VersagerInnen an der Macht

Wenn es eine Pandemie gibt, braucht es vernünftige Entscheidungen. Wie gefährlich ist sie? Lassen wir uns von Gefühlen, Ängsten und irrationalen Energien treiben? Was ist vernünftig und angemessen?

Wir haben es dieses Jahr weder mit Pest noch Pocken zu tun. Solange der neue Virus noch eingedämmt werden konnte, galt es als ‚rechte Verschwörungstheorie’, die Krankheit sei gefährlicher als eine übliche Grippewelle. Ebenso galten Masken als nutzlos und rechtspopulistischer Unfug, solange es nicht genug gab, auch weil unsre oberschlauen Politiker diese tonnenweise an China verschenkt hatten, um dann festzustellen, monatelang ihre eigenen Ärzte und Pfleger nicht schützen zu können, als diese benötigt wurden.

Über Nacht wurde aus der ‚rechtspopulistischen Verschwörungstheorie’, von einer Sprecherin der Sendung Quer verspottet, die neue Regierungswirklichkeit. Seitdem haben sich die Rollen umgekehrt: Nun sind die Verschwörungstheoretiker jene, die das sagten, was zuvor Rechtspopulisten meinten. Die alte Regierungslinie wurde also zur neuen Verschwörungstheorie, die alte Verschwörungstheorie dagegen zur neuen Regierungslinie. Alles klar?

Größten Nachdruck legte die Regierung darauf, im selbstverkündeten Coronanotstand bequem an Parlament und Bürgern vorzbeizuregieren, am liebsten bis zur nächsten Bundestagswahl. Geld wird in Massen gedruckt wie nie zuvor, ohne Gedanken daran daß dieser babylonische Turmbau künstlicher Geldschöpfung ein Ende nehmen könne wie die Reichsmark in der Hyperinflation der 1920er Jahre. In meiner Familie haben wir als Kinder mit hauchdünnem, leichtem Notgeld in Höhe von Billionen Reichsmark Poch gespielt.

«2021 wird ein Pleitenjahr
07.12.2020 Andrea Amerland

Die Corona-Pandemie grassiert weltweit und hinterlässt wirtschaftlich deutliche Spuren. Die Wirtschaftsauskunfteien gehen davon aus, dass 2021 mit einem deutlichen Anstieg der Firmenpleiten zu rechnen ist. … Nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel ist hierzulande bereits für 2020 mit rund 18.000 Insolvenzen zu rechnen.»1 (Springer Professional)

Viele Insolvenzen gab es bereits dieses Jahr, obwohl die überkluge Regierung die Wirtschaft nicht nur durch die größte Geldschöpfung auf Generationen belastete, sondern auch mittels Aussetzen des Insolvenzrechts zombifizierte.

«SCHEINTOTE UNTERNEHMEN
„Es gibt mehr Zombies, als viele glauben”
Interview von Bert Losse 28. September 2020

Der Ökonom und Insolvenzexperte Steffen Müller über Unternehmen, die durch Niedrigzinsen und Hilfsprogramme künstlich am Leben gehalten werden – und deren infektiöse Wirkung auf gesunde Betriebe. …

Wenn man repräsentative Datensätze wie das IAB-Betriebspanel einbezieht und Firmen mitzählt, die trotz niedriger Zinsen in den vergangenen Jahren keine Gewinne gemacht haben, liegt die Zombiequote bei etwa 17 Prozent. Das wären rund 300.000 Betriebe in Deutschland. …

Hat die Coronakrise das Problem verschärft?

Ja, klar. Die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank und die extrem niedrigen Zinsen hatten bereits zuvor zu einer erhöhten Überlebenswahrscheinlichkeit unproduktiver Unternehmen geführt. Nun gibt Corona der Zombifizierung in Deutschland einen weiteren Schub.»2 (Wiwo)

Deswegen gingen dieses Jahr bereits Arbeitsplätze verloren, ebenso wegen der hysterischen Politik, die aufgrund irrationaler Umweltängste die größten und wichtigsten Industrien Deutschlands wie die Energie- und Automobilindustrie wirtschaftlich bricht oder ins Ausland zwingt. Bei Automobilbauern und Zulieferern gab es ebenfalls eine Welle von Entlassungen, Schließungen, Pleiten und Verlagerung von Herstellung und Arbeitsplätzen ins Ausland. Ebenso in der Energiewirtschaft. Atomstrom beziehen wir künftig von direkt hinter den Grenzen, aus Elsaß-Lothringen oder anderen Nachbarländern, sonst würden Flackerstrom und Dunkelflaute große Netzzusammenbrüche bewirken, deren Folgen naive Utopisten sich gar nicht vorzustellen vermögen.

Die Regierung ist geradezu fanatisch versessen darauf, mit sozialen Einschränkungen die eigene Bevölkerung zu drangsalieren und züchtigen, wie eine sadistische Gesinnungsdiktatur, der es Lust bereitet, leiden zu lassen, um störrische Bürger umzuerziehen. Alles geschieht im eigenen Weltbild natürlich, wie könnte es anders sein, außer bester Absicht, moralischen Gründen, zum Gemeinwohl aller. Das glaubten auch die vorigen Diktaturen wie Nationalsozialismus („Gemeinnutz geht vor Eigennutz”, sehr wohlklingend, solange nicht politisch mißbraucht) oder linke Phrasen von „zum Wohle der Menschheit”, ‚zum Wohle aller, ohne Einschränkung von Herkunft, grenzenlos, für alle frei erfundenen Identitäten’ sozusagen. Daß tatsächlich alle leiden, von derselben utopischen Ideologie unterdrückt werden, merken sie oft erst zu spät.

Was dagegen nicht funktioniert, ist die Gesundheitsfürsorge, die Aufgabe des Staates ist; kann er diese nicht erfüllen, hat der Staat seine Berechtigungsgrundlage verloren. Wir wollen uns jetzt nicht mit Leugnung der Krankheit COVID aufhalten, auch wenn diese für eine Mehrheit nicht so gefährlich ist wie offiziell dargestellt, und auch nicht mit wissenschaftsfeindlichen Impfgegnern gemein machen. Ohne Impfungen würden Pocken und andere Krankheiten regelmäßig über den Erdball rasen und binnen kurzem etwa ein Drittel der Bevölkerung dahinraffen.

Nie zuvor sind Impfungen so schnell entwickelt worden, daß sie während einer Epidemie bereits anwendbar waren. Doch das soll nicht grundsätzlich nicht kritisiert werden. Früher habe ich viele literarische Bücher gelesen, viele Tausende der besten, aber auch seltene Werke, die fast niemand mehr kennt. Irgendwann las ich, wie vor Erfindung der Pockenimpfung einige mutige Bürger „Pockenparties” veranstalteten, bei denen sie sich absichtlich an den Pusteln eines Kranken infizierten. Die Idee war, daß sie völlig gesund waren, ihre Abwehrkräfte daher stark, so daß sie eine bessere Chance hatten, zu überleben und dadurch immun zu werden, als wenn sie sich versteckten, und dann zu einem Zeitpunkt infizierten, wenn ihre Abwehrkräfte geschwächt sind. Das war sozusagen die brutalstmögliche und lebensgefährlichste Art eines Impfversuchs, von dem entschieden abzuraten ist, weil es einer Form des Selbstmords ähnelt.

Die Geschichte zeigt nur: Not kennt kein Gebot, und in der Not kann eine schlechte Hilfe, so schlecht sie ist, besser sein als gar keine. Daher wäre es verfehlt, zu sehr an Impfstoffkandidaten herumzumäkeln, die noch nicht ausreichend erprobt für eine reguläre Zulassung sind.

Nachdem das gesagt ist, nun zu den Stärken und Mängeln der ersten drei Impfstoffkandidaten im Zulassungsverfahren. Die Wirksamkeit ist besser als erwartet und befürchtet, sowohl was die Bildung von Abwehrkräften ergibt, deren Spiegel im Blut gemessen wird, als auch im Praxistest. Zwar ist noch nicht bekannt, wie langfristig die Wirkung sein wird, aber auch dabei ist die Wirkung besser als befürchtet und reicht aus, um zumindest die Zeit zu überbrücken, bis es etwas besseres geben wird – oder sich bereits diese Kandidaten als auch längerfristig gut erweisen.

Was jedoch die mRNS-Vaccine gemein haben, ist zweierlei: Erstens verwenden sie als Transportmittel lipide Nanopartikel, die zwar nicht die Blut-Hirnschranke überwinden können, bei denen aber noch nicht so gut bekannt ist, ob sie ausgeschieden werden oder sich irgendwo anlagern. Teilnahmebedingungen für Probanden schloß vorherige Verabreichung lipider Nanopartikel strikt aus. Dies ist das geringere Problem. Das größere ist, daß Versuchsteilnehmer sich zur Empfängnisverhütung verpflichten mußten, Schwangere und Stillende von der Teilnahme ausgeschlossen wurden. Dies mag ethisch nachvollziehbar sein, um Gefahren auszuschließen. Das beruht jedoch auf einem Denkfehler: Medizinische Versuche sind dazu da, Gefahren für die Allgemeinheit auszuschließen, nicht Probanden zu schonen.

Nun wird dieser Punkt von Aufgeregten übertrieben. Es werden Aussagen mit wenig Verständnis aus dem Zusammenhang gerissen und aufgebauscht. So wird behauptet, das für die Impfungen verwendete „Spike-Protein”, eigentlich eine gute Idee, weil damit genau das Tor geschlossen wird, mit dem Viren solchen Typs in Körperzellen eindringen wollen, enthalte Abschnitte, die Stoffen in der Plazenta ähneln könnten. Beweise habe ich dafür nicht gelesen. Es handelt sich also mehr um einen Verdacht. Nun sind klinische Versuche dazu da, solche Risiken zu überprüfen und Verdachtsmomente auszuräumen. Das ist nach Konstruktion der Tests nicht geschehen und meines Erachtens eine Dummheit, die aber nicht an böser Absicht liegt, sondern an zeitgeistiger Dummheit. Heutige Generationen sind generell verkorkst in ihrem Ethos, anfällig für hochfliegende, weltfremde Utopien, aber schlecht darin, die Folgen ihres Tuns zu überdenken und verantwortlich zu handeln. Das betrifft nicht nur Regierung und Firmenlenker, Meinungsmacher in Medien und Alltag, sondern sehr viele Zeitgenossen.

Mithin lautet meine Einschätzung zu BioNTech BNT162-2: Von den drei in der Zulassung befindlichen Kandidaten die beste mit den geringsten bekannten Nebenwirkungen. Allerdings gilt für beide mRNS-Kandidaten (Moderna und BioNTech), daß sie eine Notfallzulassung nur für Männer ab 18 Jahren und Frauen ab der Menopause verdienen, was unbefriedigend, aber Stand der Dinge ist. Zwar ist eine Autoimmunreaktion gegen Stoffe der Plazenta eher unwahrscheinlich, Angstmache unangebracht, aber das Restrisiko ist zu groß, denn eine etwaige Unfruchtbarkeit wäre ein ungeheuer großer Schaden. Angesichts der Lage ist jeder Gedanke an Impfpflicht oder staatlichem Druck, sich impfen zu lassen, unangebracht.

Andererseits ist die dritte Impfung von Astra Zeneca, die derzeit auf Zulassung wartet, nicht vom Typ mRNS (eigentlich bRNS, Boten-RNS, mRNA ist denglisch, denn A steht für Acid, im deutschen heißt es S für Säure). Mädchen und Frauen vor der Menopause könnten sich also damit impfen lassen. Obwohl bRNS (mRNA) – Impfstoffe derzeit viel verteufelt werden, haben sie in klinischer Erprobung anscheinend besser abgeschnitten.

Nun aber zurück zu Fehlleistungen unsrer Regierung. Während geradezu zwanghaft ‚Lockdown’ und massive soziale Einschränkungen zum Schaden von Wirtschaft, Arbeitsplätzen und Freiberuflern aufgezwungen werden, obwohl sich das als weitgehend unwirksam erwies, weil selbst strenge Beschränkungen keinen deutlichen Rückgang erbrachten, werden wirksame Maßnahmen sträflich versäumt.

Januar bis März wurde versäumt, unsre Außengrenzen zu schließen, Einzelfälle von Covid zu isolieren, um danach wie China und Taiwan heute unbesorgt leben zu können. Das widersprach ja der fanatischen Besessenheit unsrer Regierung, die unbedingt möglichst viele falsche ‚Asylsucher’ untauglicher Art aus inkompatiblen Krisengebieten einholen und integrieren will. Statt ‚armer unschuldiger kleiner Kinder und Mädchen’ kommen dann Heerscharen junger Männer kriegstauglichen Alters, zuweilen mit „ACAB”-Antifaparole oder „Istanbul 1453” auf dem Hemd, womit sie die gewaltsame und blutige Eroberung des christlichen Byzanz durch islamische Krieger feiern.

Heute versäumen sie, Impfstoffe zügig zur Verfügung zu stellen! Großbritannien erteilte BioNTech binnen zwei Tagen eine Notfallzulassung. Wenige Tage später wurde schon geimpft. Dazu ist das undemokratische Bürokratiemonster EU nicht fähig. Aber es gehört ja zur totalitären Ideologie von heute, daß alles der EU übertragen werden müsse. Es ist ein Faschismus mit umgekehrten Vorzeichen. Wurden einst andere Völker grausam verdrängt zugunsten des eigenen, wird heute grausam das eigene Volk abgeschafft zugunsten fremder. Die EU braucht mindestens vier Wochen. Diese vier Wochen quält uns das Regime, das unfähig ist zu einer schnellen nationalen Notzulassung wie das Vereinigte Königreich UK, mit strengen Einschränkungen.

Die Firma Curevac hatte offenbar gehofft, schon am 30. November mit ihrer Phase-3-Studie beginnen zu dürfen. Mindestens zu diesem Zeitpunkt war sie laut internationalem Eintrag bereit.

«Die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie mit bis zu 30.000 Teilnehmern soll laut Haas bis Ende 2020 eingeleitet werden. Mit ersten Ergebnissen rechnet Curevac dann mit Beginn des Frühjahrs. Zurzeit warte das Unternehmen auf die Genehmigung der Behörden. „Wir von uns aus sind bereit.”»3 (Manager Magazin)

Was für ein Zufall, daß die Regierung mächtig Druck ausübt, soziale Beschränkungen zu verhängen und verlängern, aber weder fähig ist, einen in Großbritannien bereits verwendeten Impfstoff, der in Deutschland entwickelt wurde, in Deutschland zuzulassen, noch für einen weiteren hier entwickelten Impfstoff die Erlaubnis für die entscheidende Phase 3 zu erteilen. In beiden wichtigen Fällen vertrödelt unsre Bürokratie mindestens vier Wochen oder sogar mehr.

Fußnoten

1 https://www.springerprofessional.de/corona-krise/risikomanagement/2020-wird-das-jahr-der-pleiten/17985496

2 https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/scheintote-unternehmen-es-gibt-mehr-zombies-als-viele-glauben-/26210592.html

3 https://www.manager-magazin.de/unternehmen/pharma/corona-impfstoff-curevac-will-nicht-auf-den-us-markt-a-24928b35-5606-4cfe-897d-b5b635bc8c73