Vielrassige Weißheit, mehrgeschlechtliche Männlichkeit

Die nächste Stufe kollektiven Wahnsinns ist erreicht, nachdem die erste feministische Welle um 1900 politische Hysterie zu verbreiten und salonfähig zu machen begann.

Daß es in den USA Menschen gibt, die 2015 Präsident Trump gewählt haben, ihn 2020 vermutlich wiedergewählt hätten, wenn nicht zahlreiche heldenhafte Musterdemokraten dieses schlimme Schicksal korrigiert hätten, indem seit Jahrzehnten verstorbene Tote wählten, teils mehr Wähler abstimmten als es Wahlberechtigte gab, große Stimmenpakete auftauchten, die illegal außer Landes gebracht, ausgefüllt für den richtigen Kandidaten Biden dann wieder in Lastwagen zurückgekarrt wurden, wo sie zufällig in einer Auszählpause am frühen Morgen auftauchten, also die Existenz von Personen, die das wählen, was unsre neutrale, umfassend informierende und seriöse Presse fünf Jahre lang als das personifizierte Böse dargestellt hatten, nachdem sie zuvor Obama neun Jahre als Lichtgestalt und Messias bejubelt hatten, völlig sachlich, ausgewogen und fair, ist natürlich nicht akzeptabel.

Wie kann es Menschen geben, die einfach nicht woker Ideologie folgen? Fürwahr, da muß es einen Sündenbock geben. Leider sind manche historisch beliebte Sündenböcke dieser durchdrehenden Presse nicht mehr verfügbar, weil sie von vergangenen Diktaturen zu sehr mißbraucht wurden und es daher geistiger Selbstmord wäre, schon wieder auf dieselben einzudreschen. Aber heh, spätestens seit 1968 haben wir neue Sündenböcke, den ‚weißen heterosexuellen (alten) Mann’, der bekanntlich an allem Übel der Welt schuld sei.

Deshalb gilt es ja als progressiv, ihn weltweit überall, wo er seine Heimat hatte wie in Europa, oder die Mehrheit stellte, zu verdrängen. Die Abschaffung von Weißheit ist ausgemachtes Ziel; wichtiges Etappenziel in unsrer Zeit ist, die Mehrheit des Sündenbockes abzuschaffen. Indem man erst Frauen, dann Nichtheterosexuelle, schließlich Nichtweiße gegen den Sündenbock aufbrachte, sollte es klar sein, daß eine Mehrheit gegen ihn immer und überall zu schaffen war. Doch es könnte ja geschehen, daß Frauen mal nicht so wählen, wie woke Ideologie es ihnen einflüstert. Eijajaja, wie gefährlich! Also muß der weiße Mann für alle Zeiten durch Verdrängungskreuzung, Nichtfortpflanzung, Masseneinwanderung und demographische Bombe erblich ausgelöscht werden, damit nie wieder die Gefahr besteht, daß vernünftige, nicht von Ideologie verkleisterte ‚weiße, heterosexuelle (alte) Männer’ an die Macht kommen und die schöne Kulturrevolution am Ende noch Fahrt verliert. Das darf nicht sein!

Daher müssen wir nun auch die gefährliche ‚Weißheit’ Nichtweißer erkennen und ausmerzen, um ‚weißes’ Denken auszumerzen. Das ist eine unabdingbare Voraussetzung für ‚Antirassismus’. Denn bekanntlich sind Weiße ja geborene Rassisten aufgrund ihrer Hautfarbe. Dagegen sind Nichtweiße geborene Antirassisten, aufgrund ihrer Hautfarbe. Das gilt auch, wenn sie im südafrikanischen Parlament singen „Tötet die (weißen) Buren!”, von denen ständig viele grausam ermordet werden. Aber Kind, hast du das etwa noch nicht gewußt? Dann lern fleißig woke Ideologie! Sonst bist du ganz böse, nämlich weiß und rassistisch – selbst wenn du nicht weiß bist. Wenn du nicht so denkst, wie ein woker Mensch zu denken hat, bist du ein multirassischer Weißer. Also jeder Nichtweiße, der falsch denkt, ist geistig ebenfalls weiß. Weiße sind dagegen immer weiß, ganz egal was sie denken. Klaro? Allerdings, wenn du dich dieser wirren Ideologie verschreibst, dann darfst du kurzerhand vergessen, daß du weiß bist. Denn dann bist du woke, und woke schlägt alles. Woke ist modern. Woke ist der Trumpf. Den Woken gehört die Welt. Woke ist die Ideologie einer Generation, die meint, die alte Welt zerschlagen zu müssen, um selbst einen Platz in ihr zu finden, also strukturell dasselbe wie nationalsozialistische Ideologie für die Jugend der 1930er. Aber nicht laut hinausposaunen – solche strukturellen Zusammenhänge hören woke Leute nicht so gerne.

Wenn es gelingen soll, jegliche Opposition für immer zu verhindern, reicht es also nicht, ‚weiße heterosexuelle (alte) Männer’ in ihren einstigen Heimaten für immer zur erlöschenden, aussterbenden Minderheit zu degradieren. Denn das Böse ist immer und überall! Jeder kann zum bösen Weißen werden, einfach so durch falsches Denken! Also wenn du diesen Artikel liest, bist du dadurch automatisch ein böser multirassischer Weißer! Ganz egal, wie deine Haut schimmert, durch das Lesen dieses Artikels wirst du böse, genauer gesagt: multirassisch weiß!

Nun ist diese schlagende Erkenntnis nicht einmal neu. Geklaut ist sie – wieder einmal – bei Feministinnen. Diese geistig hoch produktive Kaste, deren Genialität alles überstrahlt, was es sonst an geistiger Produktion in der Welt gibt, hat nämlich bahnbrechende Erkenntnisse hervorgebracht:

* Logik ist ein patriarchalisches Konstrukt! Die wahre Feministin braucht keine Rücksicht auf Logik zu nehmen, darf das eine und das Gegenteil zugleich fordern, je nachdem, was gerade nützlicher ist!

* Objektivität ist eine ganz böse Erfindung des ‚strukturellen Patriarchats’! Die Wahrheit ist feministisch, und zwar das, was eine feministische Frau gerade fühlt. Wenn sie sich ‚benachteiligt’ fühlt, dann ist sie das auch. Beweis: ihr Gefühl. Die bloße Existenz von Männern beweist die Richtigkeit dieser Schlußweise.

Lange bevor es das geniale Konzept ‚multirassischer Weißheit’ gab, gab es analoge feministische Konzepte, von denen die multirassische Weißheit abgekupfert ist, was schon wieder die Überlegenheit des Feminismus beweist, die so ziemlich sämtliche Irrationalität und Hysterie, die unsere Gesellschaft heute befallen hat, erfunden und zuerst aufgebracht hat. Sogar die ‚Ästhetik des Faschismus’ ist abgekupfert von der Selbstdarstellung streitbarer Schwestern der ersten feministischen Welle vor dem Ersten Weltkrieg, was übrigens feministische Quellen belegen – siehe meine Bücher.

Was ein Mann sagte, war offenkundig patriarchalisch, weshalb sie von feministischen Debatten auch ausgeschlossen waren. Doch auch Frauen flogen seit 1968 ganz schnell aus feministischen Zirkeln, wenn ihre Gedanken nicht feministisch korrekt genug, also ‚patriarchalisch’ oder ‚männerfixiert’ waren, weshalb viele der heute allgemein anerkannten Grundsätze des Feminismus von lesbischen, männerhassenden Feministinnen stammten. Esther Vilar konnte bereits um 1970 ihr erstes Werk zum Thema „Der dressierte Mann” zunächst nicht veröffentlichen. Denn obwohl Esther Vilar sich selbst als Feministin sah, so doch als anständige, die nichts gegen Männer hat. Deshalb wurde sie angefeindet, von Alice Schwarzer gar in ‚Faschismusnähe’ gerückt, nach dem Motto: Wer anders denkt als wir, denkt faschistisch, und wenn es sich um eine emigrierte Jüdin handelt. Alice Schwarzer hat damals auch tabubrechend auf Esther Vilars jüdischer Identität in einem Satz mit Faschismusvorwurf herumgehackt. Später wurde Alice Schwarzer mit zwei Bundesverdienstkreuzen geehrt, die seitdem die ranghöchste Beleidigung darstellen, die unsere Republik zu vergeben hat.

Zurück zu Esther Vilar, einer Frau, die sich selbst sogar als Feministin sah. Doch beides schützte sie nicht davor, gleich als ‚patriarchalisch’, schlimmer noch (sofern das in feministischer Unlogik noch verschlimmerbar ist) als ‚faschistisch’ angefeindet zu werden. Jeder Frau, die nicht linientreu feministisch dachte, wurde vorgeworfen, von ‚patriarchalischem’ Denken und Fühlen befallen zu sein. Also natürliche Liebe zu Männern oder gar Empathie für männliche Verlierer war ein ganz schweres feministisches Vergehen, das deshalb auch selten geworden ist. Esther Vilar schrieb, sie habe ihr Manuskript an alle außer einem Verlag des deutschsprachigen Raumes geschickt gehabt und von allen eine Absage erhalten, bevor der letzte ihren späteren Kassenknüller und berühmten Erfolg schließlich annahm. Meine Bücher hat nie ein Publikumsverlag angenommen. Das liegt daran, daß ich falsch denke. Selbst wenn ich eine Frau wäre, würde ich behandelt wie damals Esther Vilar oder schlimmer, weil Ideologisierung und Intoleranz seit 1970 zugenommen haben. Heute sind wir viel fortschrittlicher als damals! Das soll heißen, Haß, Einseitigkeit, Intoleranz, Zensur und Unterdrückung Andersdenkender sind heute viel weiter fortgeschritten als 1970, als die woke Methodik von FeministInnen gerade erfunden wurde.

Zu ihrem Entsetzen stellten Feministinnen schließlich fest, daß nicht nur Männer falsch denken, was sich ja leicht erklärt, denn die sind ja männlich und denken daher per definitionem falsch. Nein, schlimmer noch, auch Frauen denken oft falsch, sind also ‚patriarchalisch’, denken dann logisch, haben die böse patriarchalische Unterdrückung verinnerlicht, weshalb sie nicht fähig sind zur Wahrheit weiblich-feministischer Gefühligkeit, die beliebiges und das Gegenteil gleichzeitig empfinden, fühlen und in Betroffenheit umformen kann, aus der heraus sie dann für ihre Utopie kämpfen. Doch dabei blieb es nicht. Außer männlich denkenden, weil logischen oder sachlichen, Frauen gab es bald auch noch Schwule und Lesben, die politisch inkorrekt dachten. FeministInnen waren entsetzt. Was sie als ihre Klientel aufgebaut hatte, war immer noch anfällig dafür, auf logische, folglich patriarchalische, Abwege zu geraten. Sie erfanden immer neue Gender, doch auch gegenderte Personen konnten falsch denken. Schließlich dachten sie sich die Trans-Hysterie aus, doch nicht einmal Transpersonen, die im Sport leibliche Frauen an die Wand spielten, waren davor gefeit, politisch inkorrekt zu denken.

Wir sehen also, daß es seit langem eine vielgeschlechtliche Männlichkeit, ein gegendertes Patriarchat gab, bevor die multirassische Weißheit entdeckt wurde, die bahnbrechendste Entdeckung, der Stolz des menschlichen Geistes.

Wer Spuren von Ironie findet, darf sie behalten.