De Fischer un sin Wif
Heute erzähle ich euch ein altes Märchen neu, das zur Parabel auf den Feminismus wird.
Vor langen Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, da lebten eine schöne junge Frau und ein armer Fischer am Deich im Friesenland. Der arme Fischer liebte die junge Frau über alle Maßen, doch diese zog den angesehen Schiffsbesitzer nebenan vor. „Komm mit mir, meine Hütte ist dein, und alle meine Lieder werde ich über dich singen.” -„Ne, laß mich in Ruhe, der Kapitän taugt mehr als du.”
Gebrochenen Herzens zog der arme Fischer von dannen. Kaum vermählt, wünschte sich die Frau vom Kapitän: „Du sollst mir etwas ganz besonderes bringen, einen Wunschfisch!” -„Den Wunschfisch hat noch niemand gesehen! Willst du mich in ein nasses Grab schicken?” Doch alle Einwände halfen nichts, die Frau wollte den Wunschfisch, und ihr Mann mußte ihn ihr beschaffen.
Dem armen reichen Kapitän blieb nichts übrig, als sich auf große Fahrt zu begeben. Überall fragte er nach dem Wunschfisch, und so mancher Mann ging unterwegs über Bord, bis er eines Tages den Wunschfisch im Netz hatte.
„Töt mich nicht!”, sprach der Fisch, „Ich bin ein Wunschfisch. Wenn du mich schonst, geb ich dir drei Wünsche frei!” -„Das tu ich gern”, sagte der Kapitän, „doch wegen der Wünsche muß ich erst meine Frau fragen.” -„Kein Problem”, erwiderte der Wunschfisch, „du findest mich allzeit hier, ruf deinen Wunsch, und ich werde ihn erfüllen.” -„Abgemacht”, entgegnete der Kapitän, warf den Wunschfisch zurück ins Meer und segelte eilends nach Hause zurück.
„Du mußt dir wünschen, daß ich Königin werde!”, sprach sin Wif, und so geschah’s. Pop! Ein Königspalast mit vielen Dienern sprang auf, wo zuvor ihr Kapitänshaus gewesen war. Vergnügt lebten die beiden, bis seine Frau es überdrüssig war. „Es ist immer dasselbe, wie langweilig! Du hast noch zwei Wünsche frei. Du mußt dir wünschen, daß ich Päpstin werde!” -„Päpstin? Sowas gibt es doch gar nicht! Du spinnst!” Doch alle Einwände fruchteten nichts, der arme reiche Mann mußte unbedingt aufs Meer hinausfahren, den Wunschfisch suchen, um ihren neuen Wunsch zu verkünden.
Pop! Auf sprang ein riesiges Areal mit Kurie, dem größten Dom der Christenheit, Papstpalast, und einem kleinen Staate. Wieder lebten sie eine Zeit vergnügt, bis die Frau fand, das sei nicht genug für sie. „Du hast noch einen Wunsch frei. Du mußt hinfahren und dir wünschen, daß ich Göttin werde!” -„Göttin, du bist wohl total verrückt geworden?! Blasphemie! Das wird sich füchterlich rächen!” Doch alle Einwänden halfen nichts, der arme reiche Mann mußte hinausfahren auf See, um dem Wunschfisch den letzten, dringenden Wunsch zu verkünden. -„Was, jetzt will die Alte Schöpfergott sein? Das ist zuviel!”, erwiderte der Wunschfisch und verschwand auf immer.
Pop! Der Papststaat verschwand noch rascher, als er aufgesprungen war. Die Frau fand sich in Lumpen wieder, direkt vor der Hütte des armen Fischers. „Was kommst du zu mir in Lumpen?”, sprach der verhärmte, unglückliche arme Fischer, „Als ich dich brauchte und liebte, war ich dir nicht gut genug! Jetzt, wo du in Lumpen bist, willst du mich plötzlich besuchen? Du kannst mir gestohlen bleiben! Ich will dich nicht mehr. Geh mir aus den Augen!”
Das war das Märchen von Fischern und Feministinnen.
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