Denker und Dichter

Schlagwort: Geschlechterbezüge

Natur statt Utopie: Natürliches statt ideologisches Denken

Dieses Buch behandelt eine menschliche Universalie, die genauso grundlegend und wichtig ist wie Sprache: eine beide Geschlechter verbindende Kultur durch Geschlechterergänzung.

Umfassende wissenschaftliche Nachweise, dazu Dokumentation schädlicher woker Kampagnen und Herausarbeitung der Ursache gesellschaftlicher Verirrung sind Hauptthemen des Buches. Daher kann es als ein Hauptwerk Jan Deichmohles angesehen werden, von dem aus sich die anderen seiner Sachbücher erschließen.

Eines der Seitenthemen:
1968 kürten sie den verurteilten Serienvergewaltiger weißer Frauen Eldridge Cleaver, der damit den revolutionären Rassenkampf schwarz gegen weiß anheizen wollte, wie er in seinem 1968 erschienenen Buch „Soul on Ice” selbst geschrieben hat, zum Präsidentschaftskandidaten der sozialistisch-feministischen „Peace-and-Freedom-Party”. Es ging 1968 so verrückt bei ihnen zu wie 2024 oder in der Suffragettenzeit vor 1914.

Derzeitige Ausprägung dieser Verirrung ist der Farbkode derzeitiger Mode, der besonders Paardarstellungen prägt, wie im ersten Kapitel dokumentiert wird.

Staatliche Verbote schaffen keine Freiheit

Staatliche Verbote schaffen keine Freiheit

«VERBIETET ENDLICH ETWAS!
Weil Verbote nötig sind. …
Das Verbot, andere Menschen zu töten, ermöglicht nicht, daß man überhaupt – als notwendige Vorbedingung für „in Freiheit” – lebt, weil man auch ohne die „Hilfe” Dritter sterben kann. Daß das Verbot staatlicherseits durchgesetzt wird, ermöglicht Freiheit. Bzw. generell, daß es Regeln gibt und einen Staat, der Regelverstöße ahndet und dem Individuum ermöglicht, seine Rechte wahrzunehmen, indem er ihm die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellt.»1 (apokolokynthose)

Die Argumentation beruht auf grundsätzlichen, sich immer weiter verbreitenden Denkfehlern. Staatliche Verbote schaffen keine Freiheit. Ursprünglich gab es kulturelle Regeln; wer jemand tötete, wurde angeklagt und bestraft. Dazu brauchte es keinen Staat. Beschrieben wird es schon in den isländischen Sagas. Später übernahm diese Aufgabe der Staat, der sich wie ein Despot ständig mehr Macht verschaffte, indem kulturelle Regeln abgeschafft, durch staatliche Gesetze ersetzt wurden. Hierfür steht z.B. die Philosophie der Aufklärung: Statt ‚Naturrecht’ wird die Welt ‚vernünftig’ eingerichtet. Das kann dann und nur dann funktionieren, wenn Mensch und Staat vernünftig handeln, was aber oft nicht der Fall ist.

1.) Menschen ist nicht bewußt, daß das weibliche Geschlecht evolutionär dominant ist, das männliche Geschlecht diskriminiert, was sich darin zeigt, daß Frauen Männer sexuell, sozial und bei Fortpflanzung diskriminieren und sich daher viele Männer nicht fortpflanzen können. Unsre Wahrnehmung ist schief, läßt uns Frauen als hilfsbedürftige Opfer wahrnehmen, was nicht nur falsch, sondern in geschlechtlichen Dingen genau verkehrt herum ist. Aufgrund dieser angeboren falschen Wahrnehmung ist nicht vernünftig, was der Verstand des Menschen beschließt, sondern verschlimmert beständig die falsch wahrgenommenen Verhältnisse, und zwar bereits bevor es feministische Wellen gab.

2.) Die Argumentation geht davon aus, das Individuen, also Einzelne, ‚Rechte’ haben, durch deren Wahrnehmung ‚Freiheit’ entstünde; alles weitere ergäbe sich von selbst aus dieser ‚Freiheit’. Das ist sehr falsch und sehr typisch für unser Denken. Es hat nämlich die abendländische Philosophie, insbesondere in der Epoche der Aufklärung, unsere Begriffe sehr gründlich verdreht, so wie es heute feministische Wellen tun, die allen Begriffen schiefe, unpassende Deutung verleihen, weshalb wir nicht mehr klar denken können, sondern notwendig ideologisch denken, weil bereits die verwendeten Wörter, Begriffe und Ideen schief sind, auf falschen Annahmen fußen.

Der Begriff ‚Freiheit’, so wie wir ihn gebrauchen, ist falsch und ideologisch verdreht. Das können wir linguistisch nachvollziehen. Es gibt nämlich ein Wort, das wir noch kennen, und die ursprüngliche, richtige Bedeutung von Freiheit erklärt: ‚freien’, was als poetischer Begriff für ‚heiraten’ noch bekannt ist. Es verhielt sich nämlich so, daß Rechte, gesellschaftliche Anerkennung und Möglichkeiten, damit auch Freiheitsgrade, ursprünglich durch Ehe stiegen. Verheirateten erschlossen sich Möglichkeiten, die Ledige nicht hatten; folglich nahm ihre Freiheit zu. Heute betrachten wir Ehe zuweilen als Fessel, was eine Folge der (proto-) feministischen Fehlentwicklung seitdem ist.

Dies spiegelt eine grundsätzliche Verschiebung im abendländischen Denken. Der Mensch ist nämlich ein soziales Wesen. Allein ist er nicht frei, kaum lebensfähig. Allein ist er verkrüppelt. Wir sprechen, uns mit anderen zu unterhalten. Wir bedürfen anderer, um ein erfülltes Leben zu haben. Wir wären nicht fähig, allein all das aufzubauen, was unser Leben ausmacht: Nur Arbeitsteilung ermöglicht es, die Arbeit vieler anderer Menschen, mit denen wir uns in einem sozialen Tausch ergänzen. Das Individuum wäre so ‚frei’ wie ein Urzeitmensch, der sich in der Wildnis verirrt hat, dort ohne Hilfsmittel, mit nackten Händen und Füßen, überleben muß, vom nächsten Höhlenbären oder Wolf gefressen würde, im nächsten Winter erfrieren müßte, weil er sich allein mit bloßen Händen nicht einmal gegen Kälte und Frost schützen könnte.

Doch das ist nicht alles. Sogar wenn wie durch ein Wunder, oder in einem tropischen Regenwald, wo alles von alleine wächst und kein Winterfrost droht, das Überlebensnotwendige vorhanden wäre, bliebe der Einzelne unvollständig. Um nicht auszusterben, benötigen wir Menschen des anderen Geschlechts. So weit ist das noch symmetrisch, doch Leben gebiert das Weib, und das weibliche Geschlecht wählt aus, welcher Mann sich in Kindern fortpflanzt, oder welcher ausstirbt, weil er das nicht darf. Damit ist, ganz nebenbei, die seit Jahrzehnten betriebene feministische Schlammschlacht wegen angeblicher ‚Vergewaltigung’ wie alles, was Feministen je gesagt oder getan haben, gewaltig auf dem Holzpfad. Denn es ist das weibliche Geschlecht, das dem männlichen folgenreiche Gewalt antut, täglich, und zwar sehr subtil, unsichtbar und indirekt durch ständiges Diskriminieren, zu dem es keine körperlichen Gewalt bedarf. Diese nicht physische Gewalt ist aber wesentlich schlimmer und folgenreicher als körperlicher. Laut genetischen Analysen haben sich in den letzten 60.000 Jahren mehrmals so viele Frauen als Mütter fortgepflanzt, als Männer dies als Väter durften. Das zeigt, wie kraß diese Diskriminierung ist. Tatsächlich ist menschliches Leben gekennzeichnet von struktureller weiblicher Gewalt gegen männliche Fortpflanzung und massive Diskriminierung von Männern, ihrer Sexualität und ihrem Recht auf Fortleben in eigenen Kindern. Feminismus hat genau falsch herum protestiert, hat das diskriminierende weibliche Geschlecht noch weiter ermächtigt, das diskriminierte männliche Geschlecht noch schärfer und radikaler diskriminiert. Schlimmstmöglich!

Diese Ungerechtigkeit war nur möglich aufgrund unseres schiefen Denkens, was bereits in der abendländischen Denktradition, insbesondere der Philosophie der Aufklärung, massiv verdreht wurde. Freiheit entsteht nicht durch die Freiheit des Invididuums! Denkfehler aufgrund verdrehter Begriffe! Denn diese ‚Freiheit’ ist vor allem die ‚Freiheit’, Männer zu diskriminieren, was Frauen mehr Macht, Männern aber mehr Unfreiheit gibt. Die altgermanische Bedeutung von ‚freien’ war daher richtiger als die schiefe Umdeutung zum ‚Freiheits’begriff der Aufklärung.

Freiheit ergibt sich tatsächlich durch eine Individuen verbindende Kultur. Diese setzt Menschen zueinander in Bezug, wodurch sie erst ein erfülltes Leben hatten, bis Moderne und Feminismus solche Kultur zerstörten. Durch geschlechtlichen Tausch wurden beide Geschlechter verbunden, was tüchtigen Männern Ansehen genug gab, damit sie Fortpflanzungsmöglichkeit, Mitgefühl und Liebe von Frauen erhalten. Emanzipation und Feminismus haben diesen Tausch abgeschafft, geradezu verboten, wodurch viele Männer zu Verlierern weiblicher Wahl wurden, Mitgefühl und Empathie für Männer auf den Nullpunkt sank. Männliche Verlierer, darunter InCel, aber auch entsorgte Väter, erhielten Häme, Hohn, Verachtung, Spott und Nachtreten anstatt von Liebe, Mitgefühl und Empathie. All dies fußt auf dem gleichen Fehler, der uns glauben läßt, Freiheit entstehe durch Freiheit des Individuums. Doch tatsächlich ist das größere Problem die Freiheit, die erst dadurch entsteht, daß Individuen Anerkennung, Liebe und somit Freiheitsgrade in zwischenmenschlichen Bereichen erhalten, die von der isolierten, atomisierten Betrachtungsweise der Philosophie der Aufklärung einfach ausgeblendet und übersehen werden.

Deshalb ist der Ansatz meiner Philosophie, genau auf diese Fehler hinzuweisen und sie zu beheben. Doch Nichtleser meiner Epoche haben meine Bücher nicht gelesen, meine Argumente nicht verstanden, und nicht einmal gemerkt, daß es sich um philosophische Bücher mit einem grundlegend neuen philosophischen Ansatz handelt.

«Wie kann der Staat das Problem lösen? Nun, er erhebt eine SO hohe CO2-Abgabe, daß alle Klempner nur noch mit dem Fahrrad in die Firma kommen, aber dann per Firmenfahrzeug zum Kunden fahren. Die Fahrkosten, inklusive CO2-Abgabe, wird auf den Kunden umgelegt» (a.a.O.)

3.) Auch in anderen Dingen ist der menschliche Verstand anfällig für Ideologien nach gleichem irrationalen Muster wie Feminismus. Die gesamte CO2-Debatte beruht darauf. Keine der Annahmen stimmt, so wie alle feministischen Annahmen falsch sind. Wir leben in einer Zwischeneiszeit. Die größere Gefahr liegt in der Rückkehr der Eiszeit. Der CO2-Pegel sinkt langfristig; binnen 2 Millionen Jahre würde er unter die Schwelle sinken, bei der Pflanzen und damit höheres Leben auf Erde sterben. Ein Auslöschen menschlichen Lebens auf Erden droht also durch zu wenig CO2 in der Luft. Der Grund: Seit Hunderten von Millionen Jahren entnehmen Pflanzen CO2 aus der Luft, landen teilweise in Sedimenten, so daß dieses CO2 in Fossilien gebunden bleibt, statt nach dem Tod der Pflanzen wieder in den Naturkreislauf zurück zu gelangen. Verbrennung von Fossilien durch den Menschen rettet daher langfristig das Leben. Die Klimahysterie ist also nicht nur irrational, sondern gemeingefährlicher Wahnsinn, der das Gegenteil des nötigen tut. Ganz nebenbei düngt CO2, so daß ohne relativ geringen CO2-Anstieg (der den langfristigen stärkeren Abstieg noch lange nicht ausgleicht) nicht genug Nahrungsmittel wachsen würden und wir verhungern müßten.

Sogar wenn wir annähmen, daß erstens mehr CO2 in der Luft tatsächlich schädlich wäre und zweitens dieser Anstieg überwiegend menschliche Ursachen hat, obwohl ‚Treibhausgase’ wie Methan und CO2 bei höheren Temperaturen vermehrt aus Meeres- und Erdboden freigesetzt wird, u.a. durch Auftauen von Permafrostböden, wäre der Beitrag unsres Landes vernachlässigbar gegenüber asiatischen Ländern, die gleichzeitig eine Riesenzahl neuer Kraftwerke bauen, die gewaltige Mengen CO2 freisetzen, welche unseren Beitrag verzwergen und unbedeutend machen. Wir schaffen unsere Industrie und künftigen Wohlstand ab.

Und so weiter – es gibt noch viele andere Argumente. Die gesamte Debatte ist, wie bei allen feministischen Wellen, auf gefährlichen Irrtümern gebaut. Nicht einzelne Argumente sind falsch, hysterisch übertrieben, sondern die gesamte Debatte ist falsch, hysterisch, weshalb es ein Fehler ist, sich auf diese falsche Debatte überhaupt einzulassen: Über Unsinn zu debattieren ist bereits verrückt, kollektiver Wahnsinn, wie beim Feminismus, bei dem es auch nichts zu debattieren gab, weil Männer diskriminiert sind, weil das männliche Geschlecht in der Biologie als Filter für Gene dient, nicht aber das weibliche. Die gesamte Debatte war seit 150 Jahren falsch. Es gab niemals eine Unterdrückung oder Diskriminierung von Frauen, wohl aber gab – und gibt es verschärft heute – eine Unterdrückung und Diskriminierung von Männern. Daher führt die abendländische Gesellschaft seit 150 Jahren die falsche Debatte! Ähnlich verhält es sich mit der Klimadebatte: Es ist eine falsche Debatte zum falschen Thema, vom Ansatz her irrational. Unsre Existenz wäre eher durch zuwenig CO2 in der Luft bedroht als durch zuviel.

Daher sind staatliche Gebote gefährlicher Unsinn, die schädliche Ziele erzwingen. Das Prinzip, Zustände durch staatlichen Zwang, etwa durch Verbote, zu erreichen, ist zu einem gefährlichen Irrläufer geworden. Freiheit durch staatliche Verbote ist eine gefährliche Parole, die letztlich in Diktatur durch einen übermächtigen Staat mündet.

Dünnsäure nicht zu verkappen, sondern zu verarbeiten, war ein nützlicher Lernprozeß, der allerdings nicht einem autoritär und diktatorisch werdenden Staat überlassen werden sollte, sondern freien Bürgern einer Kultur, so wie es schon vor dem modernen Staat demokratische Versammlungen gab, die Recht beschlossen, wo es nötig war, z.B. auf einem Thing wie in alten Sagas oder später in einigen Schweizer Kantonen, obwohl sich auch dort im Zuge der Französischen Revolution und Napoleons Züge heute diktatorisch werdender Staatsmacht durchsetzten.

Mehr dazu siehe meine Bücher und Blog.

Fußnote

1 https://apokolokynthose.wordpress.com/2019/11/28/verbietet-endlich-etwas/

Warum alte Argumente, die Frauen und Geschlechter betreffen, uns heute unverständlich sind

Warum alte Argumente, die Frauen und Geschlechter betreffen, uns heute unverständlich sind

Wer in stark tabuisierten Bereichen herumstochert und obendrein ungewöhnliche Argumente liefert, stößt auf Unverständnis und wird in allen politischen Szenen schnell abgesägt und rausgeworfen, weil das die eingefahrenen Sichten und Agitationsmuster stört. Ob öffentliche Massenmedien oder alternative, die Reaktion auf meine Bücher und Artikel ist ähnlich: Gleichgesinnte und Mitmacher sind willkommen, aber was jenseits des Konsens steht, fliegt schnell raus.

Außerdem ist die Offenheit bei selbst nicht Etablierten größer; sie heißen meine Artikel willkommen, sind angetan und behandeln mich anfangs mit fast schmeichelhafter Zuvorkommenheit – bis zu dem Punkt, an dem ihr Magazin sich etabliert im Internet. Dann werden meine zuvor begrüßten und faszinierend gefundenen Argumente schlagartig störend, scheinen ihrem eigenen Erfolg im Wege zu stehen, und ich fliege raus. Von sogenannten ‚Männerrechtlern’ (die ohne es zu merken selbst tief in feministischer Epoche verwurzelt sind) bis ‚alternativen Konservativen’ ist die Reaktion ziemlich ähnlich.

Fast alle Journalisten, Blogger und Teilnehmer der Debatten halten ihre Sichten und Argumente selbst für klug und zeitlos; doch irren sie sich leicht, wenn es um Dinge geht, die mit den Geschlechtern, besonders mit Frauen, zu tun haben. Denn solche Sachverhalte unterliegen unbewußten Kräften, von deren Existenz und Wirken die meisten keine Ahnung haben. Heute stimmen viele Zeitgenossen ihnen zu, weil sie der gleichen Generation angehören, daher ähnlich sozialisiert und geprägt sind, ähnliche Grundeinstellung zum Leben, anderen Geschlecht und ähnliche Lebenseinstellung haben.

Doch sobald eine neue Generation heranwächst, die – und sei es durch massive Gehirnwäsche wie ‚Genderung’ und Feminismus – anders geprägt wurde, kann ihre vermeintliche Superklugheit plötzlich falsch und als große Peinlichkeit wirken. Genau das ist bei allen feministischen Wellen regelmäßig wie ein Uhrwerk eingetreten.

Die vermeintlich Klugen von heute könnten in einer anderen Gesellschaft ‚dumm’ dastehen. Doch das, was sie heute als ‚abwegig’ abtun, kann dann wie ein Geistesblitz wirken. Um nicht bei Allgemeinplätzen stehenzubleiben, wollen wir konkrete und reale Verschiebungen betrachten.

In allen Zeiten und Kulturen (außer der feministischen Kulturrevolution) haben sich Männer und Frauen ergänzt. Das ist eine menschliche Universalie, der eine genauso angeborene Fähigkeit entspricht, im frühen Säuglingsalter die Strukturen der erwachsenen Umwelt aufzunehmen, ähnlich wie die Sprache. Geschlechtliche Ergänzung scheint sogar noch elementarer zu sein, denn sie beginnt sich bereits bei Neugeborenen zu zeigen, lange bevor sie beginnen, Laute zu formen und sich sprachlich zu prägen. Bei Sprache wie Ergänzung geht es um den Aufbau abstrakter Strukturen, die Grundlage der Verständigung sind.

Diese soziale, geschlechtliche Ergänzung, die wir als ‚Sprache’ auf einer anderen Ebene ansehen können, wurde von allen feministischen Wellen bekämpft und angeschlagen, von der zweiten um 1968 jedoch vollständig zerbrochen. Das ist der Schlüssel zum Verständnis aller Ereignisse jener Zeit und Epoche und seitdem. Alles andere ist letztlich meist Folge dieses Zerbrechens der natürlichen Geschlechterbezüge, das schwere Verwerfungen auf allen Ebenen nach sich zog.

Damals waren Zeitgenossen entsetzt von den ‚Flintenweibern’, einem heute fast vergessenen, kaum noch verständlichen Begriff. Denn sie waren noch die volle heterosexuelle Liebe und Vertrautheit der Geschlechter gewöhnt, die plötzlich selten wurde oder ganz verstand. Es besteht ein riesiger Unterschied zwischen Mädchen und Frauen, die davon träumten, Frau zu sein, Männer zu lieben, und den feministisch geprägten Frauen, die wir seitdem gewöhnt sind.

Damals zerbrach die Anteilnahme und das Mitfühlen mit Männern – oder was davon noch übrig war. Stattdessen wurde eine Neidhaltung typisch, aus der heraus Männern geneidet wurde, was sie waren und darstellten, statt sie dafür zu lieben. Männlichkeit wird seit der 2. Welle und etwa 1968 bekämpft, verhöhnt, angefeindet und beschimpft, so wie sie vorher romantisch angehimmelt wurde. Die Radikalität jenes Bruches wurde damals von traditionellen Zeitgenossen erlebt und erlitten, ist uns jedoch kaum noch nachvollziehbar. Es begann mit einem großem Knall, Wutkreischen. Wir können uns das kaum noch vorstellen, besonders deshalb, weil wir den natürlichen Zustand nicht mehr kennen und leben.

Etwas weniger kraß ist es nur in jenen Gebieten, die damals ‚hinter dem eisernen Vorhang’ waren, weil dort jene Kulturrevolution kaum Fuß fassen konnte, da bis zum Zusammenbruch des Ostblocks die Verhältnisse ziemlich konstant ‚eingefroren’ blieben. Dort wirkte also die neue Zerstörungswelle erst ab etwa 1990 und konnte sich daher noch nicht ganz so tief verankern. Deshalb sind Rußland und die Visegrád-Gruppe anders.

Kultur ist im Kern ein Tausch und Bezug beider Geschlechter aufeinander, was beides durch eine Arbeitsteilung entsteht, die sich von Kultur zu Kultur unterscheiden mag, auch von Epoche zu Epoche, die aber unverzichtbar ist und wichtige Funktionen hat. Sogar unsere Fähigkeit mitzufühlen, Achtung und Liebe hängen davon ab. Darum waren viele anfangs entsetzt von der Verwilderung, die mit dem feministischen ‚Knall’ auf sie zukam. Es war keine ‚Befreiung der Frau’, wie es in feministischen Phrasen genannt wurde, sondern ein Untergang von Liebe, Mitfühlen, Tausch, Ergänzung und Bezug aufeinander. Letztlich sagen Feministinnen nichts anderes, drücken es nur anders aus, wenn sie schrieben, daß „Frauen aufhörten, sich in Bezug auf Männer zu definieren, sondern sich in Bezug auf Frauen definierten”. Das bedeutete logischerweise, Männer funktional überflüssig zu machen. Außerdem ist es absurd, eine Seite eines Gegensatzpaars im Bezug auf sich selbst zu definieren. Logischerweise folgt aus der Tatsache, daß es Männer und Frauen gibt, die Notwendigkeit, beide zu betrachten, um sie unterscheiden und definieren zu können.

Aufgrund dieser Verschiebungen sind uns Argumente gegen Feminismus aus früheren Zeiten oft peinlich, weil nämlich der damals sinnvolle Konsens, auf dem sie beruhten, zerbrochen ist, und weil es sogar die Persönlichkeiten, die sie äußerten und verstanden, so nicht mehr geben kann, nachdem die Geschlechterverhältnisse, in denen sie lebten, zerbrochen wurden. Viele Schlaumeier von heute könnten ähnliches erleben: Was sie jetzt für ‚klug’ halten, womit sie sich gegenseitig bestätigen, was sie locker daherreden, ohne es viel zu begründen, könnte in einer anderen Epoche sehr schal und dürftig wirken. Sie haben nicht sauber gearbeitet. Dazu sind meine Bücher da. Doch sie verachten meine Bücher, die nicht so eingängig sind wie verbreitete Vorurteile.

«Nach dem brutalen Überfall auf Ponto befand sich die Bundesrepublik im Zustand der Schockstarre. Das liegt an der ungeheuren Skrupellosigkeit, mit der gerade junge Frauen zuschlugen. Die „Frankfurter Rundschau” empfand „würgende Beklemmung”; der „Spiegel” fühlte sich an „Flintenweiber” erinnert; die „Welt” fragte sich, ob bald jeder Bürger gewahr sein müsse, daß ihm „der Tod in Gestalt eines jungen Mädchens gegenübertritt?”.»1 (Sven Felix Kellerhoff, Warum dominierten Frauen die Rote Armee Fraktion?, Welt)

Heute mag das seltsam wirken, weil wir selbst und unsere Zeitgenossen feministisch (um)erzogen und geprägt wurden.

«In der ersten Welle des Linksterrorismus in der Bundesrepublik Anfang der 70er-Jahre hatten noch abseitige ‚Erklärungen’ für den hohen Anteil von Frauen vorgeherrscht. Einige Frauen seien aus sexueller ‚Hörigkeit’ als ‚Gangsterbräute’ in die Terrorgruppe geraten, andere wegen ihrer lesbischen Orientierung. Der eigentlichen Anführerin der RAF, Gudrun Ensslin, wurde attestiert, sie habe „noch männlicher” sein wollen als die Männer.» (a.a.O., Welt)

Was heute als ‚abwegig’ bezeichnet wird, war es damals keineswegs. Sehen wir uns den Unterschied beider Epochen an. Feminismus hat alle Geschlechterunterschiede bekämpft und aufgehoben. Damit zerbrach notwendigerweise die Ergänzung der Geschlechter, was auch beabsichtigt war. Diese ist aber eine menschliche Universalie. Gefühle und Identität entwickelten sich natürlich aus der Ergänzung. Daher war es für Mädchen und Frauen sinnlos, sich in Gefahr zu begeben. So gut wie keine normale heterosexuelle Frau wäre auf solch einen für sie schädlichen Gedanken verfallen, bei dem es viel zu verlieren, aber für sie nichts zu gewinnen gab.

Daher gab es – nicht nur in den 1970ern, sondern in so ziemlich jeder Epoche einer funktionierenden Kultur, d.h. in allen außer feministischen Zuständen – für Frauen zwei Gründe, die sie auf eine solche, damals geschlechtlich verirrte, Bahn bringen konnten. Das eine war wie beschrieben das Modell ‚Verbrecherbraut’. Es gab in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts einige berüchtigte Verbrecherpaare diesen Typs. In einem Falle war der Mann ein Revolverheld; sie lud ihm hilfreich die Magazine. (Bonnie und Clyde hießen sie glaube ich) Ansonsten gab es noch die Variante, bei der eine Frau lesbisch war (damals seltener als heute). Denn für eine lesbische Frau war die Ergänzung zwischen Mann und Frau eine unverständliche Sache, da sie nicht mit ihrer sexuellen Veranlagung in Einklang zu bringen war. Deshalb waren es auch in fast allen Zeiten, bereits vor Jahrhunderten, vor allem lesbisch veranlagte oder mindestens bisexuelle Frauen, die auf verrückt-feministische Ideen kamen, wie die menschliche Natur und Kultur als eine angebliche ‚Unterdrückung der Frau’ mißzudeuten. (Anschließend verführten sie dann ihre heterosexuellen ‚Schwestern’ mit ihren Irrtümern.)

Dabei kamen ihnen noch angeborene Frauenbevorzugung und ein ebenso angeborener Hilfsreflex gegenüber Frauen zugute. Die Evolution hat es so eingerichtet, daß wir in Kindern, Müttern und allgemein Frauen hilfsbedürftige Wesen sehen, damit wir unsere Kraft nicht gegen sie einsetzen, sondern für sie, ihnen helfen, und selbst im Zorn weder Kindern, noch Müttern oder Frauen etwas antun. Das ist schön und gut, solange ein Gleichgewicht besteht und niemand die Stärke der Männer schädigt. Doch wenn daraus ein geistiger Kurzschluß, ein Irrtum und Fehlschluß entsteht, nämlich Frauen für benachteiligt gehalten werden, dann bricht das natürliche Gleichgewicht, ebenso die Kultur des Menschen, zusammen. Genau das aber ist der Kern des Feminismus.

Zusammenfassend sehen wir, daß die Beschreibung der Gründe weiblichen Terrorismus in den 1970er Jahren gar nicht ‚abwegig’ war, sondern unter natürlichen Umständen logisch und treffend. Die Aussagen von damals entsprachen dem damaligen Stande der Wissenschaft und sind im Grunde auch heute richtig – für den Normalzustand des Menschen aller Kulturen und Zeiten, außer Zerstörungszuständen wie feministischen Epochen, in denen die menschlichen Grundlagen kaputtgemacht wurden.

Für uns heute stellt es sich sehr anders dar. Infolge feministischer Erziehung, besser Umerziehung, und weil es keinerlei geschlechtliche Struktur mehr gibt und geben darf, verhalten sich viele Frauen anders. Für unsere Epoche gilt das Erklärungsmuster nicht mehr und mag ‚abwegig’ erscheinen. Doch tatsächlich ist unsere gesamte entwurzelte Epoche ‚abwegig’.

Nachdem die natürlichen Bezüge der Geschlechter entfielen, auch die daraus entstandenen Gefühle und Identitäten untergingen, stand einer Verwilderung und Verrohung nichts mehr im Wege. Man kann den heftigen Ausbruch nachempfinden: 1968 brach etwas mit großer Wut aus. Wutkreischende Feministinnen gehörten ebenso dazu wie „Ho Chi Minh” skandierende Studenten. Plötzlicher Umschlag der Gefühle ist anschaulich erfahrbar: 1964 grellte ein neues Phänomen kreischender Mädchen auf, die bei Rockkonzerten, besonders der Beatles und Rolling Stones, manchmal bis zur Ohnmacht ihren Idolen zukreischten. Das war heftig, animalisch und wirkte aggressiv, war aber noch ein Ausdruck des Begehrens für einen angehimmelten (‚hochrangigen’) Mann. Etwas fehlte bereits in der Gesellschaft, die keine starken Männer bereitstellte, keine ausreichenden männlichen und weiblichen Identitäten, und zwischen ihnen keine ausreichenden Bezüge, die sie aufeinander beziehen. Daher suchten sie sich Idole, Ersatzhelden. Was normalerweise in einer Kultur ausgeglichen, verfeinert, sublimiert geschieht, brach sich animalisch und wild Bahn: das ist immer gefährlich. Denn den rohen, animalischen Instinkten fehlt der kulturelle Ausgleich, der in Hunderten von Generationen allmählich gewachsen ist. Wer solchen rohen, animalischen Instinkten folgt, wird sich meist rasch hoffnungslos verirren, in Krieg oder Revolution enden, zerstörerische Kräfte entfesseln.

Nach wenigen Jahren solchen Männer begehrenden Kreischens kippte dieses ziemlich plötzlich in ein revolutionäres Wutkreischen von Feministinnen, die vor Haß und Wut auf Männer, Männlichkeit, die Gesellschaft und Welt förmlich zerbarsten. Aus dieser Wut heraus entstanden radikalfeministische Thesen; sie war sichtlich eine treibende Kraft.

Emotional waren solche Ausbrüche enorm heftig; sie zerrissen die Grundlage menschlichen Seins, nämlich die Ergänzung der Geschlechter, die noch älter und fundamentaler sein dürfte als Familie und Paarbildung. Das war keine ‚Frauenbefreiung’, wie die wütend Kreischenden vermeinten, die bald alle Institutionen besetzten, seitdem Medien und Erziehung prägen und damit auch unser Denken, vermutlich auch das der Leser dieses Textes, sondern es war eine Zerstörung wesentlicher Grundlagen menschlichen Seins, ohne die es keine gesunden Gefühle, keine Anteilnahme für Männer, keinen Tausch und daher allenfalls beschädigte Bezüge gibt.

Subjektiv bedeutete das für jene Aktivisten, die wutkreischend alles zerbrachen, weil sie ihr Zerstörungswerk für ‚Befreiung’ hielten, daß sie sehr wütend waren, die Welt umstürzen wollten, ihnen jedes Mittel recht war, sie viel Haß empfanden. Daher konnten sie von Extremismus und Terrorismus angezogen werden. Gerade Frauen waren dabei eine treibende Kraft, denn sie waren ja gerade dabei, alle unbewußten, natürlich gewachsenen Strukturen wütend in sich und der ganzen Gesellschaft zu zerbrechen. Etwas natürliches, für Menschen wichtiges, zu zerbrechen, erfordert große Wut und Entschlossenheit, denn sie müssen ihre eigene Natur überwinden und alles, was ein Gleichgewicht verschiedener Geschlechter über Jahrtausende ermöglicht hatte. Nur skrupellose Wut befähigt zu solch einer schädlichen Zerstörung. Wer ohnehin so wütend und skrupellos ist, für den ist es zum Terror nicht mehr weit. Gerade weil nur äußerst radikale Frauen menschliche Kultur zerbrechen konnten, waren jene, die es taten, nicht weit vom Terrorismus entfernt und waren daher ungewöhnlich stark repräsentiert in der RAF, als Frauen meist noch weibliche Lebensentwürfe vorzogen.

«Schon die erste Generation der RAF wurde eindeutig von Frauen dominiert, vor allem von Gudrun Ensslin … Auch die fast zeitgleich in West-Berlin entstandene Terrorgruppe „Bewegung 2. Juni” dominierten weibliche Mitglieder, vor allem Inge Viett, Gabriele Rollnik und Juliane Plambeck. Nach einem Zwischenspiel 1975/76 mit dem untergetauchten Baader-Verteidiger Siegfried Haag an der Spitze übernahm im Februar 1977 mit Brigitte Mohnhaupt wieder eine Frau die Leitung der Terrorgruppe. Sie war von Gudrun Ensslin persönlich als Anführerin designiert worden. Bis zu ihrer Festnahme 1982 war sie unbestritten die Befehlshaberin des deutschen Linksterrorismus.» (a.a.O., Welt)

Feministinnen gaben sich entsetzt, versuchten die Dinge umzudeuten, weil sie ihren Feminismus nicht mit Terrorismus verbunden sehen wollten. Doch auch darin täuschen sie sich. Bereits die erste Welle ihrer Ideologie entstand aus radikaler Militanz, geprägt von Gewalt und Terror, wie in „Zensiert. Flaschenpost in die Zukunft: Erster Band zur ersten Welle” nachgewiesen.

Fußnote

1 https://www.welt.de/kultur/article9896887/Warum-dominierten-Frauen-die-Rote-Armee-Fraktion.html

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