Denker und Dichter

Monat: Mai 2024

Die Verdrängung unter der Gürtellinie

Das neue Buch über Incel als Flirtschüler enthält ein politisch korrektes Schlußkapitel, das zur derzeitigen Lage und Stimmung paßt. 

Hellhäutige Männer werden über­gan­gen. Was das für ihre Fortpflanzung bedeutet ist offensichtlich. Moderne, sich ‚antirassistisch’ nennende Ideologie verschärft das zum Völkermord unter der Gürtellinie.

Statt ‚weltoffen’, ‚vielfältig’ und ‚antirassistisch’ zu sein, wie heu­ti­ge Ideologie es von klein auf anerzieht, schafft das helle Völker bin­nen Generationen ab, würde bei anderen wie in Tibet als Völ­ker­mord gelten, nur eben bei sogenannten ‚Weißen’ nicht, die derzeitiger Buh­mann sind wie ‚Männer’ oder das ‚strukturelle Patriarchat’.

Bei der sogenannten ‚Sexualaufklärung’ haben dunkle Männer Sex mit weißen Frauen. Weiße Männer haben höchstens Ge­schlechts­krank­hei­ten auf Werbung für Kondome, oder sie sind Buhmänner wie Einbrecher, der einen blonden Schnurrbart trägt.

Hier gibt es das politisch inkorrekte Werk über Incel als Flirtschüler.

Alternative Literaturgeschichte

Stellt euch vor, in früheren Epochen wären Leute so intolerant gewesen wie heute, insbesondere Verleger, Galeristen, Kirchen und Höfe, die Orchester unterhielten und Komponisten benötigten. Wären diese damals so gesinnungsgetrieben gewesen wie heutige Verleger, Literaturagenten, Journalisten und staatliche Subventionierer von Filmprojekten, so hätte die abendländische Geschichte wie folgt ausgesehen.

Johann Sebastian Bach hätte angefragt, ob er für eine Kirche musizieren dürfe. Die Antwort hätte gelautet: -„Werter Herr Bach, uns ist zu Ohren gekommen, daß Sie ganz unübliche Klänge angeschlagen haben, die unsrer christlichen Tradition widersprechen. Ja, schlimmer noch, ein Kundiger hat bei Ihrem Orgelspiel gelauscht und wurde gefragt:

-‚Wer spielt da denn?’

-‚Das weiß ich nicht.’, hat er geantwortet, ‚Entweder ist es der Teufel, oder es ist Bach.’

Sie werden begreifen, daß wir in unseren Kirchen keine Klänge dulden, die für des Teufels gehalten werden können. Daher haben wir Sie auf eine schwarze Liste gesetzt. Sie werden lebenslang in keiner Kirche eine Anstellung erhalten und keine Musik verbreiten dürfen. Wir sind das freiheitlichste Regime, das es je gab, Gott sei Dank, und wer uns kritisiert ist Obernazi. Mindestens. Einen schönen Tag noch.”

Eines Tages wäre ein Johann Wolfgang Goethe mit einem knittrigen Manuskript in der Stube eines Verlegers erschienen, ein biederer Biedermann, so gerecht und freiheitlich wie das beste aller Deutschlande, in dem er lebte. Übrigens hat das mit dem fehlenden ‚von’ seine Richtigkeit; er wurde nämlich ohne selbiges geboren.

-„Wer da?”

-„Johann Wolfgang Goethe.”

-„Nie gehört. Wird schon was rechtes sein.”, knurrte der erhabene Biedermann, der immerhin sein Geld in Bücher steckt, und dann hat er natürlich das Recht, zu entscheiden, wie er will, nennt sich unternehmerische Freiheit, und wer das nicht kapiert ist ein Schwurbler, Querdenker, ein rechtspopulistischer Vollidiot, kurz: ein lächerlicher Blödi, den ernstzunehmen Zeitverschwendung wäre.

-„Die Leiden des jungen Werthers.”

Der Verleger, keine Ahnung wie er hieß, vielleicht Bieder Meyer, ergriff den Stapel Papier und blätterte darin.

-„Moment mal. Das ist ja höchst amoralisch. Der Kerl bringt sich doch glatt um. Das ist arg jugendgefährdend, denn es könnten ihm ja einige schmachtende Jünglinge nachahmen.”

-„Mit Verlaub, das ist nur eine Geschichte.”

-„Gut geschrieben, kein Zweifel, aber die Inhalte! Hier zum Beispiel: Die Gesänge des Ossians. Die sind eine Fälschung, wie KORREKTIV festgestellt hat. Sie verbreiten da bedenkliche, unter populistischen Jugendlichen grassierende Fälschungen. Sowas werde ich garantiert nicht herausbringen.”

-„Die Dichtung Ossian ist sehr beliebt und künstlerisch wahrhaftig, Fälschung oder nicht.”

-„Sie können mich nicht umstimmen. Die Inhalte sind unerhört.”

-„Genau deshalb sollten sie gehört werden, weil sie noch unerhört und ungehört sind.”

-„Nun mal halblang! Wir leben bekanntlich im freiheitlichsten und besten Deutschland aller Zeiten. Wir sind tolerant, denn es dürfen alle erhörten Inhalte erhört werden. Wer aber Inhalte schreibt, die dieser toleranten Ordnung der Gedanken und Geschichten widersprechen, also unerhört sind, der stellt sich gegen die tolerante Ordnung, ist daher logischer Weise intolerant, eine Gefahr für die tolerante Ordnung und muß daher mit aller Entschiedenheit bekämpft werden! Das verstehen Sie doch, oder?”

-„Ich habe eifrig Literatur studiert, aber mit einer Kette von Fehlschlüssen ausgehend von falschen Voraussetzungen kenne ich mich nicht so gut aus.”, erwiderte der Möchtegerndichter.

-„Wollen Sie auch noch frech werden? Sehen Sie, ich bin Verleger. Ich habe die Freiheit, zu verlegen, was in meinem Sinne ist. Was meine Gedanken und Sicht nicht vertritt, das brauche ich nicht zu verlegen. Unternehmerische Freiheit, Sie verstehen schon. Gehen sie doch woanders hin, wenn Sie glauben, so etwas unbedingt auf die Menschheit loslassen zu müssen!”

-„Leider ticken diese biederen Verleger heutzutage alle genauso.”

-„Na, merken Sie was? Wenn kein Verleger das will, kann es nur großer Müll sein. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Nachmittag.”

In der alternativen Literaturgeschichte gibt es daher keinen Dichter des Namens Goethe, nur eine Fußnote, die besagt, daß einst irgendwo im besten aller Deutschländer einst einer lebte, der unbedingt Dichter werden wollte und bis an sein Lebensende darüber schrieb, wie Verleger ihn mit spitzfindigen Sottisen abgewiesen haben, woran sich nie etwas geändert hat, weil die Verleger natürlich Manuskripte über die Absagen, die sie dem unverlegten Nichtdichter gaben, erst recht nicht publiziert haben. Unternehmerische Freiheit! Wieso sollten Verlage Bücher herausbringen, die eben diese Verlage für ihre Absagen aus Gesinnungsgründen an den Pranger stellen? Na also! Unzumutbar. Die haben eben nur von ihren Freiheitsrechten Gebrauch gemacht, um das toleranteste Land, das keine Dichter und Denker hervorgebracht hat, vor intoleranten Machwerken zu schützen.

Übrigens gibt es geschichtsrevisionistische Spinner, die folglich keinesfalls im freiesten Deutschland aller Zeiten toleriert werden dürfen, weil sie eben revisionistisch sind, die behaupten, es habe eine alternative Geschichte gegeben mit Verlegerpersönlichkeiten, deren Aufgabe gewesen sei, neue, interessante, originelle und ungewohnte Werke zu suchen, finden, und aufgrund ihrer Qualität herauszubringen, unabhängig von ihren eigenen Sichten und Überzeugungen. Solcher revisionistischer Quatsch wird aber nur von reaktionären Spinnern vertreten, die kein gescheiter Mensch ernst nimmt, denn wer sie ernst nimmt, der wird in dieser freiesten Gesellschaft aller Zeiten niemals einen Fuß in die Tür bekommen und nichts gescheites werden. Woraus jeder logisch schließen kann, daß solch ein Schwurbler kein gescheiter Mensch sein kann. Denn zum gescheiten Menschen kann ja nur werden, wer von der tolerantesten aller Gesellschaften nicht ausgeschlossen wird, wie es solche Schwurbler eben aus Gründen werden.

#Ironie_aus

© 2024 Jan Deichmohle

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