Silv­e­ster­nacht und Sen­sa­ti­ons­ma­che
Sex, Ge­walt und Sen­sa­ti­on: Wie Wahr­neh­mung und Me­di­en ge­wal­tig schief deu­ten

 Ge­sell­schaft und Staat be­fin­den sich auf ei­ner der­art schie­fen Ebe­ne, daß sie, ganz egal was pas­siert, im­mer in glei­cher Rich­tung wei­ter­rut­schen: der fe­mi­ni­sti­schen. Dies zei­gen auch die be­kann­ten Re­fle­xe nach der Sil­ve­ster­nacht.

Po­li­ti­sche Kor­rekt­heit ent­stand aus an­ge­bo­re­ner Frau­en­be­vor­zu­gung und ne­ga­ti­ven Sicht auf nie­der­ran­gi­ge Män­ner, die erst zi­vi­li­sa­to­risch und spä­ter fe­mi­ni­stisch ge­stei­gert und zu ei­nem mo­ra­lisch vor­ge­schrie­be­nen Wel­tbild aus­ge­baut wur­den. Von dort aus strah­lten „Kor­rekt­heits­zwän­ge”; al­so Ta­bus und Ge­sin­nungs­zwän­ge, in an­de­re Be­rei­che aus, zum Bei­spiel auf Mi­gran­ten.

Als in Istam­bul er­sten Mel­dun­gen zu­fol­ge neun von zehn To­des­op­fern Deut­sche wa­ren (in­zwi­schen ist von allen zehn die Re­de), ran­gen sich Po­li­ti­ker, die in sol­chen Fra­gen re­gel­mä­ßig ver­sa­gen und sich statt­des­sen mit mo­ra­li­schen Mei­nungs­ge­bo­ten zu pro­fi­lie­ren su­chen, schwer zu dem po­li­tisch nicht ganz kor­rek­ten Ein­ge­ständ­nis durch, „un­ter den Op­fern wa­ren auch Deut­sche”. Die­se For­mu­lie­rung ist so lä­cher­lich wie viel­sa­gend. Denn das Welt­bild der Re­pu­blik grün­det auf ei­nem Ver­bot, Deut­sche als Op­fer zu se­hen, sonst könn­ten ei­ni­ge par­tei­über­grei­fen­de und fol­gen­rei­che Fehl­ent­schei­dun­gen der Ver­gan­gen­heit schwer­lich be­grün­det wer­den.

Doch dies ist ein viel klei­ne­res Ta­bu als Män­ner als Op­fer zu se­hen. Fe­mi­ni­stin­nen se­hen sich nicht zu dem Ein­ge­ständ­nis ge­nö­tigt, un­ter Ge­walt­op­fern sei­en auch Män­ner, auch wenn neue Un­ter­su­chun­gen ei­nen im­mer hö­he­ren Mehr­heits­an­teil weib­li­cher Tä­te­rin­nen et­wa bei häus­li­cher Ge­walt nach­wei­sen. Ge­gen­über Män­nern sind Ta­bus sehr viel schär­fer als ge­gen­über je­der an­de­ren Grup­pe, so­gar den seit der Na­zi­zeit un­ter Ge­ne­ral­ver­dacht ste­hen­den Deut­schen.

Auch das The­ma se­xu­el­le Ge­walt wur­de nur des­we­gen seit mehr als ei­ner Ge­ne­ra­ti­on aus dem Zu­sam­men­hang ent­ris­sen über­zo­gen und zu ei­ner Art „Welt­er­klä­rung” er­ho­ben, weil ver­meint­lich per de­fi­ni­ti­o­nem Frau­en Op­fer und Män­ner Tä­ter sei­en. Doch was sich in sol­cher Sicht aus­drückt, ist le­dig­lich un­se­re Un­fä­hig­keit, weib­li­che Do­mi­nanz zu er­ken­nen, in Män­nern Op­fer oder in Frau­en Tä­te­rin­nen zu se­hen. Die fe­mi­ni­sti­schen Kam­pag­nen spie­gel­ten nicht die Wirk­lich­keit, son­dern un­se­re ra­di­kal und gro­tesk schie­fe Wahr­neh­mung wi­der. Heu­te prägt die einst ra­di­kal­fe­mi­ni­sti­sche Sicht so­gar Erz­kon­ser­va­ti­ve, die ein­sti­ges Un­be­ha­gen da­mit ver­ges­sen ha­ben.

Se­xu­a­li­tät ist bi­o­lo­gisch ein Do­mi­nanz- und Macht­feld des weib­li­chen Ge­schlechts, bei Mensch wie al­len nä­her ver­wand­ten Tie­ren. Män­ner sind es, die nach­weis­lich zu ei­nem Groß­teil von der Fort­pflan­zung aus­ge­schlos­sen wur­den (sie­he Buch­rei­he „Die bei­den Ge­schlech­ter”), sich um Zu­gang zu Lie­bes­le­ben, Fort­pflan­zung und Fa­mi­lie mü­hen müs­sen.

Nie­mand hat Mit­leid mit män­nl­ichen Ver­lie­rern, die kom­plett un­sicht­bar sind, ve­he­ment ge­leug­net wer­den – im Ge­gen­teil, beim Ver­such, zu Wort zu kom­men, wer­den sie ver­spot­tet, ver­höhnt, ent­rü­stet ab­ge­tan; ih­re Wort­mel­dun­gen über Dis­kri­mi­nie­rung an Män­nern wur­den Ge­ne­ra­ti­o­nen und das gan­ze Le­ben be­trof­fe­ner Män­ner lang un­ter­drückt. Ge­ra­de Me­di­en und Ver­la­ge, die von „Dis­kri­mi­nie­rung” be­rich­ten wol­len, er­wäh­nen nur über­wie­gend er­fun­de­ne fe­mi­ni­sti­sche „Dis­kri­mi­nie­rungs­be­haup­tun­gen”, die erst durch ei­ne schie­fe Wahr­neh­mung und Miß­ver­ste­hen bi­o­lo­gi­scher Tat­sa­chen zu­stan­de ka­men. Tat­säch­li­che mas­si­ve Dis­kri­mi­nie­rung von Män­nern seit Mi­lli­o­nen Jah­ren, die nach­weis­bar ist, ist da­ge­gen voll­stän­dig un­sicht­bar.

Des­halb kippt die Ge­set­zes­la­ge im­mer mehr um, bis al­les er­laubt ist, was ty­pi­scher­we­ise Frau­en tun, und wenn es an­de­ren das Le­ben ko­stet, und al­les kr­imi­na­li­siert ist, was Männ­ern tun könn­ten: Die Ge­sell­schaft kippt in fre­iem Fall bis zur to­ta­len Un­ter­drückung des männ­li­chen Ge­schlechts, weil nur weib­li­che Pro­ble­me wahr­ge­nom­men wer­den, und dann ein ide­o­lo­gi­scher, ver­fehl­ter Ak­ti­o­nis­mus aus­ge­löst wird, der zu den fal­schen Mit­teln greift.

Für mei­ne li­te­ra­ri­schen Be­schrei­bun­gen mas­si­ver se­xu­el­ler Dis­kri­mi­nie­rung wur­de ich in­zwi­schen über 30 Jah­re lang ver­spot­tet, ver­höhnt, als „lä­cher­li­cher Ver­lie­rer” mies­ge­macht. Ge­häs­si­ges Nach­tre­ten statt ei­nes Min­dest­ma­ßes an Mit­füh­len wa­ren die Fol­ge. Es ist ein Un­the­ma, un­denk­bar – doch bi­o­lo­gi­sche Tat­sa­che: Män­ner wer­den dis­kr­im­iniert, et­wa durch se­xu­el­le Se­lek­ti­on oder Zah­lungs­pflich­ten für ih­ren ei­ge­nen Raus­wurf aus Fa­mi­li­en in ei­nem staat­lich ge­för­der­ten Ego­trip. Fe­mi­nis­mus ver­dreht al­le Tat­sa­chen in ihr Ge­gen­teil und stellt Män­ner als se­xu­el­le Macht­ha­ber dar. Das glat­te Ge­gen­teil ist wahr: Un­ser Mit­ge­fühl gilt al­lein Frau­en; wann im­mer Frau­en ein Pro­blem ha­ben, gibt es ei­nen gro­ßen Auf­schrei. Män­ner, de­nen Frau­en Pro­ble­me be­rei­ten, ob durch Ab­zocke nach Tren­nung oder Dis­kr­im­inie­rung der Se­lek­ti­on, wer­den da­ge­gen voll­stän­dig ig­no­riert, Hin­wei­se auf sie em­pört zum Schwei­gen ge­bracht. Der Ge­gen­satz der Be­hand­lung, die Frau­en und Män­nern zu­teil wird, ist ra­di­kal und ex­trem, wird aus der Wahr­neh­mung hef­tig ver­drängt.

Täg­lich wim­meln Me­di­en Män­ner ab, die ei­nen Grund zur Kla­ge ha­ben. Ich mei­ne da­mit fe­mi­nis­mus­ge­schä­dig­te und eman­zi­pa­ti­ons­ge­schä­dig­te Män­ner west­li­cher Zi­vi­li­sa­ti­on, bei uns bei­spiels­wei­se deutsch­stäm­mi­ge Män­ner. Sie sind die wirk­li­chen Ver­lie­rer oh­ne je­den Bo­nus, die kei­ner­lei Mel­dun­gen, Auf­merk­sam­keit oder Mög­lich­keit er­hal­ten, sich zu äu­ßern.

In der Sil­ve­ster­nacht kam es zu Über­grif­fen, von de­nen die Me­di­en um­fang­reich be­rich­te­ten. An­fangs wur­de ver­sucht, die Her­kunft der weit­aus mei­sten Ver­däch­ti­gen zu ver­stecken, weil die­se ei­ner von „po­li­ti­scher Kor­rekt­heit” in der Flücht­lings­kri­se ge­ra­de mas­siv un­ter­stütz­ten Grup­pe an­ge­hö­ren. Auch in ra­di­kal­fe­mi­ni­st­ischen Län­dern wie Schwe­den wur­de ge­nau­so re­a­giert, als ei­ne be­denk­li­che An­zahl se­xu­el­ler Über­grif­fe von Tä­tern aus dem Kreis der Flücht­lin­ge und Mi­gran­ten ver­übt wur­de.

«„Es gibt Po­li­zei­mit­ar­bei­ter, die auf­grund der ak­tu­el­len Flücht­lings­de­bat­te Sor­gen da­vor ha­ben, über die­se Din­ge zu spre­chen.”» (http://www.gmx.net/ma­ga­zine/panorama/schwedens-polizei-vertuschte-sexuelle-uebergriffe-31268806)

Nach­dem wie ge­habt Per­so­nen, die sich nicht an das Ta­bu hiel­ten, mit der üb­li­chen Dif­fa­ma­ti­ons­keu­le wahl­wei­se als „Na­zi”, „Rechts­po­pu­list” oder „Chau­vi­nist” be­zeich­net wor­den wa­ren, brach das Ta­bu vor­her­seh­bar schnell, weil der Bo­nus ih­rer eth­ni­schen Grup­pe mit ei­nem weit­aus mäch­ti­ge­ren Bo­nus kol­li­dier­te: der an­ge­bo­re­nen, zi­vi­li­sa­to­ri­schen und oben­drein fe­mi­ni­stisch über­stei­ger­ten Frau­en­be­vor­zu­gung. Wenn es um Frau­en geht, gibt es ei­nen Auf­schrei, der al­les und je­den an­de­ren über­tönt. Auch die Ver­nunft.

Rasch wur­de be­haup­tet, es lie­ge wie­der ein­mal an „pa­tr­iar­cha­li­schen Tra­di­ti­o­nen”, „is­la­mi­schen Ma­chos” und so wei­ter. Wer noch ver­nünf­tig und ra­ti­o­nal den­ken kann, se­he sich die Tat­sa­chen an: (die fe­mi­ni­stisch ge­färb­ten Ide­o­lo­gie­sät­ze las­se ich be­wußt aus)

«Vor 40 Jah­ren trug kaum ei­ne Frau in Kai­ro ein Kopf­tuch. Öf­fent­li­che se­xu­el­le Be­lä­sti­gung gab es da­mals so gut wie nie. … Von die­ser Du­a­li­tät sind auch vie­le jun­ge Mus­li­me be­trof­fen, die in ge­schlos­se­nen Com­mu­ni­ties in Eu­ro­pa le­ben und den­noch den Ver­füh­run­gen ei­ner of­fe­nen Ge­sell­schaft aus­ge­setzt sind. … Wir er­le­ben seit Jah­ren Auf­lö­sungs­er­schei­nun­gen in der ara­bi­schen Welt. Das führt zu mehr In­di­vi­du­al­isie­rung. Durch Auf­lö­sungs- und In­di­vi­du­ali­sie­rungs­pro­zes­se wur­den vier Phä­no­me­ne be­schleu­nigt: der Ter­ro­ris­mus, die Pro­test­be­we­gung, die Aus­wan­de­rung und die se­xu­el­le Be­lä­sti­gung. … Da ih­nen im We­sten dann plötz­lich die Ge­mein­schaft fehlt, die ihr mo­ra­li­sches Ver­hal­ten über­wa­chen kann, flip­pen sie aus» (http://www.cicero.de/berliner- republik/zu-den-ereignissen-koeln-religion-ist-mitverantwortlich/60341)

Das hört sich schon ganz an­ders an, so­gar ge­nau kon­trär zu den üb­li­chen Be­haup­tun­gen. Die tra­di­ti­o­nel­len Zu­stän­de brach­ten sol­che Pro­ble­me nicht her­vor, son­dern ver­hin­der­ten sie weit­ge­hend. Erst nach an­dert­halb Ge­ne­ra­ti­o­nen Eman­zi­pa­ti­on und Fe­mi­nis­mus gibt es von Af­gha­ni­stan1 über Nord­af­ri­ka bis zu Ein­wan­de­rern von dort Pro­ble­me. Lo­gi­scher­wei­se müs­sen die Pro­ble­me al­so et­was mit den Ver­än­de­run­gen zu tun ha­ben, mit de­nen je­ne ide­o­lo­gi­schen Strö­mun­gen die Welt „be­glücken” woll­ten, nicht mit den vor­he­ri­gen (zu­vor in­tak­ten) Tra­di­ti­o­nen.

Auf den bei uns er­reich­ten Un­ter­drückungs­grad von Män­nern brau­chen wir auch nicht stolz sein. Wer nicht in­for­miert ist, le­se den Buch­zy­klus „Die Wahl­macht der Frau”, der so mas­siv ver­höhnt und un­ter­drückt wird wie je­der männ­li­che Ver­lie­rer bei uns ‒ so daß ein gan­zes Ge­schlecht nicht ein­mal mehr zu Wort kommt. Da­ge­gen sind The­men, von de­nen Me­di­en groß be­rich­ten, Kin­ker­litz­chen.

Schon ein­mal et­was von weib­li­cher Do­mi­nanz und in­ter­se­xu­el­ler Se­lek­ti­on ge­hört und das auch wirk­lich ver­stan­den? Nein, dann emp­feh­le ich den Buch­zy­klus „Die bei­den Ge­schlech­ter”. Denn tat­säch­lich ist die un­ter­schwel­li­ge und un­sicht­ba­re weib­li­che Do­mi­nanz mäch­ti­ger und fol­ge­nrei­cher als au­gen­fäl­li­ge männ­li­che Stär­ke. Un­se­re Wahr­neh­mung ver­dreht da­her die wirk­li­chen Ver­hält­nis­se bis ins Ge­gen­teil.

«Die Ur­sa­chen für sol­che Ex­zes­se se­xu­eller Ge­walt sind viel­fäl­tig. Im Vor­der­grund ste­hen so­zi­a­le Grün­de wie „Ar­mut, Ar­beits­lo­sig­keit und Man­gel an Le­bens­chan­cen”, er­läu­tert Said Sa­dek, Pro­fes­sor für So­zi­o­lo­gie an der Ame­ri­ka­ni­schen Uni­ver­si­tät in Kai­ro. … Vie­le Tä­ter sei­en jun­ge Ar­beits­lo­se, die die ho­hen Ko­sten für ei­ne Hoch­zeit nicht auf­brin­gen könn­ten. „Sie se­hen in die­sen Über­grif­fen für sich die ein­zi­ge Mög­lich­keit, ih­re Se­xu­a­li­tät aus­zu­le­ben.”» (http://www.cicero.de/weltbuehne/das-frauenbild-der-arabischen-welt-wo-maenner-ganz-selbstverstaendlich-ueber-frauen)

Das Über­maß fe­mi­ni­sti­scher Pro­pa­gan­da in der Sicht auf is­la­mi­sche Län­der folgt dem al­ten abend­län­di­schen Mu­ster, Män­ner­feind­lich­keit und den Vor­wurf an­ders­wo an­geb­lich un­terd­rück­ter Frau­en als schwar­ze Pro­pa­gan­da ein­zu­set­zen, die weit ver­brei­tet war, als es galt, Ko­lo­ni­a­lis­mus zu recht­fer­ti­gen, oder spä­ter den Griff des mo­der­nen Staa­tes nach der Macht, das Le­ben der Men­schen in im­mer in­ti­me­ren, pri­va­te­ren und sub­ti­le­ren Ein­zel­hei­ten ge­setz­lich zu kon­troll­ie­ren.

Of­fen­kun­dig ist ein mas­si­ves Pro­blem ent­stan­den durch Auf­lö­sung der al­ten Kul­tur und Zu­sam­men­bruch al­ter Aus­gleichs­me­cha­nis­muen. Wie üb­lich ver­dreht fe­mi­ni­sti­sche Sicht Tat­sa­chen in ihr Ge­gen­teil, wenn be­haup­tet wird, tra­di­ti­o­nel­le is­la­mi­sche Kul­tur tra­ge die Schuld an dem Pro­blem. In der tra­di­ti­o­nel­le­ren Welt von vor 40 und mehr Jah­ren war das Pro­blem laut den Ar­ti­keln weit­ge­hend un­be­kannt. So­mit ist das Ge­gen­teil wahr: Die Auf­lö­sung der Kul­tur, Eman­zi­pa­ti­on und Fe­mi­nis­mus, die star­ke Ver­än­de­run­gen und Stö­run­gen der Ge­schlech­ter­be­zie­hun­gen be­wirk­ten, ha­ben das Pro­blem ent­ste­hen las­sen.

Jetzt zer­ren zwei Pro­ble­me an ent­wur­zel­ten jun­gen Män­nern: ei­ner­seits hat die Auf­lö­sung der tra­di­ti­o­nel­len Kul­tur, was weib­li­che Do­mi­nanz­macht durch se­xu­el­le Se­lek­ti­on enorm zu­neh­men läßt. Fe­mi­ni­sti­sche Phra­sen, die so­gar die URL prägen, wie „ara­bi­schen Welt, wo Män­ner ganz selbst­ver­ständ­lich über Frau­en ver­fü­gen”, ver­dre­hen in fe­mi­ni­sti­scher Ma­nier die Tat­sa­chen in ihr Ge­gen­teil. Bi­o­lo­gisch liegt die Macht bei Frau­en, nicht bei Män­nern. Tra­di­ti­o­nel­le Kul­tu­ren för­der­ten Über­grif­fe eben nicht, son­dern lie­ßen sie sehr sel­ten sein. Auch ei­ne Ver­füg­bar­keit im fe­mi­ni­sti­schen Sin­ne gab es eben nicht; au­ßer­dem hän­gen die heu­ti­gen Über­grif­fe mit man­geln­der Ver­füg­bar­keit, dem glat­ten Ge­gen­teil des be­haup­te­ten Tat­be­stan­des, oder, in an­de­ren Worten, der zu­neh­men­den se­xu­el­len Se­lek­ti­on durch Frau­en zu­sam­men, de­ren An­for­de­run­gen ar­beits­lo­se Män­ner kaum noch er­fül­len kön­nen.

Die gan­ze wü­ten­de Re­vo­lu­ti­on fe­mi­ni­sti­scher Kräf­te war ein Krieg der Mach­tha­be­rin­nen ge­gen von weib­li­cher Se­lek­ti­on ab­hän­gi­ge Män­ner. Es sind pro­to­fe­mi­ni­sti­sche Kräf­te, die seit Ur­zei­ten Män­ner un­ter­drücken, und nicht um­ge­kehrt. Wohl­ge­merkt, ich ver­tei­di­ge kei­nes­falls Über­grif­fe, eben­so­we­nig ent­wur­zel­te Mus­li­me, die ih­re Gren­zen nicht ken­nen, und laut man­chen Be­rich­ten viel­fach po­li­zei­be­kann­te Kri­mi­nel­le sei­en. Ich stel­le nur die Ver­hält­nis­se klar. Mit­ge­fühl for­de­re ich aber sehr wohl für west­li­che und hie­si­ge männ­li­che Ver­lie­rer, die nicht über­grif­fig wer­den, kein Ge­hör fin­den, die nur ig­no­riert, ver­un­glimpft oder ver­spot­tet wer­den, die Ge­häs­sig­keit statt Lie­be er­fah­ren, wenn sie von ih­rer Dis­kr­imi­nie­rung be­rich­ten, wie in „Die Wahl­macht der Frau”. Die auf­ge­tre­te­nen Pro­ble­me sind durch an­de­re Mit­tel zu be­kämp­fen, näm­lich wirk­sa­me Be­stra­fung der ver­brei­te­ten Dieb­stahls­me­tho­de „An­tän­zeln”, nicht durch noch wei­ter­ge­hen­de Kri­mi­na­li­sie­rung von Män­nern, die be­reits seit Ge­ne­ra­ti­o­nen läuft und da­mals wie heu­te ver­häng­nis­voll war und ist, das Aus­maß ei­ner Hy­ste­rie an­ge­nom­men hat.

An­de­rer­seits (zwei­tes Pro­blem) pral­len grel­le Rei­ze ei­ner über­se­xu­a­li­sier­ten Welt auf die ara­bi­schen Män­ner ein, Ver­lockun­gen von frei­zü­gig le­ben­den Frau­en im We­sten, die sich frei aus­le­ben und imänn­li­chen Ver­lie­rern un­zu­gäng­li­che Ver­gnü­gen gön­nen, bis hin zur weit ver­brei­te­ten Por­no­gra­phie. Das muß Fru­stra­ti­o­nen aus­lö­sen. Bei uns sind Män­ner be­reits so un­ter­drückt, ist ihr Rück­grat so sy­ste­ma­tisch ge­bro­chen, daß sie gar nicht mehr spü­ren, was ih­nen ge­schieht. Die Ru­he bei uns ist kein „Fort­schritt der Zi­vi­li­sa­ti­on”, son­dern ei­ne Fried­hofs­ru­he, weil männ­li­che He­te­ro­se­xu­ali­tät to­tal un­ter­drückt ist.

E­ine vir­tu­el­le Be­kann­te hat mir mal in Hip­pie­ma­nier vor­ge­schwärmt, hier im or­di­nä­ren Or­igi­nal­ton („Fuck for Peace”) zi­tiert, sie habe schon „so viel für den Frie­den ge­fickt, daß ei­gent­lich auf der gan­zen Welt Frie­den herr­schen müs­se”. Die­ser Hip­pie­spruch ist na­tür­lich to­ta­ler Hohn, wenn vie­le männ­li­che Ver­lie­rer aus­ge­schlos­sen sind und sich als chan­cen­lo­se, vom Ver­gnü­gen aus­ge­schlos­se­ne Ver­lie­rer dann noch an­hö­ren müs­sen, wie toll sich be­wußte Frau­en ver­gnü­gen, von de­nen sie stän­dig dis­kri­mi­niert und aus­ge­schlos­sen wer­den, die da­bei gar glau­ben, auf die­se Wei­se die Welt zu „be­frie­den”. Im Ge­gen­teil, so wird dem Lei­den noch Ver­höh­nung hin­zu­ge­fügt.

West­li­che, vom Fe­mi­nis­mus ent­rech­te­te Män­ner sind voll­stän­dig un­ter­drückt. Von ih­nen be­rich­ten die Me­di­en nicht, weil sie als männ­li­che Ver­lie­rer ab­so­lut nicht zäh­len, statt Mit­ge­fühl nur Ver­ach­tung und Hohn er­hal­ten.

Ara­bi­sche Män­ner sind noch nicht so voll­stän­dig un­ter­drückt; ei­ni­ge von ih­nen wer­den über­grif­fig. Doch es wäre un­ge­recht, sie zu be­vor­zu­gen ge­gen­über den viel schlim­mer be­trof­fe­nen abend­län­di­schen Män­nern, von de­nen nie­mand re­det, und die jetzt mit Ge­set­zes­ver­schär­fun­gen noch stär­ker un­ter­drückt wer­den.

In der tra­di­ti­o­nel­len ara­bi­schen Welt gab es Mög­lich­kei­ten, zu hei­ra­ten, im schi­iti­schen Raum auch zeit­lich be­grenzt, und so se­xu­el­le Er­fül­lung zu fin­den. Ge­ra­de der Man­gel an Ver­füg­bar­keit heu­te ist das Pro­blem: Chan­cen­lo­se ar­beits­lo­se Män­ner, die gar nicht fä­hig sind, die ho­hen An­for­de­run­gen zu er­fül­len, die se­xu­el­le Se­lek­ti­on durch Frau­en, aber auch in­tra­se­xu­el­le Se­lek­ti­on des Wett­be­werbs un­ter Män­nern stel­len, oder tra­di­ti­o­nel­le Hei­rats­vor­aus­set­zun­gen für Män­ner, die ei­ne Fa­mi­lie er­näh­ren kön­nen müs­sen. Frau­en un­ter­lie­gen nicht solch ho­hen Hei­rats­vor­aus­set­zun­gen.

Der Druck se­xu­el­ler Se­lek­ti­on durch Frau­en nimmt zu.

«Sie wol­len ih­ren Ehe­mann selbst wäh­len und neh­men sich da­für Zeit.» (a.a.O.)

Um­ge­kehrt zur fe­mi­ni­sti­schen Pro­pa­gan­da wird das se­xu­el­le Pro­blem durch ei­nen Not­stand und den so­zi­a­len und kul­tu­rel­len Ab­stieg der Män­ner ver­ur­sacht. Was macht die fe­mi­ni­stisch in­dok­tri­nier­te, und auch an­ge­bo­ren frau­en­be­vor­zu­gen­de Wah­rneh­mung von Me­di­en, Po­li­tik und Öf­fent­lich­keit? Wie üblich ge­nau das fal­sche: sie ver­schärft das Pro­blem mit Ge­set­zen, die noch mehr als „Ver­ge­wal­ti­gung” um­deu­ten, da­mit auch we­ni­ger or­ga­ni­sier­te Kri­mi­nel­le und ara­bisch­stäm­mi­ge Ent­wur­zel­te tref­fen, die in der Sil­ve­ster­nacht Be­rich­ten zu­folg­e über­grif­fig wur­den, son­dern vor al­lem deut­sche Durch­schnitts­män­ner tref­fen, die oh­ne­hin be­reits un­ter­drückt, in al­lem was sie tun oder nicht tun kri­ti­siert, dif­fa­miert, und ten­den­zi­ell kr­im­ina­li­siert wer­den. Bald ist es nicht mehr mög­lich, sich ei­ner Frau zu nä­hern, zu flir­ten, sie zu ge­win­nen, ohne sich straf­bar oder zu ei­nem un­ter­wür­fi­gen Hund zu ma­chen. Fast je­de er­denk­li­che Hand­lung ei­nes Man­nes beim Flir­ten kann von ei­ner Frau kri­mi­na­li­siert wer­den. Ein Kuß un­ter Al­ko­hol­ein­fluß wur­de be­reits am Campus von US-Uni­ver­si­tä­ten als „Ver­ge­wal­ti­gung” ge­ahn­det, das Le­ben des Man­nes zer­stört, der un­ter Al­ko­hol ver­ant­wort­lich ist, wo­ge­gen die eben­so al­ko­ho­li­sier­te Frau kei­ner­lei Ver­ant­wor­tung für ihr Tun hat.

Vor 20 Jah­ren schrieb der Spie­gel vom „Char­me der Mos­kau­er Schau­pro­zes­se” über sol­che He­xer­jag­den ge­gen Män­ner. Heu­te sind die Me­di­en noch fe­mi­ni­sti­scher ge­wor­den als da­mals be­reits, gibt es kei­ne Kr­itik mehr dar­an.

Nie­mand kommt auf die Idee, Män­nern we­nig­stens so viel Wür­de und Männ­lich­keit zu las­sen, daß sie ein halb­wegs er­träg­li­ches Le­ben füh­ren kön­nen. Nie­mand hat die ge­ring­ste An­teil­nah­me für deut­sche oder west­li­che Män­ner ‒ eher noch für Mi­gran­ten mit Mi­tleids­bo­nus.

Der fe­mi­ni­sti­sche Re­flex folgt ver­läß­lich, so wie zu­ver­läs­sig al­le Tat­sa­chen in ihr Ge­gen­teil ver­dreht wer­den. Statt daß die Po­li­tik den Zu­zug auf ein ver­kraft­ba­res Maß ver­rin­gert, das sehr viel ge­rin­ger sein muß als auch in der Ver­gan­gen­heit, wo es be­reits nicht ge­lang, Men­schen zu in­te­grie­ren und das Ent­ste­hen von Pa­ral­le­lge­sell­schaf­ten zu ver­hin­dern, wird die fe­mi­ni­sti­sche Un­ter­drückung des Man­nes we­iter an­ge­heizt, die ein­sei­ti­ge weib­li­che Macht se­xu­el­ler Se­lek­ti­on ver­stärkt, und da­mit die Pro­ble­me ver­schärft.

Un­ter fe­mi­ni­sti­schem Ein­fluß ist die­ser Staat zu ei­nem Un­ter­drückungs­sy­stem ve­rkom­men, das die Fal­schen be­straft und im­mer wei­ter un­ter­drückt, die Un­ter­drücke­rin­nen da­ge­gen im­mer wei­ter er­mäch­tigt und be­vor­zugt. Män­ner sind oft le­bens­lan­ge Zahl­knech­te nach leich­ter und pro­fi­tab­ler Schei­dung. Statt daß Män­ner und Vä­ter ein Sor­ge­recht hät­ten, ha­ben Frau­en ein Ent­sor­gungs­recht – Män­ner nach Be­lie­ben zu ent­sor­gen und fi­nan­zi­ell zu plün­dern, sich oft le­bens­lang von den Ent­sorg­ten mä­sten zu las­sen.

Sol­che fe­man­zi­ge Dop­pel­mo­ral hat auch auf an­de­re Fel­der aus­ge­strahlt, wo­durch „po­li­ti­sche Kor­rekt­heit” ent­stan­den ist. Tä­ter –- und erst recht Tä­te­rin­nen – wer­den ge­schützt, nicht tat­säch­li­che Op­fer.

Zu­nächst hat das Pro­blem der Sil­ve­ster­nacht we­ni­ger mit Se­xu­a­li­tät zu tun als es scheint. Tat­säch­lich ist das viel­fach auf­ge­tre­te­ne „An­tän­zeln” laut ei­ni­gen we­ni­gen brauch­ba­ren Pres­se­be­rich­ten ei­ne täg­li­che Er­schei­nung, bei der es um Dieb­stahl oder Raub geht, wor­über Me­di­en so gut wie nie be­rich­ten. Denn die Op­fer sind ty­pi­scher­wei­se nicht weib­lich und Be­woh­ner von Pro­blem­vier­teln. Das deut­sche Rechts­sy­stem ver­sagt wie­der ein­mal voll­kom­men, weil „Kol­lek­tiv­stra­fen” ver­bo­ten sind, bei dem pas­si­ven Ein­krei­sen von Op­fern aber kaum nach­weis­bar ist, wer nur den Weg aus dem Kreis ver­sperr­te, und wer tat­säch­lich nach Geld­beu­tel, Be­sitz oder in die­sem Fal­le in­ti­men Zo­nen griff.

Statt aber­mals das Se­xu­al­recht zu noch to­ta­le­rer Un­ter­drückung al­ler Män­ner, auch der brei­ten Mehr­heit an­stän­di­ger Bür­ger, wei­ter zu ver­schär­fen, was die Pro­ble­me ent­rech­te­ter und aus­ge­grenz­ter Män­ner nur ver­schlim­mert, und da­mit die Pro­ble­me der Ge­sell­schaft, hät­te das ei­gent­li­che Pro­blem an­ge­gan­gen wer­den müs­sen: Ein kom­pli­zier­tes, aber un­fä­hig kon­stru­ier­tes und ver­sa­gen­des Rechts­sy­stem. Na­tür­lich darf nicht, wie bei der be­rüch­tig­ten „Sip­pen­haft”, ein Un­schul­di­ger kol­lek­tiv mit­be­straft wer­den. Hier aber han­delt es sich um Tat­be­tei­lig­te, die bei ei­nem Dieb­stahl und Raub ge­zielt den Weg ver­sper­ren, da­mit das Op­fer nicht weg­lau­fen kann. Hin­ter­her wird dann ein ab­ge­ka­per­tes Spiel mit un­se­rem über­for­der­ten Ju­stiz­sy­stem ge­spielt. „Ich war es nicht! Ich stand nur da!” „Ich war es auch nicht. Weist mir mal das Ge­gen­teil nach.” Am En­de wer­den meist al­le frei­ge­las­sen und kei­ner be­straft. Des­halb ist das An­tän­zeln zum er­folg­rei­chen Ge­schäfts­mo­dell ge­wor­den, eben­so wie das Ab­mahn­un­we­sen und Ab­zock­fal­len im In­ter­net oder bei der Te­le­pho­nie – al­les auf­grund un­sin­ni­ger Ge­set­ze, bei de­nen un­se­re fe­man­zi­ge Po­lit­ka­ste ver­sagt hat.

Ab­mah­nun­gen dürf­te es ge­setz­lich nicht ge­ben, wie in den mei­sten an­de­ren Län­dern. Punkt aus. Ein dum­mer Ein­fall, der nie re­vi­diert wird. Wir zah­len heu­te noch die Sekt­steu­er für Kai­sers Flot­te, die Eng­land zum Bünd­nis mit Frank­reich und Ruß­land trieb, das un­ser Ver­häng­nis wur­de, oh­ne das es kei­nen Welt­krieg ge­ge­ben hät­te. Ab­ge­schafft wer­den Steu­ern oder schlech­te Ge­set­ze so gut wie nie. Ab­zock­fal­len wä­ren auch ver­meid­bar, wenn die Re­geln für Ver­trags­ab­schlüs­se bes­ser durch­dacht wä­ren. Wer beim An­tän­zeln mit­macht, den Weg nicht frei­gibt, müß­te sich we­gen kri­mi­nel­ler Ban­den­bil­dung straf­bar ma­chen. Die Ge­set­zes­lü­cke hat­te nichts mit Se­xu­a­li­tät zu tun. Trotz Sex­spick­zet­tel und all­ge­mei­nem Be­säuf­nis wä­re es kaum zu sol­chen Vor­fäl­len ge­kom­men, wenn sie nicht ge­fahr­lo­se Pra­xis für Die­be wä­ren, wo­bei Be­hör­den un­tä­tig und ohn­mäch­tig zu­se­hen.

Das Ge­schäfts­mo­dell „An­tän­zeln” funk­ti­o­niert eben­so gut wie zwar un­er­wünsch­te, aber nicht wirk­sam ver­bo­te­ne ban­den­mä­ßi­ge Bet­te­lei. Täg­lich ler­nen Ent­wur­zel­te, daß sich An­tän­zeln lohnt, oh­ne wirk­li­ches Ri­si­ko straf­frei bleibt, und leich­tes Geld ver­spricht. Das Ge­schäfts­mo­dell ver­brei­tet sich auf­grund der Un­fä­hig­keit des Staa­tes. Ir­gend­wann kom­men Ent­wur­zel­te auf die Idee, die­ses oft er­prob­te fi­nan­zi­el­le Ge­schäfts­mo­dell auf se­xu­el­le Aben­teu­er aus­zu­wei­ten. Das hat nichts mit ei­nem „Pa­tri­ar­chat” zu tun, wie fe­mi­ni­sti­scher Zeit­geist un­ter­stellt. Im Ge­gen­teil. In ei­ner tra­di­ti­o­nel­len Kul­tur (nicht Pa­tr­iar­chat in fe­mi­ni­sti­scher Wor­tbe­deu­tung, denn ein sol­ches gab es nie) wä­ren die­se Leu­te er­stens nicht ent­wur­zelt, wä­ren zwei­tens kei­ner se­xu­el­len Se­lek­ti­on dis­kri­mi­nie­ren­den Aus­ma­ßes aus­ge­setzt, drit­tens nicht von por­no­gra­phi­schem Vor­le­ben fast rein weib­li­cher Frei­hei­ten se­xu­ell auf­ge­sta­chelt, und wür­den vier­tens durch Stra­fen ab­ge­schreckt, der­glei­chen zu ver­su­chen. In tra­di­ti­o­nel­len Ge­sell­schaf­ten sind sol­che Pro­ble­me eher sel­ten.

Daß die Me­di­en über­haupt be­rich­te­ten, die Öf­fent­lich­keit auf das The­ma an­sprang, hat vor al­lem ei­nen Grund: Weil aus­nahms­wei­se die Op­fer weib­lich und die Hand­lun­gen se­xu­ell wa­ren. Das wi­der­spricht an­ge­bo­re­ner und fe­mi­ni­sti­scher Frau­en­be­vor­zu­gung in der Wahr­neh­mung. Hät­ten sie nur Geld ge­klaut wie im­mer, oder die Op­fer viel­fach ein an­de­res Ge­schlecht, so wä­re nicht ein­mal be­rich­tet wor­den. Der Me­di­en­rum­mel zeigt wie­de­rum das Ge­gen­teil der fe­mi­ni­stisch in­spi­rier­ten Un­ter­stel­lun­gen.

Wo bleibt der Me­di­en­rum­mel we­gen weib­li­cher Dis­kr­imi­nie­rung von Män­nern? Un­denk­bar? Eben: das ist Teil des Pro­blems und schie­fe Wahr­neh­mung. Ich woll­te be­reits in den 1980ern ei­nen Film „Ein Mann zieht durch die Stadt” dre­hen, um zu do­ku­men­tie­ren, wie jun­ge Män­ner von Frau­en dis­kri­mi­niert und ab­ge­wim­melt wer­den ‒ das Ge­gen­teil der fe­mi­ni­sti­schen Sa­ga, die vor kur­zem ver­wirk­licht wur­de. Mei­ne Dar­stel­lung hät­te den bi­o­lo­gi­schen Tat­sa­chen ent­spro­chen und ich hat­te die Idee 30 Jah­re vor den Fe­mi­ni­stin­nen. Doch auf­grund der schie­fen Wahr­neh­mung wur­den Film und Re­por­ta­ge nie ver­wirk­licht, statt­des­sen ei­ne Ge­ne­ra­ti­on spä­ter die fe­mi­ni­sti­sche Um­keh­rung.

Hier­in liegt das wah­re Pro­blem: uns­re schie­fe Wahr­neh­mung. Wir ge­ben be­dau­er­li­chen, aber un­ty­pi­schen Vor­fäl­len mehr Auf­merk­sam­keit, als ih­nen ge­bührt, wo­ge­gen wir die an­de­re Sei­te mit ins­ge­samt viel wei­ter ver­brei­te­ten und fol­gen­rei­che­ren Pro­ble­men kom­plett un­ter­drücken, oh­ne uns des­sen auch nur be­wußt zu sein.

Die­ser Ar­ti­kel ent­stammt dem Duns­tkreis von „Zen­siert”; Band 4 der Rei­he „Die bei­den Ge­schlech­ter”, so­wie der Buch­rei­he „Die Wahl­macht der Frau”.

1 Einst waren Hippiemädchen begeistert von Afghanistan und der freundlichen Behandlung dort, siehe „Die Karawane der Blumenkinder”