Unwissenschaftlichkeit

Herr Danisch mutmaßt, die irrationale Politik von heute liege an sozialwissenschaftlicher Kurpfuscherei. Gehen wir der Frage nach und untersuchen, wo sich die Ursache findet.

Die ursprüngliche Soziologie, wie von Durkheim maßgeblich begründet, war vernünftig. Durkheim lieferte wertvolle Einsichten, konnte in „Kultur und Geschlecht” als ‚Kronzeuge’ gegen Feminismus und heutige Tendenzsoziologie zitiert werden. Später wurde die Wissenschaft ideologisch überfrachtet, besonders im Zuge der 1968er Kulturrevolution.

«Ist unsere Politik ein Resultat soziologischer Wissenschaftsfehler?
Hadmut 3.3.2017 20:47
Ist der ganze Politmist entstanden, weil Sozialwissenschaftler wissenschaftliche Kurpfuscher sind?

Da ist ja noch viel mehr, der ganze Feminismus-Kram, Gender Pay Gap, Partriarchat und all das Zeugs, was so massiv unsere Politik beeinflusst, und von dem ja schon oft kritisiert wurde, dass das alles Unsinn ist.
Kann es sein, daß sich die (von mir oft geäußerte) Vermutung, dass der ganze Politquatsch, auf den sich unsere Politik und Presse gerade fast völlig reduzieren, wirklich systematisch und vollständig Produkte der Unwissenschaftlichkeit und Wissenschaftsfehler der Sozialwissenschaftler sind?

Bisher konnte man ja denken, daß der Niedergang unserer Universitäten Folge politischer Verblödung ist. Liegt der Schwerpunkt doch darauf, daß es andersherum sein könnte? Waren die 68er noch schlimmer als gedacht?
Ist unsere gesamte Politik ein Produkt des Wissenschaftspfusches inkompetenter Sozialwissenschaftler?»1 (Danisch.de)

Die Frage läßt sich beantworten. Wie es sich verhält, wurde in einem unveröffentlichten 1990er Buch nachgewiesen, dessen Teile zu diesem Thema jetzt endlich in „Ideologiekritik am Feminismus” veröffentlicht wurden. Dort werden die Prinzipien von Unwissenschaftlichkeit, Befindlichkeit, Subjektivität und Parteilichkeit als feministische Methodik und Grundlage aller feministischen Fächer nachgewiesen.

«Für Frau­en kommt ei­ne fun­da­men­ta­le uni­ver­sel­le Po­si­ti­on nicht in Fra­ge. Frau­en kön­nen sich ein­mal in das Recht hin­ein- und dann wie­der her­aus­de­fi­nie­ren; denn ei­nen Zwang zur Fol­ge­rich­tig­keit, wie in der ‒ kos­mo­po­li­ti­schen männ­li­chen uni­ver­sel­len ‒ Wis­sen­schaft gibt es nicht. Apo­ri­en lö­sen sich nur im Pro­zeß aus. (vgl. Smaus 1989).»2 (Mar­lis Krü­ger {Hrsg}, Was heißt hier ei­gent­lich fe­mi­ni­stisch?, 1993, S. 281, Band 1 von Fe­mi­ni­sti­sche Bi­bli­o­thek) [grund­le­gen­de fe­mi­ni­sti­sche Schrift, kei­ne Sa­ti­re, völ­lig ernst ge­meint]

Die vom Fe­mi­nis­mus ge­grün­de­te Frau­en­for­schung wi­der­spricht im An­satz Kri­te­ri­en sach­li­cher Wis­sen­schaft und Ob­jek­ti­vi­tät. Par­tei­lich­keit und sub­jek­ti­ve Ge­füh­le von Be­trof­fen­heit auf­grund ide­o­lo­gi­scher Ein­stel­lung be­grün­de­ten die Rich­tung. Spä­ter wur­de das gan­ze Hoch­schul- und For­schungs­we­sen, Öf­fent­lich­keit, und das ge­sam­te Staats­we­sen von die­ser an­ti­wis­sen­schaft­li­chen Me­tho­de über­rollt, an­ge­steckt, und in Brut­stät­ten ih­res fe­mi­ni­sti­schen Ide­o­lo­gie­vi­rus um­ge­wan­delt. Seit­dem pro­du­zie­ren Staat, Schu­len, Hoch­schu­len und For­schungs­in­sti­tu­ti­o­nen statt ob­jek­ti­ver Wis­sen­schaft den in sie ein­ge­schleu­sten Vi­rus fe­mi­ni­sti­scher Ide­o­lo­gie.

«Die Ein­be­zie­hung der per­sön­li­chen Be­trof­fen­heit in den For­schungs­pro­zeß ist ein un­ver­zicht­ba­res Ele­ment fe­mi­ni­sti­scher Wis­sen­schaft. Ähn­lich ver­hält es sich mit dem Prin­zip der Par­tei­lich­keit

Be­wuß­te Par­tei­lich­keit ist so­mit die so­zi­a­le und gleich­sam po­li­tisch ge­wen­de­te Di­men­si­on von Be­trof­fen­heit. Sie pro­du­ziert ei­ne Nä­he über Ähn­lich­keit mit der an­de­ren Frau bzw. mit an­de­ren Frau­en…

Au­to­no­mie

Aus den Grund­prin­zi­pi­en von Be­trof­fen­heit und Par­tei­li­ch­keit er­ge­ben sich For­de­run­gen für die fe­mi­ni­sti­sche For­schung selbst, näm­lich die For­de­rung nach Au­to­no­mie…

Fe­mi­ni­sti­sche Fa­mi­li­en­so­zi­o­lo­gie als of­fen ge­leb­te, par­tei­li­che Wis­sen­schaft wird auch auf der po­li­ti­schen Ebe­ne nicht nach­las­sen...

Da­bei ist die An­bin­dung an die Frau­en­be­we­gung, ins­be­son­de­re die au­to­no­me Frau­en­for­schung und -pra­xis … un­ver­zicht­bar.» (Bri­git­te Brück u.a., Fe­mi­ni­sti­sche So­zi­o­lo­gie, 1997)

Ra­di­ka­le, par­tei­li­che Pro­pa­gan­da, die al­le Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen den Ge­schlech­tern zer­reißt, Män­ner an­fein­det, ent­rech­tet, ist kei­ne aus­ge­fal­le­ne neue Ver­ir­rung, son­dern zen­tra­les Prin­zip seit Grün­dung, wird mit mas­si­ver staat­li­cher Fi­nan­zie­rung und Un­ter­stüt­zung be­trie­ben.

«For­mu­liert wur­de die­ses Grund­ge­rüst von Ma­ria Mies 1977 in den „Me­tho­di­schen Po­stu­la­ten zur Frau­en­for­schung”» (Chri­sta Dam­kows­ki, Psy­cho­lo­gie heu­te, Sept. 1988)

Da­bei han­delt es sich (lei­der) nicht um Aus­wüch­se ein­zel­ner Ex­tre­mi­stIn­nen, son­dern Grund­prin­zi­pi­en, auf de­nen die Ide­o­lo­gie eben­so be­ruht wie ih­re Kam­pag­nen, ihr Vor­ge­hen in al­len Be­rei­chen der Ge­sell­schaft, ins­be­son­de­re fe­mi­ni­stisch ge­sinn­ter Pseu­do­fo­rschung in al­len Fä­chern, die ent­fernt mit Men­schen zu tun ha­ben.

«Ma­ria Mies‘ „Me­tho­di­sche Po­stu­la­te zur Frau­en­for­schung” (1978) ga­ben die wis­sen­schafts­the­o­re­ti­schen Grund­la­gen da­zu an.» (Ve­ra Ko­niecz­ka u.a., Fe­mi­ni­sti­sche Wis­sen­schaft, S. 11)

Das war ein Auszug aus „Ideologiekritik am Feminismus: Krieg gegen Mann, Natur und Kultur”. Die „wissenschaftstheoretischen” Grundlagen des Feminismus sind jene Irrationalität, die heute die ganze Gesellschaft und Politik prägt. Linksradikale Ideologie hat wohl Meinung und Tendenz eingeschmuggelt, nicht jedoch Rationalität selbst pervertiert. Genau das tat der Feminismus, der sich damit als Ursprung der Irrationalität von heute zeigt. Nur der Maoismus hatte ähnliche Verirrungstendenzen, die allerdings nur über den Personenkult hineinkamen, keine systematische Subjektivität oder Abschaffung von Logik bedeuteten.

«Chri­sta Mül­ler
Par­tei­lich­keit und Be­trof­fen­heit: Frau­en­for­schung als po­li­ti­sche Pra­xis
… for­mu­lier­te Ma­ria Mies, ei­ne in­zwi­schen eme­ri­tier­te Pro­fes­so­rin für So­zi­o­lo­gie der Köl­ner Fach­hoch­schu­le, me­tho­di­sche Po­stu­la­te zur Frau­en­for­schung. Sie gel­ten, wie An­drea Bai­er (1996: 142) schreibt, als un­be­strit­te­ner Aus­gangs­punkt für die bun­des­deut­sche Aus­ein­an­der­set­zung um Me­tho­den und Me­tho­do­lo­gie in der Frau­en­for­schung
Als eben­falls er­kennt­nis­ge­rie­rend sieht Ma­ria Mies ih­re ei­ge­ne Be­tei­li­gung an so­zi­alen Be­we­gun­gen… Die So­zi­o­lo­gin folgt hier dem Mao­schen er­kennt­nis­the­o­re­ti­schen Pa­ra­dig­ma, daß man das We­sen ei­nes Phä­no­mens nur er­kennt, wenn und in­dem man es ver­än­dert.» (Hand­buch Frau­en- und Ge­schlech­ter­for­schung: Theo­rie, Me­tho­den und Em­pi­rie, her­aus­ge­ge­ben von Ruth Becker, Be­ate Kor­ten­diek, VS Ver­lag Sprin­ger Fach­me­di­en, 3. Aufl. 2010)

Sol­che an­ti­wis­sen­schaft­li­chen Po­stu­la­te, Me­tho­den, fal­sche An­nah­men und ver­dreh­te An­sät­ze lie­gen fe­mi­ni­stisch be­ein­fluß­ter „For­schung” zu­grun­de, ganz gleich, wie sich das Fach nennt, ob Frau­en­for­schung, fe­mi­ni­sti­sche „Wis­sen­schaft”, Ge­schlech­ter­for­schung oder Gen­der Stu­dies. Neue Na­men wer­den hin­zu­kom­men.

«fe­mi­ni­sti­sche Wis­sen­schaf­ten, die wahl­wei­se als fe­mi­ni­sti­sche For­schung, Frau­en­for­schung, Ge­schlech­ter­for­schung oder ab den 1990er Jah­ren vor al­lem Gen­der Stu­dies be­nannt wer­den. Ih­re Ent­ste­hung und Wei­ter­ent­wick­lung ist nicht zu tren­nen von den po­li­ti­schen Be­we­gun­gen zu ih­rer je­wei­li­gen Zeit. Vor al­lem die sog. neue Frau­en­be­we­gung (Lenz 2009) wirk­te in den 1970er Jah­ren erst als Ini­ti­al­zün­dung für fe­mi­ni­sti­sche Wis­sen­schaf­ten und im wei­te­ren Ver­lauf als Schritt­ma­cher. Ähn­li­ches gilt für die queer-fe­mi­ni­sti­schen Wis­sen­schaf­ten.» (Hand­buch Qua­li­ta­ti­ve For­schung in der Psy­cho­lo­gie, her­aus­ge­ge­ben von Gün­ter Mey, Kat­ja Mruck, 28.9.2010)

Es hilft da­her nichts, sich mit Jahr­zehn­ten Ver­spä­tung von fal­schen Vor­aus­set­zun­gen und Me­tho­den par­ti­ëll di­stan­zie­ren zu wol­len, aber das gan­ze dar­auf er­rich­te­te Lü­gen­ge­bäu­de ste­hen zu las­sen

Es ist wichtig, solche Fakten und Beweisgänge zu kennen und zu verbreiten, wie sie im Buch vorgestellt werden. Weiter im Text mit Auszügen aus „Ideologiekritik am Feminismus”:

«3. Die kon­tem­pla­ti­ve, un­in­vol­vier­te ‚Zu­schau­er­for­schung’ wird er­setzt durch ak­ti­ve Teil­nah­me an eman­zi­pa­to­ri­schen Ak­ti­o­nen und die In­te­gra­ti­on von For­schung in die­se Ak­ti­o­nen» (bei­trä­ge zur fe­mi­ni­sti­schen the­o­rie und pra­xis, 11, 1984, S. 13)

In der Me­di­zin wer­den so­gar Dop­pel­blind­stu­di­en ver­wen­det oder vor­ge­schrie­ben, bei de­nen nicht ein­mal der Arzt wis­sen darf, ob er ein Pla­ze­bo oder ein Me­di­ka­ment ver­ab­reicht, da­mit Ein­bil­dung (Sub­jek­ti­vi­tät) kei­ne Aus­wir­kung ha­ben kann auf den Kran­ken­ver­lauf, die Stu­die und dar­aus ent­ste­hen­de Sta­ti­stik. Denn so­gar wenn nur der Arzt weiß, was er in der Hand hält, ist ei­ne un­be­wuß­te Über­tra­gung mög­lich, die zu fal­schen Aus­sa­gen über die Wirk­sam­keit ei­nes Me­di­ka­ments führt. Die be­schrie­be­ne kämp­fe­ri­sche Ein­mi­schung war ein weit­ver­brei­te­tes fe­mi­ni­sti­sches Leit­bild, das ih­re Be­haup­tun­gen eben­so er­klärt wie die schrä­gen „Sta­ti­sti­ken”, mit de­nen sol­che Kam­pag­nen und Be­haup­tun­gen un­ter­füt­tert wur­den. Es han­delt sich bei den the­o­re­ti­schen Aus­sa­gen kei­nes­falls um Spin­ne­rei we­ni­ger Ex­tre­mi­stIn­nen, son­dern um ein grund­le­gen­des Mo­tiv und ei­ne zu­tref­fen­de Be­schrei­bung, wie Fe­mi­nis­mus ent­stand und auf wel­chen Me­tho­den er grün­de­te.

«4. Die Teil­nah­me an Kämp­fen und Ak­ti­o­nen und die In­te­gra­ti­on von For­schung in die­se Kämp­fe be­deu­tet fer­ner, daß die Ver­än­de­rung des Sta­tus Quo als Aus­gangs­punkt wis­sen­schaft­li­cher Er­kennt­nis an­ge­se­hen wird. Das Mot­to für die­se Vor­ge­hens­wei­se könn­te sein: „Um ein Ding ken­nen­zu­ler­nen, muß man es ver­än­dern.” „Willst du den Ge­schmack ei­ner Bir­ne ken­nen­ler­nen, mußt du sie ver­än­dern, d.h. sie in dei­nem Mund zer­kau­en.” (Mao Tse-Tung 1968, S. 353)» (bei­trä­ge zur fe­mi­ni­sti­schen the­o­rie und pra­xis, 11, 1984, S. 14)

Sehr ver­rä­te­ri­scher An­satz.3 Ih­re ei­ge­nen Wir­kun­gen ver­mi­schen sich un­kon­trol­liert mit dem Agi­ta­ti­ons­ob­jekt. Wis­sen­schaft wird da­mit ad ab­sur­dum ge­führt. Mao­is­mus ist längst ver­schwun­den, doch we­sent­lich ra­di­ka­le­rer Um­sturz mensch­li­cher Na­tur durch Fe­mi­nis­mus prägt uns bis heu­te, schreibt uns Ver­hal­ten, Grund­prin­zi­pi­en von Den­ken und Le­ben vor, ist so­gar noch da­bei, sei­nen mas­si­ven Ein­griff in mensch­li­che Na­tur wei­ter aus­zu­bau­en und die Re­ste Jahr­mil­li­o­nen al­ter Kul­tur zu ver­nich­ten.

Kul­tur­re­vo­lu­ti­on nennt und be­zahlt sich als Wis­sen­schaft.

Die vom Feminismus erfundene und verbreitete Unwissenschaftlichkeit ist bis heute typisch. Zuweilen wurde gar Logik als ‚patriarchalisch’ abgelehnt. Wer Logik ablehnt, mit dem ist nicht mehr zu reden, dem ist nicht mehr zu helfen. Feministinnen verbreiteten absichtlich subjektive, kämpferische, militante Meinungen, wobei Widersprüche bewußt in Kauf genommen oder gezielt eingesetzt wurden. Sie sollten sich im Prozeß je nach momentanem Bedürfnis auflösen lassen, heute so, morgen anders. Das ist eine Umschreibung für absichtliche Willkür. Diese Vorgehensweise wurde entwickelt aus der Ablehnung von allem, was als ‚männlich’ und ‚patriarchalisch’ eingestuft wurde, genauso verrückt wie – oder sogar noch systematischer verrückt als – die faschistische Zuschreibung mancher Ideen als angeblich ‚jüdisch’. Die gesamte Logik, Objektivität und wissenschaftliche Methodik, alles, worauf Zivilisation und Gesellschaft baute, dazu die Kultur der Geschlechter, wurde einer frei erfundenen vermeintlichen ‚patriarchalischen Verschwörung’ angelastet und zertrümmert.

Alle Behauptungen angeblicher ‚struktureller Benachteiligung’ von Frauen in einem verschwörungstheoretisch frei erfundenen ‚Patriarchat’ entstammen solchem Irrsinn. Tatsächlich ist wissenschaftlich nachweisbar, daß Frauen strukturell bevorzugt sind, weil sie das biologisch dominante Geschlecht sind und als fruchtbare Frauen und Mütter immer bevorzugte Behandlung erhielten. Dies ist jetzt keine subjektive Behauptung, sondern mit exakter und harter Wissenschaft – darunter Evolutionsforschung und Biologie – nachweisbar.

Solche Irrationalität entstammt überwiegend nicht der Linken. Durch Unterstützung des Feminismus hat die Linke indirekt damit zu tun und sich der Methodik bedient, nachdem sie entstanden war. Die zu Zeiten Durkheims vernünftige Soziologie wurde zum Problemfach gemacht, weil sie von einer ideologischen Generation überrannt und in ihrem Sinne umgedreht wurde.

«Postmodernisten greifen auch direkt die wissenschaftliche Forschung an. Betrachtet beispielsweise „Untersuchung als Vergewaltigungsmodell”, wie es in soziologischen Büchern wie Eine Einführung in die Soziologie: Feministische Perspektiven vorgestellt wird. Das Modell erklärt, daß eine Untersuchung mit menschlichen Teilnehmern zu betreiben eine Form wissenschaftlicher Vergewaltigung sei. […]
Professoren postmoderner Fächer wie Genderstudien lehren aktiv Ideen, die mehr Verschwörungstheorie sind als gelehrte Forschung.»4

Irrationalität kam bereits früher über Feminismus in die Politik, schon mit der ersten Welle. Das Buch „Zensiert: Flaschenpost in die Zukunft. Erster Band zur ersten Welle” zeigt mit Stimmen aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, daß damals bereits die prophetische Befürchtung geäußert wurde, die hysterische Weise, mit der damalige Feministinnen agitierten, könne dauerhaft in die Gesellschaft eingeschrieben werden. Was dann geschah. Viele Befürchtungen jener Zeit haben sich erfüllt, oder sie sind noch übertroffen worden. Die zweite Welle hat solche latente Hysterie, die nach dem Zweiten Weltkrieg ein wenig ausgebrannt und erlahmt war, erneut und mächtig ausbrechen lassen. Die kreischenden Feministinnen von 1968 und Folgejahren waren sichtlich und im wörtlichen Sinne hysterisch.

Wenn ein Körper an einem tödlichen Virus erkrankt ist, muß der Virus bekämpft und entfernt werden, um das Leben zu retten. Stümperhaft wäre, Gliedmaßen oder Organe zu amputieren, weil in ihnen der Virus gefunden wurde. So verhält es sich auch mit den Wissenschaften – wir sollten nicht gegen einzelne Fächer polemisieren. Allerdings sind feministische Fragestellungen bereits absurd; alle Tendenzforschung in solchen Bereichen ist wertlos und muß eingestellt werden. Wir dürften mehr nützliche Wissenschaften wie Naturwissenschaft und Technik brauchen, weniger geisteswissenschaftliche Selbstbespiegelung.

Doch grundsätzlich wird es darum gehen, feministische Ansätze entweder vollständig aus allen Organisationen zu entfernen, oder die Universitäten als verloren zu schließen, um neue Hochschulen und Forschungsstätten zu gründen, die objektiv und ideologiefrei sauber neu aufsetzen, weil der jetzige Betrieb dermaßen ideologisch verlottert ist, daß da nicht mehr viel zu retten wäre. Eins von beiden. Die Irrationalität muß in jedem Falle vollständig überwunden werden.

Fußnoten

1 http://www.danisch.de/blog/2017/03/03/ist-unsere-politik-ein-resultat-soziologischer-wissenschaftsfehler/

2 Nachweise und grundlegende Argumente ent­stam­men mei­nem Ma­nu­skript „Les Deux Sexes ‒ Die beiden Ge­schlech­ter” aus den 1990er Jah­ren; da­mals war es un­mög­lich, ein sol­ches Pro­jekt ver­le­gen zu las­sen.

3 Das ist et­wa so, wie die Zahl le­ben­der Wild­tie­re zu er­mit­teln, in­dem Tie­re ge­schlach­tet und fi­le­tiert wer­den.

4 «Postmodernists also directly attack the scientific enterprise. Consider, for example, the “research as rape model” presented in sociological textbooks such as An Introduction to Sociology: Feminist Perspectives. The model proposes that conducting scientific research using human research participants is a form of research rape. […]
Professors in postmodern fields such as gender studies are actively teaching ideas that are more conspiracy theory than scholarly research.» (http://quillette.com/2017/03/03/why-social-scientists-should-not-participate-in-the-march-for-science/)