Denker und Dichter

Schlagwort: innovative Literatur

Das Versagen einer Generation von Nichtlesern

Das Versagen einer Generation von Nichtlesern

Zwar hatte es jede grundlegend neue Denkrichtung seit dem Mittelalter schwer, sich durchzusetzen, wie etwa die Erkenntnis, daß Sonne und Erde sich um einen gemeinsamen Schwerpunkt innerhalb der Sonne drehen, faktisch also fast das genaue Gegenteil der naiven Anschauung gilt, derzufolge sich die Sonne einmal täglich um die Erde dreht, doch abendländische Zivilisation zeichnete sich durch eine ungewöhnliche Offenheit für geistige Fortschritte aus, die ein wesentlicher Grund für ihren Erfolg im Vergleich mit anderen Zivilisationen und Stammeskulturen war.

Etwa seit Sturm und Drang galt ähnliches für den Bereich der Kunst, ob Literatur, Musik oder darstellende Kunst: Jede neue Richtung wurde erst verhöhnt und abgelehnt, dann irgendwann begeistert als die neue, eine ganze Generation ausdrückende neue Mode, die sich selbst für Licht und Fortschritt der Welt hielt, bis auch die Zeit ihrer tragenden Generation ablief und durch eine neue ersetzt wurde. Seit damals nahm die Tendenz zu, daß sich eine junge Generation für klüger hält als alle ihre Vorfahren, eine kurze Zeit selbst feiert, um schließlich zu scheitern. Generationskonflikte entstanden.

Wieso? Das hat etwas mit dem Zerfall kultureller Strukturen zu tun, genauer arbeitsteiliger Ergänzungsstrukturen zunächst beider Geschlechter, sodann von sozialen Gruppen, die aus Geschlechtergruppen entstanden. In einer Kultur gibt es generationsübergreifende Zusammenhänge, Zusammenarbeit und Werte. Deshalb gab es einst von Dorf zu Dorf unterschiedliche, aber über viele Generationen hinweg bestehende Bräuche und Trachten, Teil der lokalen Ausprägung von Kultur, so wie sogar von Dorf zu Dorf, Ort zu Ort, ob in Frankreich, Deutschland oder den USA vor Massenmedien und Massenkraftverkehr auch Dialekte. Man konnte an der Aussprache hören, aus welchem Ort jemand kam, und das sogar in den USA, wo die Einwanderung erst wenige Generationen zurücklag. Denn das Bedürfnis, kulturelle Strukturen auszubilden, ist allgemein menschlich, wirkte also auch unter den chaotischen Bedingungen der Landnahme des nordamerikanischen Kontinents durch Siedler. Bereits mein erstes Buch erläuterte Bedeutung und Wirkungsweise dieser menschlichen Universalie.

Somit gab es im Abendland zwar eine langsam zunehmende Verirrung, doch ebenso heilende Kräfte, die Verluste wieder auszugleichen und auszuheilen begann.

Das Prinzip ließ sich auch an den Schwierigkeiten ablesen, die Darwins Erkenntnis der Evolution hatte. Er wurde heftig dafür angefeindet; man warf ihm vor, „vom Affen abzustammen”, was ein Vorgeschmack auf lächerliche ad hominem Angriffe ist, wie ich sie heute für meine Bücher und Argumente erlebe. Am heftigsten angefeindet und wenigsten verstanden wurde dabei das ebenfalls von Darwin erkannte Prinzip der sexuellen Selektion. Genau dieses aber birgt ein Potential, das genauso bahnbrechend ist die Erkenntnis von Keppler und Galilei, daß „die Erde um die Sonne kreist”, nicht Sonne, Mond und Sternenhimmel auf verschiedenen Schalen um die Erde, wie es mittelalterliches Weltbild gewesen war.

Um 1900 begann jedoch etwas schiefzulaufen im Abendland. Dank der dort entstandenen Wissenschaft und Technik befand es sich auf dem Zenit seines Ansehens, glänzte und wurde weltweit bewundert. Abendländische Zivilisation war damals Maßstab aller Dinge, leuchtendes Vorbild. Auch moralisch glänzte es daher ähnlich wie wirtschaftlich und militärisch. Binnen zwei Generationen schaffte das Abendland den Zusammenbruch, wobei zerstörerische Kriege mithalfen, dauerhafte Schäden jedoch im Inneren auftraten: Die kulturellen Zusammenhänge und die tragende Struktur der Gesellschaft zerbrach zunehmend und rasch, getrieben von feministischen Wellen. Bereits vor dem 1. Weltkrieg begannen die Bezüge zwischen Männern und Frauen zu zerfallen, wurde sexuelle Selektion, die gerade erst von Darwin entdeckte Kraft, durch den Zerfall der Geschlechterergänzung zu einer gewaltigen Dominanzkraft aufgebläht, viel mächtiger, als sie unter normalen Umständen sein könnte. Das zerriß uns vollends.

Die erste feministische Welle etablierte politische Hysterie in der Gesellschaft, was von Zeitgenossen durchaus bemerkt wurde und in diesem totalignorierten Buch nachgewiesen. Seitdem taumeln wir von einer Hysterie in die nächste: feministische Wellen, Faschismus, Kommunismus, Gender, Umweltängste, Antirassismushysterie u.s.w. Noch etwas kam auf: eine neue pervertierte Form der Intoleranz, nämlich der Intoleranz jener, die sich ausgerechnet ‚Toleranz’ auf die Fahnen geschrieben haben. Dem liegt letztlich Biologie zugrunde. Die klassische Meinungsfreiheit war von Männern durchgesetzt worden, die sich dann frei fühlen, wenn sie ihre eigene Meinung sagen dürfen. Frauen dagegen fühlen sich angegriffen und verletzt, wenn Männer etwas ihnen ungenehmes sagen. Frauen mögen sich untereinander heftig verbal verletzen können, doch sie sind es gewöhnt, besonders geschützt zu werden. Weshalb? Darauf kommen wir noch. Traditionell achteten Männer darauf, „in Gegenwart einer Dame” nicht ungebührliches zu sagen, was Frauen verletzen könnte. Mancherorts ging man sogar zum Fluchen hinaus. Frauen waren diese besonders bevorzugte Behandlung gewöhnt. Als feministische Wellen sie nun in vormals männliche Bereiche hinausschickten, fühlten sich Frauen dort von der freien männlichen Rede verletzt und herabgesetzt, weil diese der von zu Hause gewohnten Vorzugsbehandlung widersprach. Wütend und empört bekämpften sie also die vermeintlich ‚unterdrückerische’ oder ‚diskriminierende’ Denkweisen und Ausdrucksweisen, die tatsächlich ein Ausdruck der hart errungenen Freiheit war, die Grundlage des abendländischen Modells und Erfolges gewesen war. Somit bewirkte Feminismus das Entstehen kulturrevolutionärer ‚CancelCulture’, die wie die Roten Khmer mit ihrem Steinzeitkommunismus in Kambodscha dabei sind, uns in einen Feminismus zu stürzen, der schlimmer und irrationaler ist als die Steinzeit, in der es bereits starke, von Ethnologen studierte Kultur gab.

Somit brach im Abendland geistige Freiheit zunehmend zusammen, in jeder folgenden feministischen Welle stärker als der vorherigen. Das spürten am stärksten und krassesten Denker und Dichter, für die Deutschland einst sprichwörtlich bekannt war. Schon immer hatten es neue Durchbrüche anfangs schwer, von Kepler bis Darwin, und künstlerisch von Goethe bis heute. Noch nicht etablierte Wissenschaft gilt als Aluhut-Esoterik; nicht entdeckte Literaten als unwichtige Spinner, mit denen man weder Zeit noch Geld verschwendet. In einem Land, in dem es mehr Möchtegernschriftsteller als Buchleser gibt, wird Originalität, die dem widerspricht, was Leute lesen und hören wollen, also ohnehin oft bestraft. Bereits Nietzsche wurde im wesentlichen erst posthum entdeckt, danach zur Sensation. Doch was tendenziell bereits aus geistiger Trägheit und dem Wechsel von Jugendmoden entspringt, die eine generationenübergreifende Kultur ersetzen, hat ganz neue gigantische Dimensionen angenommen aufgrund der militant belehrenden Intoleranz, die ausgerechnet mit dem Schlachtruf der ‚Toleranz’ ausgeübt wird, seit feministische Wellen dieses Modell aufbrachten und als neuen Grundmechanismus installierten.

Seit der ersten feministischen Welle glauben sogenannte ‚Minderheiten’, die wie Frauen eine Mehrheit bilden können, oder wie Gender frei erfunden sind, daß jeder ‚intolerant’ sei, der ihrer Heilslehre, einer ideologischen Utopie, die letztlich mittelalterlich verbohrt ist, wobei der einzige Unterschied darin besteht, daß mittelalterliche Religionen vermeintlichen Geboten ihres Gottes folgen, wogegen heutige Ideologien auf utopischen Hirngespinsten beruhen, die wesentliche Grundkräfte menschlicher Natur ignoriert und bekämpft. Wie meine ungelesenen Bücher nachweisen, ist kulturelle Struktur, in der sich Männer und Frauen ergänzen, eine ebenso wichtige, alte und zentrale menschliche Universalie wie Sprache. Sprache wie Ergänzungsstrukturen der Geschlechter beruhen auf binären Differenzen. Sprache ersetzt das stufenlose Spektrum der Geräusche durch binäre Unterscheidungen: stimmhaft / nicht stimmhaft, labial / nicht labial, u.s.w. Erst dadurch entstehen Phoneme, sinntragende Laute und damit Sprache. Ebenso ermöglichen erst binäre Gegensatzpaare wie weiblich und männlich, daß sich ein Tausch zwischen Geschlechtern und Gruppen bildet, der diese verbindet. Ohne binären Gegensatz gibt es keine Differenz, ohne Differenz nichts zu tauschen, ohne Tausch kein Bezug – dann zerfällt auch menschliche Empathie, wie wir an der beispiellosen Empathiestörung gegenüber einheimischen männlichen Verlierern erkennen, die katastrophales Ausmaß angenommen hat.

Das erläutern meine Bücher seit Jahrzehnten, was auch der Grund ist, weshalb sie total ignoriert, nicht gelesen werden, und selbst wenn, dann nicht verstanden würden. Denn es ist genau das, was das Weltbild dieser Epoche zerlegt und daher am schärfsten abgelehnt wird. Die grundlegende Bedeutung für diese Epoche, in der seit etwa 120 Jahren genau das zerstört wird, was die Bücher beschreiben, wird aus gleichem Grund nicht gesehen und als ‚übliche Selbstüberschätzung’ oder ‚Eigenwerbung eines von Millionen Möchtegernschriftstellern’ fehlgedeutet.

Noch nie hat sich der Schatten von Unterdrückung abweichender Gedanken so gründlich und erstickend über den abendländischen Teil der Menschheit gelegt. Meine Bücher dokumentieren dies in „Zensurkapiteln”; doch sie werden ja nicht gelesen. Die Tatsache feministischer Gesinnungsunterdrückung wird unterdrückt. Die Beweise für feministische Zensur werden zensiert. Wie eine feministische Professorin schrieb: „Wir werden keinen Kurs erlauben, der uns Zensur vorwirft.” Meine Bücher dokumentieren das von 1913 bis heute. Doch es ist nutzlos, denn das Unterdrückungssystem hält dicht. Man verhöhnt, verlacht so geschickt im Vorfeld, daß gar nicht erst gelesen wird, was zu wissen entscheidend wichtig wäre. Zeitgenossen sind geistig so durch den Wind, daß man sich den Mund fusselig reden kann: Sie werden es nicht lesen. Das geht quer durch die gesamte Gesellschaft, von links bis rechts, von Feministen bis Männerrechtlern, es ist völlig wurscht, was die Leute denken. Sie wollen nur ihre eigene Sicht bestätigt sehen. Dann klatschen diese Narren. Doch sobald es nicht ihrer Sicht entspricht – und nur das ist die Lebenszeit wert, notiert zu werden, was noch niemals durchdacht oder niedergeschrieben wurde –, wird es gemieden.

Solche Borniertheit ist bereits von sich aus erstickend. Doch nun treten noch aggressive Ideologien hinzu, erst die feministische, sodann politische, heute meist linksradikale, grüne und globalistische, die den Menschen mit naturwidrigen Utopien umkrempeln wollen und glauben, hochmoralisch zu sein und die Menschheit zu beglücken, was regelmäßig in gewaltigem Unglück und Katastrophen endet. Die allgemeine Trägheit verblaßt daher gegen wütende Ablehnung neuartiger Gedanken, die von Kulturrevolutionären als ‚reaktionär’ empfunden werden, obwohl das glatte Gegenteil wahr ist: Ihr Wert beruht im Gegenteil auf ihrer Neuheit, doch genau deswegen haben sie alle gegen sich, die in traditionellem Denken Befangenen ebenso wie die neuen revolutionären Machthaber, die vor einer konkurrierenden Weltsicht große Angst haben und diese daher wütend unterdrücken, so wie Altparteien die erste echte Opposition seit Jahrzehnten.

Was sind zentrale Kräfte dieser neuen Ideologien, die das Abendland binnen 120 Jahren zerstört haben und unsre Freiheit ebenso? Angedeutet hatte das bereits unsere Analyse von Intoleranz unter dem Vorwand von ‚Toleranz’, was unter verschiedenen Namen auftritt, wie ‚politische Korrektheit’ oder ‚CancelCulture’. Der blinde Fleck des Abendlandes war der Dualismus der Geschlechter, der dem seit der Philosophie der Aufklärung grundlegenden Prinzip der Gleichheit widerspricht, und letztlich dieses Prinzip insgesamt, denn die Gleichmacherei, die daraus seit Jahrhunderten zunehmend entstand, zerstörte nicht nur die Geschlechterbeziehungen, sondern alle menschlichen Lebensbereiche, auch soziale Zusammenhänge.

Wie Kucklick in „Das unmoralische Geschlecht” nachwies, prägt das Abendland ein Geschlechterstereotyp negativer Männerbilder und von Frauen als Lichtgestalten, die dem schlechten Bild der Männer als Vorbild entgegengesetzt wurden. Männliche Natur wurde seit Jahrhunderten als mal ‚tyrannisch’, mal ‚wild’ oder ‚barbarisch’, jedenfalls als negativ hingestellt. Die weibliche Natur phantasierte sich jede Epoche als das lichte Gegenbeispiel zur verunglimpften männlichen Natur zusammen. Dieser Denkfehler und diese fundamentale Ungerechtigkeit ist älter als Feminismus und eine Ursache dieser Ideologie. Kucklick sprach von der ‚Sattelzeit’ der Aufklärung, als diese schiefe misandrische Sicht massiv Denken, Philosophie, Lexika und Geisteswissenschaft zu prägen begann.

Doch auch dies ist noch nicht die tiefste Schicht. Was hat zahlreiche Denker zu solchen Irrtümern und schiefer Wahrnehmung bewogen? Damals handelte es sich um Männer, die gegen sich selbst stark voreingenommen waren. Erst später folgte die nächste Raketenstufe, als Frauen das auf sich selbst bezogen, sich als bevorzugtes Geschlecht ‚unterdrückt’ und ‚benachteiligt’ wähnten, mit stark emotionalem Betroffenheitsgefühl diesen Fehler daher dramatisch radikalisierten, mit Militanz und Hysterie verbunden eine neue Stufe an Zerstörungskraft erreichten.

Den Schlüssel liefert Evolution, insbesondere sexuelle Selektion, die von Darwin bis heute auf Unverständnis, Widerwillen und Fehldeutung stößt.

Kaum ein Lebewesen wird so unfertig, hilflos und zugleich schutzbedürftig geboren wie Säuglinge der Menschen. Andere Säugetiere können vergleichsweise bald umherlaufen, sich ernähren, ihre Eltern verlassen. Schildkröten mögen ihre Eier in den Sand buddeln, doch so unfertig sie sind, so selbständig sind die geschlüpften Schildkröten dann fähig, zum Meer zu krabbeln. Die lange Lernphase ermöglicht beim Menschen neu strukturiertes Denken, erfordert aber besondere Rücksichtnahme. Deshalb ist uns Rücksicht auf und Bevorzugung von Kindern angeboren. Diese erstreckt sich jedoch auch auf Frauen, die Mütter sein oder werden könnten, was sich auf viele Weise ausdrückt: Hohe, besänftigende Stimmen wie Kinder, Kindchenschema des Gesichts, weshalb eine junge Schönheit in manchen Zeiten mit „Baby” schmeichelnd angeredet wurde. In unserer Wahrnehmung erscheinen Frauen daher als schutzbedürftig und besonderer Bevorzugung wert, die von Frauen instinktiv als ihr Naturrecht angesehen wird. Daraus entwickelte sich der Opferkult. Kinder wie Frauen brauchen nur klagen, jammern oder sich beschweren, und jeder als anständig geltende Mensch, ob Mann oder Frau, wird sogleich eilen, ihnen zu helfen. Die Angelegenheit mag so ungerecht sein wie sie will: Es wäre ungebührlich und gälte als grausam, nicht alles stehen und liegen zu lassen, um das Schreikind zu trösten. So haben wir uns feministische Schreikinder oder Schneeflocken herangezogen.

Frauen sind durch Fruchtbarkeit und sexuelle Selektion an Männern dominant. Was das bedeutet, erläutern meine Bücher, die genau deshalb ignoriert werden, weil sie etwas erläutern, das tabu und nicht richtig verstanden bleiben soll. Denn hier wirken starke Verdrängungskräfte. Selbst wenn jemand es intellektuell begriffen hätte, würde diese angeborene Verdrängung verhindern, es sich gefühlsmäßig in der ganzen Bedeutung vorstellen zu können, es als irgendwie unbequem oder uninteressant schnell wieder aus dem Bewußtsein wischen. Die Vermeidung meiner Bücher hat geradezu krankhafte Ausmaße angenommen; jeder jugendliche Schwachsinnsroman hat mehr Leser. Wetten, daß auch du, artikellesender Buchnichtleser, meine Bücher genauso nicht bestellen und nicht lesen wirst? Ein Vorwand findet sich immer! Ich habe diese unerträglichen Kaskaden von einem Vorwand nach dem nächsten satt. Macht euren Schiet doch alleine und scheitert!

„Das männliche Geschlecht dient als Filter für Gene” weiß die Biologie. Das bedeutet, das weibliche Geschlecht ist durch Fortpflanzung dominant und diskriminiert Männer durch sexuelle Selektion, was schon die erste feministische Welle als Naturrecht der Frau begrüßte und großflächig durchsetzen wollte. Es gelang. Schon in den 1920er Jahren litten männliche Jugendliche darunter, waren Mädchen oft nicht mehr gut genug und wurden rebellisch, wie ich in diesem Buch nachwies. Ergebnis war das Kippen der Gesellschaft in entweder linke oder rechte Diktatur, oder ein dysfunktionaler Zustand.

Was geschähe nun, wenn wir uns dessen bewußt würden? Dann würde die Empathieverweigerung gegenüber männlichen Verlierern bewußt und geriete daher ins Wanken. Das will die Evolution nicht zulassen, denn dann würde die Grundkraft sexueller Selektion erlöschen, nicht mehr fähig sein, Gene zu filtern, weil Männer, die Empathie und Gefühl erhalten, damit auch sexuellen Zugang zu Frauen und Fortpflanzung fänden, so daß kein „Filtern der Gene” mehr stattfände. Weil der menschliche Verstand aber seit Hunderttausenden von Jahren stark genug ist, die angeborene Benachteiligung von Männern in der Wahrnehmung zu bemerken, muß genau das verhindert werden. So entstanden verdrängende Kräfte, die es dem Bewußtwerden entziehen, unbequem und ungenehm erscheinen lassen, so daß selbst ansonsten kluge Denker es meiden, jedes Aufblitzen von Erkenntnis schwammig zerrinnen lassen. So kommt es, daß die kopernikanische Wende nicht stattfindet: Die Erkenntnis, daß nicht das männliche, sondern das weibliche Geschlecht biologisch dominant, und nicht das weibliche, sondern das männliche Geschlecht massiv strukturell diskriminiert und benachteiligt wird.

So wie genaue Berechnung zeigt, daß die Erde nicht den Sonnenmittelpunkt umrundet, sondern einen gemeinsamen Schwerpunkt, der freilich innerhalb der Sonne liegt, so könnte man winzige Beidseitigkeit von Benachteiligungen aufzeigen, die aber bei Frauen im Vergleich zu den männlichen so gering sind, wie die Schwerkraft der Erde so gering ist im Verhältnis zur solaren, daß es für praktische Zwecke vernachlässigbar bleibt, weil der gemeinsame Schwerpunkt noch in der Sonne liegt. Genauere Analysen werden nur winzige Änderungen ergeben, so wie Berechnung der elliptischen Bahn oder relativistische Fragen, wenn wir Schwerkraft als Biegung der Raumzeit deuten oder eine künftige Theorie der Quantengravitation zugrunde legen.

Die beiden grundlegenden Denkfehler der Epoche und des Abendlands:

1.) Frauen seien strukturell benachteiligt. Tatsächlich sind Frauen biologisch dominant und Männer strukturell benachteiligt.

2.) Gleichheit sei natürlich. Tatsächlich beruht menschliche Natur auf Differenz, die Ergänzung und Tausch ermöglichen. Auch wenn Menschen von Geburt gleich sind, ermöglicht erst Differenz Kultur. Das gilt insbesondere für beide Geschlechter, die in vielem nicht gleich sind.

1.) ist zugleich der am stärksten tabuisierte, von Verdrängungskräften vor Bewußtwerden geschützte Bereich menschlichen Lebens. 2.) ist spätestens seit der Philosophie der Aufklärung ein kategorisches Dogma, das insbesondere bezüglich der Geschlechter viel Unheil angerichtet hat, indem die Grundlagen menschlicher Kultur und Bezüge zerstört wurden, die man noch gar nicht erkannt und begriffen hatte, als man sie anfeindete und bekämpfte.

So ziemlich alles, was zeitgenössische Ideologien wie Globalismus ausmacht, beruht auf einer Verbindung beider grundsätzlicher Irrtümer, und wird sich so lange weiter festfressen, bis diese Irrtümer erkannt und aufgegeben wurden. Erst danach kann ein mühsamer, Jahrhunderte dauernder Prozeß allmählicher Selbstheilung beginnen nach dem kollektiven Anfall hysterischer Irrationalität der letzten 120 Jahre, die an Radikalität und Zerstörungskraft geistig noch die Kulturrevolution Pol Pots von den Roten Khmer übertraf.

Was Zeitgenossen denken, beruht auf falschen Begriffen und Annahmen, die wiederum von falschen Ideologien und utopischen Träumen geprägt wurden. Es ist hoffnungslos, Zeitgenossen unter solchen Umständen überhaupt etwas vermitteln zu wollen. Es geht eigentlich nicht. Es ist sinnlos. Sie würden alles eher akzeptieren als was ich ihnen zu sagen habe. Genau das ist die Qualität meiner Bücher. Jeder Satz ist genau das, was man nicht denken soll und darf, gerade deswegen richtig und wichtig. Ein Satz, bei dem kein Zeitgenosse wütend in die Luft geht, ist ein schlechter Satz, entweder langweilig oder falsch, oder beides. Diese Epoche ist so verkehrt, daß nur, was verkehrt wirkt, richtig sein kann.

Eisiges Ignorieren nicht nur durch Massenmedien seit den 1980ern, sondern auch MRM

Eisiges Ignorieren nicht nur durch Massenmedien seit den 1980ern, sondern auch MRM

Dies ist eine schmutzige Geschichte bislang ohne glückliches Ende. Wie in meinen Büchern nachgewiesen, gibt es Gesinnungszensur gegen nichtfeministische Sichten seit es feministische Wellen gibt, deren erste bereits 1913 beschrieben wurde, wie ihre ‚Apostel’ – männlich wie weiblich – Druck auf Herausgeber ausübten, damit ungenehme Sichten gar nicht erst öffentlich verbreitet wurden. Das gilt bis heute, wurde 1968 sehr viel krasser, wie meine Bücher mit vielen Fällen dokumentieren. So wurde ich seit den 1980ern auch zum ersten Aktivisten gegen Meinungszensur, neben anderen Themen, und jedes meiner über 30 Bücher dokumentiert die eigene Ablehnung aus Gesinnungsgründen. Das perverse daran ist, daß die Tatsache der Zensur unbekannt bleibt, weil die Bücher gar nicht erst gelesen werden, versteckt von einer sanften Zensur, die nicht wie die klassische erst darauf wartet, daß ein ungenehmes Buch von einem Verlag veröffentlicht oder eingereicht wird, sondern schon im Vorfeld jeden, der sich aus dem Kanon erlaubter Sichten denkt, schon im Vorfeld abschreckt, unterschwellig kaltstellt, ihm die Aufmerksamkeit entzieht. Wie in einer schalldichten Gummizelle dürfen sie herausschreien, was sie wollen, doch es hört einfach keiner, oder es hört niemand hin. Es interessiert keinen. Das ist die zynische Form moderner Meinungszensur. Eine digitale Variante davon ist das Einsperren in Filterblasen sozialer Medien, indem die Sichtbarkeit regierungskritischer ungenehmer Sichten so stark eingeschränkt wird, daß fast nur jene sie sehen, die ohnehin gleicher Meinung sind. Dann toben nicht Einzelne, sondern ganze Grüppchen gemeinsam in ihrer Filterblase, abgehängt vom Rest der Gesellschaft.

Man könnte meinen, literarische Qualität bei Unterhaltung, oder geistige Neuerungen bei Sachbüchern würden sich durchsetzen. Beides ist falsch, das Gegenteil richtig. Wenn ich bei Lesungen, auf Festivals, oder privat jungen Leuten, die meist ‚politisch korrekt’ erzogen und von ihrem Umfeld geprägt sind, aus literarischen Büchern vorlese, glänzen meist ihre Augen, loben sie sowohl Geschichte als auch Vortrag und sind überzeugt vom Talent und daß ich selbstverständlich meinen Weg finden werde; später stolpern sie im gekauften Buch über einen ‚politisch inkorrekten’ Satz und steigen aus. Dann heißt es: „Den Anfang fand ich am besten. Zum Ende bin ich noch nicht gekommen.” Dieselben Bücher wurden von allen deutschsprachigen Verlagen abgelehnt, die es gibt, bis auf eine Handvoll, die von ihnen überzeugt waren, aber eine Veröffentlichung mangels Finanzmitteln nicht stemmen konnten, oder selbst von Medien abgeschnitten und ignoriert werden, weil sie ‚politisch inkorrekte’ Bücher veröffentlichten, daher fast so abgeschottet werden wie ich selbst. Für eines der Bücher fand ich vier interessierte Verlage noch im Entstehungsjahr! Einer unterzeichnete einen Vertrag mit mir, nur um zwei Tage später mitzuteilen, er müsse den Vertrag kündigen und auflösen, weil sein Dienstleister sich geweigert habe, „an einem Deichmohle mitzuwirken”; da er keinen anderen Dienstleister habe, sei es ihm zu seinem Bedauern daher nicht möglich, ein Buch von mir herauszubringen. Der zweite Verlag redete sich mit einem Vorwand heraus: Ein Dienstleister hatte mein Profil mit sämtlichen Büchern ohne Vorwarnung gelöscht und auf Anfragen auch keinen Grund genannt. Einzige Antwort: „Laut Geschäftsbedingungen können wir ohne Begründung Bücher und Profile löschen.” Das war, als dort gerade Verkäufe anzuziehen begannen. Vielleicht hat dort jemand Alarm gegeben: „Politisch inkorrekt. Wollt ihr das wirklich verlegen? Ihr Antifant im Geiste.” Daraufhin war die ISB-Nummer für das Buch neu vorgeben worden, woraus der zweite Verlag nun ein imaginäres Rechtsproblem konstruierte, obwohl er selbst seine eigene ISBN verwendet hätte. Der Verlag drohte mir einen gerichtlichen Prozeß an, weshalb ich keinen Namen nennen darf. Ein dritter Verlag war zwar angetan, hatte jedoch keine Kapazitäten frei; später verschob sich die Veröffentlichungsmöglichkeit auf „frühestens in ein bis zwei Jahren”, bis dann der Verlag aufgegeben wurde, weil sich das Verlegen für Kleinverlage nicht mehr lohne. Der vierte Verlag machte einen Einbandsentwurf, der noch viel schlechter war als mein eigener, was etwas heißen will, weil ich erfahrener Autor, aber nicht Einbandgestalter bin. Außerdem wollte er das Zensurkapitel nicht drucken, in dem die Abweisung aus Gesinnungsgründen für eben dieses Buch nachgewiesen wurde, was ich als inhaltlichen Eingriff in das, was ich zu sagen habe, ablehnte. Daraufhin antwortete der Verlag nicht einmal mehr.

Nun könnte man meinen, aktivistische Sachbücher mit neuen Argumenten müßten doch gelesen werden. Weit gefehlt: noch viel weniger. Jugendliche, die Katzengeschichten oder Phantastik aus einem erfundenen Mittelalter schreiben, Hunderttausende Möchtegernschriftsteller finden, wenigstens in ihrem Bekanntenkreis, ein gewisses Publikum. Aber bei Tabuthemen, wie es Feminismus war, heute Migration, Islamisierung und ‚Rassismus’ geworden ist, gilt das nicht. Das Schweigen ist total, absolut. Neue Argumente, geistige Durchbrüche, die von der etablierten Sicht abweichen, sind genauso tot, ignoriert und unbekannt, als wenn es sie nicht gäbe; sie sind wie lebendig begraben. Es können die überraschendsten Nachweise sein, sie werden so vollständig ausgeblendet, als wären sie nie erdacht und geschrieben worden. Das gehört zum Unterschied zur klassischen Buchzensur: Ein zensiertes Buch existierte, war bekannt, wurde nur eben nicht verkauft. Doch was feministische Wellen aufbrachten, ist sehr viel heimtückischer: Solche Bücher entstehen meist gar nicht erst, weil Menschen von Kindheit an indoktriniert und abgeschreckt werden, ‚falsch’, also abweichend, zu denken, und wenn in seltensten Fällen der Unfall geschieht, daß sie geschrieben werden, so hört niemand hin. Verachtung und Desinteresse sitzen so tief, daß Buch und Autor wie lebendig begraben sind, wie ein Untoter, der in einer Grabkammer zeitlebens eingesperrt schmachtet.

‚Nun halt!’, höre ich den Aufwand: Es gibt aber doch Gleichgesinnte. Wir kennen doch Bücher, die verrufen sind, weil sie ‚inkorrekte’ Sichten enthalten. Da gibt es doch berühmte Vertreter wie Sarrazin und Pirinçci. Dr. Thilo Sarrazin war Mitglied des Vorstands der Bundesbank; als Etablierter war es ihm möglich, ein beachtetes Buch zu verfassen, das auch gelesen wird, ihm Verdammnis, mediale Degradierung und schließlich Parteiausschluß einbrachte. Ein ehemals Etablierter, der einen öffentlich bekannten Namen hat, kann dissidente Bücher verkaufen, wird dann aber nachträglich bestraft. Akif Pirinçci war für Katzenkriminalromane bekannt, ein etablierter Buchautor mit Publikum, der deshalb auch ein dissidentes Buch erfolgreich verkaufen konnte, was ihm nachträglich Ärger bescherte, bis hin zu Boykott durch Gruppen, die Andersdenkende mundtot machen wollen, was übrigens schon 1913 als feministische Methode beschrieben und später von anderen übernommen wurde, und Rauswurf aus seinem ehemaligen Verlag. Sogar Buchläden weigern sich, Bücher der beiden zu verkaufen, doch auch das galt Jahrzehnte früher für feminismuskritische Bücher, sie ich seit den 1980ern dokumentiere.

Das gilt allerdings nur für jene, die schon etabliert waren, daher Zugang haben, den sie sich durch ungenehme Meinung versauen. Viel tiefer, unsichtbarer und zynischer ist jedoch die Unterdrückung jener, die niemals etabliert waren, deshalb völlig ignoriert oder verspottet werden: „Hahaha, ein Möchtegernschriftsteller ohne Erfolg! Wie lächerlich!” Denn hier treffen zwei Umstände aufeinander, ein zeitloser und ein heutiger ideologischer. Seit jeher gibt es Tausende, Zehntausende, inzwischen wohl eher Hunderttausende oder gar Millionen Möchtegernschriftsteller. Ich kenne bald mehr Möchtegernschriftsteller als Leser. Wenn ich einem Mädchen erzähle, ich schreibe Bücher, erhalte ich oft die Antwort: „Ja, das wollte ich auch immer. Ich möchte auch ein Buch scheiben!” oder sogar „Ich habe auch Bücher geschrieben!” Unter Millionen, die es gerne wären, obwohl kaum jemand etwas originelles zu sagen hat, und niemand solch einen heute provozierenden Umbruch im Denken hingelegt hat, geht der Einzelne unter – nicht ein bißchen unter, sondern völlig, total. Wenn dann noch politische Inkorrektheit, moralische Empörung, Verdammnis und systematische Gesinnungsunterdrückung hinzutreten, wird die Unterdrückung des nicht etablierten Autoren, der einer unter Millionen ist, die alle strampeln und sich mühen, so total, als wäre er tot und beerdigt.

‚Halt ein!’, ruft nun wieder der prototypische Skeptiker. ‚Es gibt doch andere, die ähnlich denken.’ Nein, gibt es nicht. Denn gäbe es andere, die gleiches denken, wäre es nicht neu. Das ist ja das perverse an Originalität und Neuerungen: Es muß notwendigerweise etwas sein, was noch niemand auf der Welt gedacht hat oder denkt. Wer eine echte Neuerung macht und nicht nur hohle Floskeln eingebildeter Neuerung schwafelt, steht notwendig ganz allein. Das ist eine Frage der Logik. Es sollte jedem, der mit elementarer Logik nicht überfordert ist, klar sein, daß jemand, der einen wirklich neuen Gedanken hat, unmöglich auch nur einen einzigen Gleichgesinnten haben kann, denn hätte er einen, wäre ja die Behauptung widerlegt, sein Gedanke sei neu.

‚Ja, aber es gibt doch z.B. Feminismuskritiker, Männerrechtler, die es lieben werden, wenn jemand ihnen neue Argumente gibt.’ Tja, das kann man wirklich glauben, dachte ich auch einmal. Aber dann kam es ganz anders. Ich war um 1980 der erste, der von Anfang an feministische Dogmatik und Sichten als vollkommen falsch zurückwies. Bereits damals wollte ich jeden einzelnen Satz von Feministinnen widerlegen, hätte dies können, doch die Zeit reichte einfach nicht, wenn täglich Millionen Feministinnen viel Unsinn erzählen, den ein Einzelner niemals mit seiner knappen Tages- und Lebenszeit bearbeiten und widerlegen kann, und wenn es ihm noch so flott von der Hand ginge. Ich sah die ersten Abtrünnigen des Feminismus aufkommen wie Warren Farrell, der Mitgründer und Unterstützer der zweiten feministischen Welle gewesen war, sich in den 1970er Jahren mit Radikalfeministin Gloria Steinem abbilden ließ, von der genügend Männerhaßzitate überliefert sind, die auch in meinen Büchern dokumentiert sind. Die männerfeindliche Steinem und Farrell geradezu als Paarbild – geändert hat sich daran nichts. Noch im vorigen US-Wahlkampf unterstützte Warren Farrell, der sich treu blieb, die „Frauen sind Hauptopfer von Kriegen: Die Männer, Söhne und Brüder von Frauen sterben” – Hillary Clinton. Doch er gilt als ‚Gründungsvater’ der US-amerikanischen Männerbewegung. Es sagt einiges über die ‚Männerrechtsbewegung’ (MRM) oder ‚Männerrechtler’ (MRA) aus, wenn sie von solch einem Oberfeministen gegründet wurden. Das war genau das, was ich verhindern wollte: daß die vom Feminismus geschaffenen Mißstände auch noch profeministisch verramscht werden. Ich wollte das exakte Gegenteil: Eine echte Widerlegung allen Feminismus, aller Annahmen, Behauptungen und Kampagnen, damit eben nicht solche Weicheier Männer mit feministischen Methoden und Inhalten ködern. Wir sind uns inhaltlich also, trotz vieler Überschneidungen der Methodik und dem Eintreten für benachteiligte Männer, also in geistiger Hinsicht spinnefeind. Ich war da, bevor sich Farrell vom Feministen zum trojanischen Pferd unter Männern wandelte, der eine letztlich feministische Männerbewegung gründete. Inhaltlich wollte ich genau das Gegenteil.

Nun stand Farrell auf der offiziellen Seite, wurde also von Medien und Öffentlichkeit hofiert, konnte eine Bewegung begründen, wogegen ich ein nichts war, ein lächerlicher Bub, der irgendwie nicht so denkt wie er soll, den niemand ernst nimmt, der ausgelacht, verhöhnt und ignoriert wird wie ein Dorftrottel, der irgendwie seltsam wirkt und mit dem niemand etwas zu tun haben will. So kraß ist der Druck, der auf Männern lastet. Männer müssen erfolgreich sein, sonst werden sie lächerlich und ignoriert. Erfolg verlangt aber Anpassung an bestehende Hierarchien, die jedoch feministisch unterwandert und geprägt waren, was ich entschieden ablehnte. So gab es gar keine Möglichkeit, in den Hierarchien der Öffentlichkeit aufzusteigen. Jeder Verlag, der Bücher auch bewerben kann, gab mir gleich „einen auf die Glocke”, indem entweder auf Knopfdruck eine Formabsage verschickt oder Hohn und Spott zurückgeschickt wurde, was ich dann im Zensurkapitel des jeweiligen Buches dokumentieren konnte.

Nun kommen wir zur deutschsprachigen Männerbewegung. In den 1990er Jahren war ich wieder ein wenig Pionier, als ich das internationale Forum „Patriarchy” leitete. Dann zog ich mich 13 Jahre lang ins Berufsleben zurück, in welcher Zeit sich eine hiesige Szene entwickelt und etabliert hatte. Als ich es dann 2014 schaffte, ein erstes Buch in einem gerade neu gegründeten Verlag unterzubringen, der zwar von den neuartigen Argumenten überrascht und angetan war, aber keine Ahnung von den Schwierigkeiten hatte, solch ein brisantes Buch zu verkaufen, war ich immer noch weiter als die in der Zwischenzeit entstandene winzige ‚Männerszene’, die in Anlehnung an Warren Farrell und andere Linke auf letztlich gleichheitsfeministischen Vorstellungen fußte. Wir haben also einen fundamentalen geistigen Gegensatz: Sie waren genau das, was ich hatte verhindern wollen, um etwas besseres zu bieten, nämlich Funktion und Bedeutung natürlicher kultureller Bezüge der Geschlechter. Dies ist wichtig, um zu verstehen, was folgte.

Zunächst ging mein Wiedereinstieg zwar nicht gut, aber leidlich. Ein erstes Internetmagazin deutschsprachiger MRA brachte gerne meine Artikel, die offenkundig tiefer gingen, mehr und unbekannte Quellenbeweise brachten, als sie es sonst kannten. Freilich verstanden sie diese wohl kaum, wenn wir haben ja gegensätzliche Ansätze. Noch dieses Jahr war es so, daß ein Buch mit allen neuen Argumenten völlig ignoriert wurde, um dann zu schreiben, „im Band der Flaschenpost habe ich ein Zitat gefunden, daß ich noch nicht kannte”. Eine albernere Antwort habe ich selten erhalten. Ich stelle eine neue Sicht und Begründung vor, die er nicht kannte, aber offenbar auch nicht teilen wollte, weshalb sie vollständig ignoriert wurden, und damit der Inhalt, um den es geht. Nur Quellen, die er nicht kannte, fallen auf. Das ist typisch für hirnlose Besserwisser, die eigentlich nichts wissen außer reiner Faktenkenntnis. Sie sind wie ein digitaler Massenspeicher, eine Festplatte, auf der reine Daten, Quellenzitate, gespeichert werden. Doch meine Argumentation begreifen sie so vollständig nicht, daß sie noch nicht einmal anerkennen, daß es eine solche Argumentation gibt, die das Buch ausmacht. Das ist etwa so, als würde jemand einen mathematischen Beweis vortragen, und jemand im Publikum antwortet, da sei ein grüner Fleck auf dem Papier. Das Buch hatte er auch nicht gekauft; ich hatte kostenlos an MANNdat eine PDF geschickt in der Hoffnung, sie würden rezensieren. Doch nach solcher Antwort wollte ich keine Rezension mehr. Wer so vernagelt ist, das gesamte Buch zu ignorieren, nur ein verwendetes Quellenzitat zu beachten, wird niemals eine faire Rezension schreiben können.

Zurück zu meinem Wiedereinstieg. Anfangs versuchte einer, einen ‚Hype’ mit meinen ungewohnten Büchern auszulösen. Stattdessen traf ich Neider. Denn Platzhirsche auf dem Feld wollten weder ihre Stellung, noch ihre Position im Verlag auf dem hart umkämpften Buchmarkt aufgeben, und schon gar nicht sich Denkfehler nachweisen lassen. Ein Buchautor, der ein Exemplar von mir kostenlos abgriff ohne zu rezensieren, weigerte sich, mit seinem Verleger zu sprechen, weil es für das Thema keinen weiteren Platz gäbe und er sich daher keine Konkurrenz machen wolle: Wenn er mich in den Verlag hineinbrächte, flöge er selbst hinaus. Selbiger Herr war stolz auf sein Charisma und seine Fähigkeit, in „Talk Shows” zu plaudern. Irgendwann hatte er mal einen Artikel über „Hypergamie” gelesen und glaubte nun, anhand dieses oberflächlichen Artikels die Welt verstanden zu haben. Wie in einem früheren Artikel erläutert, versuchte ich ihm seinen Denkfehler klarzumachen: Ethnologisch gibt es Hypergamie, Hypogamie und Isogamie – letztere zwar selten, aber theoretisch möglich. Außerdem wies mein erstes Buch nach, daß Feminismus den Grad der Hypergamie bei Status und Einkommen verringert hatte, weil berufstätige Karrierefrauen über sich kaum noch unvergebene Männer finden konnten. Wenn also der geistig schlichte Oberschlaumeier wähnte, die ganze Welt mit seinem simplen Modell der „Hypergamie” erklären zu können, wegen der Feminismus scheitern müsse, hat er Pech beim Denken. Wie auch Pick-Up-Lehrmeister schreiben, zeichnet sich der charismatische Alpha dadurch aus, beeindruckend nichtssagend reden zu können. Das sind Blender, die weibliche Wahl bevorzugt und auch unsre Demokratie versauen. Nötig ist der klare Verstand, wie er klassische Wissenschaftler kennzeichnete. Wie peinlich, wenn ein eingebildeter Dampfplauderer behauptet, Feminismus werde scheitern, weil Frauen weiter hypergam seien, wenn tatsächlich Feminismus die weibliche Hypergamie verringert hat – jedenfalls was Einkommen und Status angeht –, und genau diese Verringerung der Hypergamie unser Problem ist. Denn wir leben heute in einer Zeit, wo reiche Männer sich kaum trauen, arme Frauen zu heiraten, weil aufgrund feministischer Scheidungsgesetze sie bei einer Trennung dann meist ihr Vermögen verlieren. Reiche Frauen haben noch weniger Motivation, einen armen Mann zu ehelichen. Also verbinden sich Männer und Frauen zunehmend von gleich zu gleich, wodurch krasse soziale Gegensätze entstehen: Superreiche einerseits, Arme andererseits. Eine US-Studie besagt, daß diese Gegensätze auf das ausgeglichenere Maß der 1960er zurückgingen, wenn es gleich oft Ehen zwischen Reichen und Armen gäbe wie damals.

So, daß ist ein gutes, nämlich intelligentes und richtiges Argument gegen Feminismus. Unser Platzhirsch hat schwammig gedacht; natürlich hat er nicht ganz unrecht, denn sexuelle Selektion ist tatsächlich Grundkraft des Lebens und kann mit Neigung zu Hypergamie assoziiert werden. Trotzdem ist falsch, was er behauptet, denn die Grundkraft ist eben sexuelle Selektion, nicht Hypergamie, die nur eine häufige, aber nicht notwendige, Folge dieser Grundkraft ist. Wer zu schwammig denkt, verirrt sich in Widersprüche und begeht Fehler beim Denken, wie sie typisch sind für charismatische Alphamänner.

Das wollte dieser Platzhirsch aber nicht hören. Er hat mich unterbrochen, wenn ich ihn in der Debatte unter MRA, die sich in einem Berliner Café trafen, auf seinen Logikfehler hinweisen wollte. Dabei verspottete er mich geradezu, überzeugte seine vom Charisma hingerissenen Lauscher mit Witzchen. Auch das ist typisch für oberflächliche Gemüter: Sie glauben tatsächlich, eine wissenschaftliche oder sachliche Debatte gewinnen zu können, indem sie Kritikern Maulkorb erteilen, dann Witze erzählen, um mit ihrem Charisma zu glänzen, damit keiner merkt, das sie sachlich gerade einen Fehler gemacht, einen kapitalen Bock geschossen haben. Am Ende beleidigte er mich noch, indem er mich mit der Feministin Anne Wizorek verglich. Wenige Tage später flog ich aus dem Magazin heimlich raus, ohne daß mir es jemand mitteilte. Es erschienen einfach keine Artikel mehr von mir; auf Rückfrage kam eine Ausflucht nach der anderen, worauf ich überarbeitete, umformatierte, um mit der nächsten Ausflucht abgespeist zu werden. Auch fiel ich aus dem Emailverteiler. Dann wurde mein englischsprachiger Blog gekündigt und gelöscht.

Anfeindungen gab es von vielen. Gerade für das Thema ‚männliche Verlierer’ wurde ich wütend angefeindet, im Kommentarbereich von Trollen angegriffen. Ganz offenbar ging es dabei auch darum, wer etwas zu sagen hat. Platzhirsche wollten sich Einfluß und Stellung erhalten, keine neue Stimme, auf die andere etwa hören könnten. Dort rausgeflogen, wurde ich von deren Konkurrenz, einer freien Enzyklopädie, verstärkt umworben, obwohl mich einer von dort zuvor schon heftig und persönlich im Kommentarbereich angegriffen hatte. Auch dabei ging es offenbar um Einfluß. Es ist wirklich lächerlich, wie sich die Männerrechtsszene selbst um jede Erfolgsmöglichkeit brachte. Feministinnen waren mit ihrem blühenden Unfug solidarisch; wenn eine etwas aufbrachte, konnte es noch so schräg sein, doch es wurden von ihnen zum Medienhype aufgebaut. Wie das Buch „Abrechnung” dokumentiert, waren einige der führenden Gründerinnen schizophren oder anderweitig auffällig, doch das hinderte die feministische Szene nicht daran, deren schizophrene Werke zur Sensation und zum prägenden Ideengeber ihrer Bewegung zu erheben. Das radikale Gegenteil geschah unter Männern, die aus evolutionären Gründen in einem ständigen Wettkampf untereinander um Rang und Einfluß stehen, weil Gesellschaft und vor allem Mädchen dann die Ranghöchsten wählen. Dieser biologische Wettkampf gegeneinander fand auch bei meinem Versuch statt, als Aktivist mit Jahrzehnten Erfahrung und einer neuen Denkweise Fuß zu fassen. Ich wurde von den etablierten Platzhirschen zerlegt und rausgehalten. Auch das ist ein Grund, weshalb Feministinnen mit blühendem Unsinn 150 Jahre lang immer wieder erfolgreich waren, wogegen Männer sich gegenseitig fertigmachen.

Bei der freien Enzyklopädie erzählte mir einer, wir bräuchten keine neuen Bücher, alles wichtige sei schon geschrieben worden, sogar vor über hundert Jahren. Dort flog ich auch raus, wurde mir mein damaliger Hauptblog gekündigt und gelöscht. Später flog ich aus einem aufsteigenden alternativen Nachrichtenmagazin, als dort ein ‚Maskulist’ zum Chefredakteur wurde, der verbal gern drauflosdrischt und das toll findet. Solide Argumente mag er nicht so. Mir ist peinlich, was er dort verzapft, weil er Feministen der Zukunft unfreiwillig Material für Proteste liefert.

Ein Aktivist, der an einer Universität Professor war, also voll integriert in eine tendenziöse Gesellschaft, hat seit den 1990er Jahren verweigert, meine Bücher zu erwähnen, oder auch nur meinen Blog, Bücher oder Namen zu verlinken. Er will eine ‚linke Männerbewegung’, hatte zwar den Anspruch, zentrale Figur zu sein, die alle vernetzt, doch eben nur, was ihm gefällt, und mich also ausdrücklich nicht. So geht das weiter. Ein Aktivist nach dem andern ignoriert vollständig, ob in Blog, Blogroll oder auf Twitter. Man teilt sich gegenseitig, aber niemals Deichmohle. Die Ausgrenzung ist genauso heftig und total wie durch Feministen. Da ist kein Unterschied zu spüren. Einer, dessen Name sich auf Evolution bezieht, die er aber nicht versteht, und meine Bücher, die moderne Evolutionsbiologen wie Moxon zitieren und erläutern, schon gar nicht, schrieb mir gar, er sei genervt von meiner Kritik und froh, daß sie meine Bücher nicht verkauften. Natürlich liest er sie nicht und würde sie auch nicht verstehen. Er gehört zu denen, die viele Fakten sammeln und auswendig wissen, aber mein Gebäude, das ich daraus errichte, nicht verstehen. Das ist genau das Gegenteil von dem, was ich im Studium lernte: Nichts auswendig lernen! Die Vorstellung allein empörte unsre klassischen Professoren, für die das unterbelichtet war. Ein Mathematiker muß denken können und wissen, wo die Fakten stehen. Alles, was er wissen muß, schlägt er in Büchern oder wissenschaftlichen Magazinen nach. Nichts wird auswendig gewußt. Dafür ist das Hirn viel zu schade: Es ist dazu da, aus den Fakten logisch und einfallsreich etwas zu errichten. Das genaue Gegenteil ist heute üblich. Man sieht es an Leuten, die sich Quellenzitate aus meinen Büchern ziehen, ohne irgend etwas am Buch selbst zu begreifen. Oder an Leuten, die sich einbilden, alles zu wissen, weil sie viele Fachpublikationen gelesen und im Blog vorgestellt haben, ohne je daraus einen neuen geistigen Bau errichtet zu haben.

Ich flog aus allen Veröffentlichungsmöglichkeiten, die ich in der Szene hatte, bin fast nirgendwo in Blogrolls. Meine Bücher sind in den letzten Jahren mehr von MRA-MRM verhindert worden als von Feministinnen. Von letzteren ist bekannt, daß sie nicht lesen wollen, was ihnen widerspricht. Entscheidend für eine Initialzündung, wie sie feministischer Solidarität immer wieder glückte, wäre Kauf der Bücher durch Unterstützer einer eigenen Szene gewesen. Doch wenn diese fest mauert, kann daraus nichts werden.

Zuletzt hatte ich also jemandem kostenlos PDF geschickt in Hoffnung auf Rezension. Da auch das ein Quellenzitatzieher war, der das Buch um dieses Zitat herum gar nicht wahrnahm, zerschlug sich das auch.

Mir wurde erklärt, stummgeschaltet zu werden. Mir zu kommentieren zu erlauben, erscheint nicht mehr vorteilhaft. Solidarität gibt es nicht in der Szene. Die Hoffnung auf Rezension für eines meiner 32 derzeitigen Bücher hat sich damit zerschlagen.

Da die MRM sich derzeit etabliert, werden jene, die dabei störend erscheinen, ignoriert, ausgeblendet, faktisch zensiert. Doch auch vorher wurde ich von Platzhirschen bereits kaltgestellt, rausgeworfen und durch mangelnde Solidarität Erfolg verhindert.

Schon ärgerlich, wenn sich jemand ‚alleEvolution’ nennt aber ausgerechnet Evolution nicht wirklich versteht. Meine Bücher zeigen neue Erkenntnisse, die der Herr nicht wissen will, weil es nicht seine sind, nicht seiner Sicht entsprechen, und er nicht von anderen lernen, sondern selbst Platzhirsch sein will. Auch er gehört dem Typ Datensammler an, der viele Publikationen liest, aber keine Zusammenhänge selbst aufbaut, und andere ignoriert oder nicht versteht, wenn die solche Zusammenhänge aufbauen. Genau das ist aber kreative Arbeit, ist der Knackpunkt geistigen Fortschritts.

Nun beweihräuchert man sich gegenseitig im Kreis, ignoriert aber Deichmohle, dem Mißerfolg seiner Bücher gewünscht wird, während Feministinnen deshalb erfolgreich sind, weil sie ihre Vertreterinnen gemeinsam aufbauen. Solche chaotische Männergruppen können nur verlieren von ihrer Fehlkonstruktion her.

Beachtenswert ist, daß als ‚Bonus’ die MRM (‚MännerRechtsBewegung’) als eine Art „Feminismus 2.0” definiert wird, was durchaus logisch ist, zum gleichheitsfeministischen Bekenntnis der meisten und zu den eigenen Ursprüngen aus feministischen Männergruppen und den Anstoß Warren Farrells paßt, der die zweite feministische Welle mitbegründet hatte und trotz Einsatzes für Männer immer noch feministischen Prinzipien verhaftet blieb sowie die feministisch angehauchte Hillary Clinton unterstützte.

Indem MRA sich jetzt in dem zusammenbrechenden Kartenhaus derzeit regierender Politik integrieren, tun sie ihrer Sache keinen Gefallen, sondern stellen sich auf die Seite künftiger Verlierer. Die Verlierer von heute werden die Gewinner von morgen sein, die Gewinner von heute die Verlierer von morgen.

Entscheidend ist, den Büchern endlich zum Durchbruch zu verhelfen und damit einer grundsätzlichen Feminismuswiderlegung, was modernen Hysterien den Boden unter den Füßen wegzieht. Mit den vielen Feministen werden auch ein paar gleichheitsfeministische Männerrechtler ausrutschen, wenn der ideologische Boden unter ihren Füßen plötzlich verschwindet und es gilt, auf neuen Erkenntnissen geistig Fuß zu fassen.

© 2024 Jan Deichmohle

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