht nur Feministinnen, sondern auch die Gesamtgesellschaft jeden Versuch niederkeulen, über reale tägliche Probleme auch nur zu sprechen, denn Männer dürfen nicht „klagen”, was ein Vorrecht von Frauen, Kindern und vor allem feministischen Berufsfrauen ist.
Fußnoten
1 siehe auch Martin van Creveld, „Das bevorzugte Geschlecht”
2 womit es eine weitere Parallele zum Feminismus gibt
3 siehe „Die Unterdrückung der Männer, Band 5 der Reihe „Die beiden Geschlechter”
4 siehe Kucklick, „Das unmoralische Geschlecht”, Band 2 „Feminismuskritik” und Band 5
5 siehe Band 2 „Feminismuskritik”
Schäden durch die erste feministische Welle
Es wird zuwenig gelesen. Wie im Artikel über „Verdummung” ausgeführt, ist das Niveau von Ausbildung, öffentlichen Debatten und Politik seit etwa 1968 gefährlich gesunken.
Auch beim Lesen geht Qualität vor Quantität. Gehaltvolle Bücher finden immer geringere Nachfrage. Wie im Skandalfernsehen ist Unterhaltung Trumpf, wobei platte, obszöne und inhaltsfreie Produkte wie Böhmermanns „Schmähgedicht” viel eher zur Schlagzeile werden als eine vernünftige Aussage.
Leider fast nur wenigen Betroffenen und Eingeweihten bekannt ist die massive de-facto-Zensur feminismusfreier Argumente, Sichten und objektiver Fakten, soweit sie der feministischen Staatsdoktrin unbequem sind. Von KiTa und Kindergarten über Schule und Hochschule bis zur Unterhaltung in Fernsehen, Büchern und öffentlichen Medien sind wir täglich Darstellungen ausgesetzt, die auf vom Feminismus verbreiteten Sichten gründen. Noch während wir uns von der Arbeit bei Unterhaltung entspannen, saugen wir unfreiwillig und oft unbemerkt Ideologieklischees feministischer Provenienz auf.
Aus solchen Gründen mißtraue ich nicht nur dem Fernsehen und Radio, bei dem wir fremden Meinungen und Darstellungen zusehen und zuhören, ohne uns Informationen aussuchen zu können. Sowohl Bücher als auch Internet sind fortschrittlicher, denn sie ermöglichen, gezielt gewünschte Informationen aufzunehmen, statt sich berieseln zu lassen.
Doch auch im Buchladen von heute, vielfach gar einem Kettenbuchladen, finden sich außer verdienten Klassikern Neuerscheinungen, die meist von Verlagskonzernen produziert wurden, bei denen es um Geld statt Geist geht. Lieber werden erprobte Maschen im Ausland aufgekauft und übersetzt, als neue Ideen Unbekannter erprobt. In Verlagen und Medien sitzen seit spätestens den 1970er Jahren Feministen, die ungenehme Projekte verhindert haben. Dies hat Erin Pizzey in einem Interview bestätigt.
«Es gab so gut wie keine Frauen der Arbeiterklasse [in der feministischen Bewegung der 1960er / 1970er]. Tatsächlich waren es Akademikerinnen, Hochschuldozentinnen und junge Studentinnen, die am Anfang der Frauenbewegung standen. Der erfolgreichste Teil davon ist, daß zu einem Zeitpunkt der 1970er Jahre international die Mehrheit der Journalistinnen sehr entschiedene Radikalfeministinnen waren… Sehr schnell gab es eine drastische Art der Zensur, und jeder, der es wagte, zu argumentieren, steckte in sehr ernsthaften Schwierigkeiten.»1 (Erin Pizzey, Aktivistin gegen Gewalt und Feminismuskritikerin)
Schon Esther Vilars damaliger Klassiker wären fast niemals erschienen. Ihr berühmtestes Buch wurde erst 1971 gedruckt, als es von fast allen deutschsprachigen Verlagen bereits abgelehnt worden war. Im gleichen Jahrzehnt wurde sie von vier Feministinnen zusammengeschlagen, mit Mord bedroht und ins Exil gezwungen.
Kurzum, was an Büchern der letzten Jahrzehnte in Buchläden ausliegt, ist mir verdächtig, trieft oft von femanzigen Klischees oder Niveaulosigkeit.
Mehr zu lesen allein genügt nicht. Was lohnt sich zu lesen? Viele gute Bücher sind mitsamt ihrer Epoche vergessen. Eines von vielen guten, leider vergessenen Büchern früherer Epoche ist Flucht vor Ursula.
Lesen wir einmal, wie ähnlich unseren Problemen bereits die Sorgen in den 1920ern aufgrund der Folgewirkung der ersten feministischen Welle gewesen sind.
«Frau Ingwer dachte nach, schüttelte den Kopf, sah ihn mit guten Augen an. „Das ist furchtbar ernst. Mir tut das Herz weh, wenn ich es zu Ende denke. Nicht nur, daß Sie nicht mehr heiraten können, aber Sie sind ja hilflos den Launen dieser launischen Frau preisgegeben! Für alle Zeit!”» (Balder Olden, Flucht vor Ursula, 1928, S. 26)
Bücher wie „Feminismuskritik”2 und „Zensiert: Flaschenpost in die Zukunft” haben bereits mit Fakten belegt, daß damals schon Männer ungerecht benachteiligt, Frauen bevorzugt wurden, sowie kulturelle Verwerfungen auftraten, die Jugendlichen schwere Probleme bereiteten, die Liebe zwischen Mann und Frau beschädigte, und im Trennungs- oder Streitfalle Männer zu Zahlknechten oder Opfern weiblicher Launen machte. Auch Schriftsteller haben dies damals bemerkt und geschildert.
«Wegen einer niedlichen Kindsmörderin haben Sie sich doch mit Ihrem Ex, der als Anwalt groß geworden ist, wieder in Verbindung gesetzt, und die niedliche Kindsmörderin ist freigesprochen worden.» (Balder Olden, Flucht vor Ursula, 1928, S. 28-29)
Solche Bevorzugung von Frauen auch vor Gericht, weil sie als „niedlich” und „schützenswert” empfunden werden, hat Martin van Creveld über Jahrhunderte zurück nachgewiesen. Es handelt sich also keineswegs nur um eine „literarische Erfindung”.
«Als ich in Montevideo ankam, fand ich ein Schreiben von meinem Anwalt! Ich sollte mir die Sache überlegen, Ursel hätte gegen alle Abrede haarsträubende Alimente eingeklagt.» (Balder Olden, Flucht vor Ursula, 1928, S. 24)
Abzocke durch Trennung war bereits in den 1920er Jahren eine drückende Last, für die ich mehrere Schriftsteller, die erste „Liga für Männerrechte” von 1926 und die Gesetzeslage als Zeugen anführen kann.
«„Das hat einen tiefen Sinn, gnädige Frau. In legitimen Dingen bin ich für den Rest meines Lebens eine Art Kastrat, wenn Ursel es will. Ich bleibe ihr jedes Jahr eine Phantasiesumme schuldig, etwa das Doppelte meines Einkommens, falls ich nicht überfleißig bin. Wenn ich aber wie ein Kuli arbeite, bleib ich ihr nur so viel schuldig, wie ich verdiene. Angenommen nun, ich wollte es wieder einmal mit dem Bund des Lebens versuchen – schickt sie mir den Gerichtsvollzieher.”» (Balder Olden, Flucht vor Ursula, 1928, S. 25)
Nicht nur das Prinzip der Zwangsversorgung von Frauen, die Männer aus Familie und Leben ausschließen, sondern auch die absurde Höhe der Forderungen wurden immer wieder erlitten und geschildert.
Doch auch ein Gespür für weibliche Wahl war früher vorhanden. Leider wurde es nie im Lichte moderner Evolutionsbiologie betrachtet, was das glatte Gegenteil des feministischen Unsinns als Grundtatsache des Lebens ergeben hätte.
«Zeit der Arbeit vorbei, Zeit zum Freuen gekommen: der lange Abend, die heimliche Nacht. Mädchen … warfen das Arbeitskleid von ihren Seelen, blickten wie Damen – Damen, die verweigern, gewähren können.» (Balder Olden, Flucht vor Ursula, 1928, S. 16)
Die Welt der Pflichten und Erwerbsarbeit wird als Last auf der Seele empfunden, die am Abend freudig abgestreift wird. Kaum ist die Arbeitszeit vorüber, steigen sie auf zu Damen.
Fußnoten
1 «there weren’t any working class women. It was actually academics, university lecturers, young woman students, who were the beginning of the women’s movement. The most successful part of it is, that at that point in the 70s, if you think about it, the majority of women who were journalists internationally, were very heavy radical feminists… And very quickly there was a savage kind of censorship, and anybody who dared to argue was in very serious trouble.» (Erin Pizzey, http://www.youtube.com/watch?v=Ix5-jqQYU1M)
2 ursprünglicher Name des Buches war „Ideologiekritik am Feminismus”
neue Kommentare