Die Misere philosophischer und ideologischer Utopien

Seit alter Zeit gibt es zwei rivalisierende Prinzipien: Das eine ist das der Natur, das andere bewußte Gestaltung durch Menschen. Ein Höhepunkt dieser Auseinandersetzung war die Philosophie der Aufklärung, als ein ‚Naturrecht’ durch den Willen ersetzt wurde, die Welt nach ‚vernünftigen’ Grundsätzen zu verbessern, was freilich nur dann gelingen kann, wenn menschliche Natur verstanden wurde. Doch eben das ist gewöhnlich nicht der Fall, weil sowohl die stärksten Triebkräfte des Lebens, als auch evolutionäre Mittel, diese in ein hilfreiches Gleichgewicht zu bringen, dem Verstande zunächst unsichtbar sind. Daher laufen Menschen, die vermeinen, die menschliche Natur und Gesellschaft verbessern zu wollen, zu allen Zeiten regelmäßig in die Irre und verschlimmern statt verbessern.

Philosophen der Aufklärung wußten nichts von Evolution und evolutionär angelegter biologischer Dominanz des Weiblichen, darunter unserer intuitiven Frauenbevorzugung und Empathieunfähigkeit gegenüber ‚niederrangigen’ Männern. Mit ihrer Misandrie, die Kucklick aufgezeigt hat, und ihrer Verherrlichung der Frau als Lichtgestalt, die dazu fälschlich nicht als strukturell dominant, wie es biologisch der Fall ist, sondern falsch als strukturell ‚benachteiligt’ aufgefaßt wurde, wurden Männer im Ansehen herabgestuft, was sie uns ‚niederrangiger’ erscheinen läßt als früher. Feministinnen waren wütend über das hohe Sozialprestige von Männern und neideten es, wollten selbst dieses Prestige haben. Das war ein Grundmotiv aller ihrer Wellen. Sie begriffen nicht, daß dieses hohe Ansehen nötig ist, um die evolutionäre Falle zu entschärfen, die uns Mitgefühl strikt entziehen und verweigern läßt, sobald Männer dieses hohe Ansehen verlieren. Denn dafür sorgen angeborene, evolutionäre Mechanismen, weil das männliche Geschlecht als Filter für Gene dient.

Umgekehrt zur feministischen Falschwahrnehmung war ein besonderes, hohes Ansehen von Männern eben keine ‚ungerechte Bevorzugung’, sondern umgekehrt eine Notwendigkeit, um die tatsächliche und ungerechte weibliche Bevorzugung sowie die einseitig weibliche Macht der sexuellen Selektion auszugleichen. Denn Frauen erhalten über einen ‚Kavaliersinstinkt’ unbewußt Vorzüge vor Männern. Für weitere Vorzüge sorgt Balzverhalten. Damit Männer nicht diskriminiert werden, müssen sie sich einen hohen Rang oder Ansehen erarbeiten. Wer das nicht schafft, wird ungerecht und grausam diskriminiert. Frauen unterliegen keiner solchen Ungerechtigkeit. Das ist Natur und angeboren. Wer dies nicht versteht, ist zu dumm und naiv, um sich anzumaßen, sich in die menschliche Natur einmischen zu wollen. Weltverbesserer, die über Emanzipation, Feminismus und politische Utopien an der menschlichen Natur herumpfuschen, sind gemeingefährlich, weil sie gar nicht begreifen, was sie anrichten, in ihrem Wahn sich selbst noch für ‚moralisch’ und ein vermeintliches Gebot der ‚Gerechtigkeit’ halten, während sie tatsächlich größtmöglichen Schaden an dem komplizierten Mechanismus natürlicher Gegebenheiten und menschlicher Kultur anrichten.

Die Aufgabe menschlicher Kultur ist es, die biologischen und natürlichen Gegebenheiten der Menschen in bestmöglicher Weise auszugleichen. Das ist uns häufig nicht bewußt. Der Verstand ist anmaßend oder schlichtweg größenwahnsinnig, wenn Menschen vermeinen, es besser zu wissen, mit ihrer politischen Utopie eine ‚bessere’ Welt zu schaffen. Diesen Größenwahn bei gleichzeitiger Verblendung teilen nicht nur Feministen aller Wellen, sondern auch politische Ideologien wie Kommunismus, aber auch bereits die Philosophen der Aufklärung, die uns keineswegs nur Licht gebracht haben, sondern auch neue Formen der Finsternis.

Der alte Gegensatz zwischen ‚Naturrecht’ und Aufklärung ist noch nicht gelöst; nach einigen Jahrhunderten, in denen eine Richtung sich austobte, wird es Zeit, die Stimme der seit Jahrhunderten unterdrückten natürlichen Sicht zu vernehmen, die sehr viel mehr Erfahrung hat, nämlich Hunderttausende von Jahren. Die Grundlagen dazu habe ich in meinen Büchern seit „Kultur und Geschlecht” fortschreitend herausgearbeitet.

Mehr dazu in meinen Büchern.