Literaturtag – Lesungen für Freunde des Wortes

Ich schreibe nur auf, was andere noch nicht gesehen und geschrieben haben. Es wäre verschwendete Zeit, etwas mitzuteilen, das es bereits gibt. Das ist mein hoher Anspruch und auch der Grund, weshalb meine Bücher so anecken: Denn in ihnen steht nicht das Vertraute, was erwartet wird, sondern immer unbequemes. Alles Originelle eckt zunächst an. 

Gute Literatur entwickelt sich ständig weiter, aus sich selbst heraus wächst sie in neue Gebiete und Themen hinein. Leben ist Veränderung. Was sich nicht verändert, ist tot. Meine Bücher sind Ausdruck und Teil dieser Veränderung, die sie erarbeiten. Durch meine Bücher entwickle ich mich weiter, und das Verständnis der Welt.

Bislang standen meine literarischen Arbeiten im Hintergrund, obwohl sie künstlerisch dasselbe tun, was ich als Denker mache: Etwas neues herausarbeiten im Strom des Lebens, der ständiges Ändern und Wachsen ist. Homer mag tot sein, doch Dichter und Denker leben noch. Noch – darauf liegt die Betonung. Denn wir sind eine bedrohte Art, als Männer, als Deutsche, als Träger westlicher und nordischer Kultur.

Aufgrund der Schieflage sind meine Hauptwerke Sachbücher mit wissenschaftlichen Kapiteln, die Feminismus bis in die grundlegenden Annahmen und Fundamente vollständig widerlegen und eine völlig feminismusfreie Kultur und Wissenschaft begründen, geläutert von Ideologie und ihren Folgeschäden. Doch das wirkt auf Zeitgenossen gleich aus vielerlei Gründen abstoßend: Meine Themen sind grundsätzlich tabu. So zu denken gilt als unmoralisch und verboten. Ich rühre die Grundlagen ihres Selbstverständnisses an, die sich niemand erschüttern lassen will. Das gilt auch für Männer, sogar die wenigen Männerrechtler, die genauso überfordert, bequem, denkfaul, oberflächlich und widerwillig sind, die Bücher auch nur zu lesen, fast ebenso sehr wie der Rest der feministischen Gesellschaft.

Doch genau was sie abstößt ist Qualität der Bücher. Einen Durchbruch der wichtigen Sachbücher haben sie mit dem Hochmut der Unwissenden bislang verhindert. Daher bietet sich an, literarische Lesungen locken zu lassen.