Wie man Völker entmachtet und beherrscht

In der Antike hat Assyrien bereits das ‚historisch einmalige Menschenexperiment’ betrieben, das uns heute als Einwanderungsland oder Multikulti aufgezwungen wird. Einwanderungen sind dort möglich, wo ein Kontinent schwach von vielfach nomadischen Stämmen besiedelt war, wie in beiden Amerika oder Australien. Selbst in diesen ‚klassischen Einwanderungskontinenten’ ist das den einheimischen (indigenen) Völkern sehr schlecht bekommen: die meisten sind ganz ausgestorben, andere zu einer traurigen Schattenexistenz geworden, die ihre ursprüngliche Kultur, Überlieferung bei der Durchmischung ebenso verloren haben wie ihre ethnische Einheit.

Wer aber selbst einem alten Volk mit Kulturtradition angehört, zerstört sich selbst, macht sich zu einem untergehenden Stamm der Indianer oder Aborigines, wenn er diesen unpassenden Weg beschreitet.

Das assyrische Menschenexperiment diente nicht der Beglückung, sondern der Unterwerfung besiegter Völker, denen für immer unwiderruflich das Rückgrat gebrochen wurde, so daß kein ernsthafter Widerstand gegen die Eroberer mehr möglich sein sollte. Holen wir uns für eine ausgewogene Betrachtung zwei Meinungen ein, eine aus der jüdischen Überlieferung, sowie eine aus der christlichen Theologie.

«Sennacherib, König von Assyrien, vermischte etwa 500 v.Chr. alle [unterworfenen] Völker (Talmud – Brachot 28a). Wenn er ein Land eroberte, nahm er einen großen Teil der Bevölkerung und sandte ihn in andere Länder. Das verursachte Verwirrung in der Bevölkerung, so daß sie niemals fähig sein konnten, genug Stärke zu entwickeln, um gegen seine Macht zu rebellieren. Auf diese Weise vermochte Sennacherib sich die Kontrolle zu sichern.»1 (aish)

Hat Stalin etwas anderes getan? Stalin hat ganze Völker verjagt, auf dem Gebiet wieder anderer Völker angesiedelt, so daß Streitigkeiten zwischen diesen Völkern entstehen mußten, ein gemeinsames Vorgehen gegen die Diktatur Stalins daher undenkbar war. Wolgadeutsche und Krimtartaren – viele wurden in der Fremde angesiedelt. Auch zwischen Armeniern und Aserbeidschanern entstand Verwirrung. Die Vertriebenen wollten ihre Heimat zurück, die im Vertreibungsgebiet neu Angesiedelten diese aber nicht wieder hergeben. Einzige Lösung wäre gewesen, die ganze Kaskade von Vertreibungen, die Völker über den Kontinent verschob, wieder rückgängig zu machen zum ursprünglichen Zustand. Doch gab es keinen Willen, das zu erreichen, obwohl es dem heutigen internationalen Recht entspräche.

Multikulti ist ein Herrschaftsmittel, um einst starke Völker zu brechen, unfähig zu machen, einem Machtsystem oder Machthaber Widerstand zu leisten. Beabsichtigt ist dabei die Durchmischung der Völker, weil sie so ihre Identität und Widerstandsfähigkeit gegen die Eroberer oder Machthaber verlieren. Aus assyrischer Sicht war das Vorgehen gegen Judäa ein Fehler, denn von dort wurden zwar nach der Eroberung Jerusalems Krieger abgezogen und zur Niederschlagung anderer Aufstände eingesetzt, aber keine fremden Bevölkerungen in Judäa angesiedelt. Das ist der Grund, weshalb die Israeliten ihre nationale Identität und ihren einigenden jüdischen Glauben bewahren konnten, bis in die heutige Zeit. Die anderen Völker innerhalb Assyriens wurden mit dem Multikulti-Experiment vermischt und gingen unter. Das sollte wissen, wer ethnische und nationale Identitäten aufgibt und Einwanderung propagiert, die letztlich freiwillig das tut, was in der Antike grausame Strafe der assyrischen Eroberer für aufständische Vasallen gewesen war.

«Durch großangelegte Umsiedlungen löschten die Assyrer ethnische Identitäten gänzlich aus. [607] Denn sowohl die herrschende Elite wie auch die dazugehörigen Götter waren an ein bestimmtes Territorium gebunden. Im Exil herrschten andere Numina, so daß es dort nicht mehr zu einer ähnlichen Verbindung zwischen Gottheit, Herrscher und Bevölkerung kommen konnte. Einer ethnischen Neuformierung im Exil wirkte man somit nachhaltig entgegen.

… verloren demnach nicht nur ihre Heimat und religiöse Verortung. Sie waren darüber hinaus von den alten Verbindungen isoliert und gingen allmählich in der fremden Umgebung unter. [609] Dies wurde noch dadurch gefördert, daß ganze Familien der Oberschicht umgesiedelt und dezentral angesiedelt wurden. [610] Auf diese Weise erleichterte man die Seßhaftwerdung am neuen Ort und wirkte eventuellen Rückkehrbestrebungen massiv entgegen. [611] Assyrische Deportationen führten daher oft zu einem Erlöschen von tribaler oder religiöser Identität. [612] Es wundert daher nicht, daß es immer wieder zu einer Assimilation in das assyrische Vielvölkergemisch kam. [613] Außerdem wurden die Deportierten umerzogen, um sie zu loyalen Untertanen zu machen. [614] Groß angelegte Deportationen waren somit immer eine schlimme Strafe für den aufständischen Vasallenstaat…

Durch Deportationen sollten zudem Städte und Siedlungen im assyrischen Kernland besiedelt werden. …

Auch die … Netzwerke der Elite wurden durch solche Deportationsmaßnahmen zerstört, so daß Gedanken an weitere Aufstände gar nicht mehr so leicht aufkommen konnten. … Auf diese Weise hat man den politischen Widerstand und jedes antiassyrische Engagement für absehbare Zeit ausgelöscht. [622]» (Erasmus Gaß, Im Strudel der assyrischen Krise (2. Könige 18-19)

Alle Ähnlichkeiten mit heute sind natürlich rein zufällig, sonst werden wir gemaasregelt von einem Regime, das betreutes Denken nur in regierungskonformen absurden Prinzipien zuläßt.

Fußnoten

1 «Sennacherib, the King of Assyria, circa 500 BCE, mixed up all the nations (Talmud – Brachot 28a). When he conquered a country, he would take a large segment of the population and send them to other countries. This caused confusion among the population so they would never be able to muster enough strength to cause a rebellion. In this way, Sennacherib was able to retain control.» (http://www.aish.com/atr/Wiping_Out_Amalek.html)