Grundfalsch auf vielen Ebenen

Seit einigen Jahren beginnt auch an die Öffentlichkeit durchzusickern, was Kritiker oder die einstige schweigende Mehrheit vergangener Generationen bereits wußte: Feminismus ist auf vielen krassen Widersprüchen zu den selbst behaupteten Prinzipien.

Feminismus ist ein Kampf gegen die menschliche Natur: es wird behauptet, beide Geschlechter seien gleich – oder es gäbe statt zweier Geschlechter eine stufenlose Spanne endlos vieler. Um ihre Utopie zu verwirklichen, werden alle massiv unter Druck gesetzt. Sie versuchen, Frauen zu überreden und zu zwingen, ihrer Ideologie gemäße Lebensentscheidungen zu treffen, darunter bei der Berufswahl.

In ihren Pamphleten war seit Generationen fast ausschließlich von Frauen die Rede. Wird einmal halbherzig das Eingeständnis gemacht, „auch Männer könnten benachteiligt sein”, so wird dieses unwirksam eingerahmt durch eine Ideologie, derzufolge Frauen ‚strukturell benachteiligt’ seien, alles andere lediglich eine ‚Folge’ und ein ‚Nebenwiderspruch’. Dem ist nicht so, im Gegenteil. Frauen sind biologisch das dominante Geschlecht, weil sie Kinder gebären, was der ihre Zukunft entscheidende Vorgang des Lebens ist. Daraus entsteht eine sexuelle Selektion, die von Frauen ausgeht und auf Männern lastet, bis in das soziale Leben ausstrahlt.

Derzeitige Kritik am Feminismus beschränkt sich üblicherweise darauf, die vielen Selbstwidersprüche, Unlogik und Absurdität feministischer Behauptungen zu zeigen. Das ist zwar richtig – alle Behauptungen sind falsch – doch greift es zu kurz.

Feminismus redet von Gleichheit, schafft massive Frauenbevorzugung. Feminismus schafft oder vergrößert Ungleichheit. Feminismus ist auf Wut, Haß und Vernachlässigung von Männern und ihren Belangen gebaut. Systematische Einseitigkeit prägt ihre Texte, wie zuletzt die Broschüre „‚Gender raus!’ Zwölf Richtigstellungen zu Antifeminismus und Gender-Kritik”.

Doch das sind nicht einmal die Hauptprobleme; Einbeziehung der Männer würde die Lage weiter verschlimmern, die Ideologie weiter verschärfen. Denn was betrieben wird, zerschlägt die Beziehungen beider Geschlechter. Was Männer in allen Kulturen aller Zeiten an männlichen Aufgaben übernahmen, war zunächst einmal eine Last, Pflicht und Anforderung ihrer eigenen Familie, Gesellschaft und Frauen. Ohne solche spezifisch männlichen Beiträge werden sie von Frauen ignoriert, können also die Hürde sexueller und sozialer Selektion nicht passieren. Frauen sind biologisch jene, die wählen, solche Hürde nicht kennen. Die feministische Annahme war falsch: Genau umgekehrt hatte und hat männliches Leben einen Nachteil, der nun radikal verschlimmert wurde. Denn zusätzlich wurde Männern alles genommen, was ihnen ermöglichen könnte, ihre Nachteile zu überwinden. Der Ausgleich der Geschlechter wurde gekippt.

Um Kinder und Frauen zu schützen, läßt uns eine evolutionär entwickelte und angeborene unbewußte Kraft Frauen als hilfsbedürftig ansehen, was wir leicht fälschlich als ‚benachteiligt’ fehldeuten; Feminismus ist auf diese schiefe, falsche Wahrnehmung hereingefallen, hat sie massiv noch schiefer und verkehrter gemacht. Gleiches gilt für die Mehrheit ‚niederrangiger’ Männer, die im Filter für Gene, als die das männliche Geschlecht dient, hängenbleiben sollen und daher von unserer Anteilnahme und unserem Mitgefühl ausgeschlossen werden, damit sie sich Fortpflanzung nicht erschleichen können, denn die Evolution will ihnen Sex und damit Fortpflanzung nach Möglichkeit verweigern. Alle solche Lasten benachteiligen Männer, nicht aber Frauen. Auch kulturell gilt ähnliches. Feminismus hat all das genau falsch herum fehlgedeutet, die Schieflage vergrößert und Totalschaden angerichtet.

Doch auch das ist noch lange nicht alles oder der Kernpunkt. Denn durch spezifische Gaben entsteht ein Tausch, zunächst zwischen Mann und Frau, sodann allgemein in arbeitsteiliger Gesellschaft. Entfällt dieser Tausch, weil es nichts mehr zu tauschen gibt, zerbricht ein wichtiger Bezug zwischen den Geschlechtern. Sie brauchen sich dann nicht mehr außer allenfalls sexuell. Das ist eine Verarmung und funktioniert schlecht.

Wenn sie nicht mehr verantwortlich etwas füreinander tun, sondern jede selbstbezogen an sich selbst denkt, erlischt nicht nur ein Tausch von Gaben, der Bezug stiftet und Identität, sondern es reifen auch Gefühle und Anteilnahme nicht mehr. Denn wenn wir etwas für andere tun und mit ihnen tauschen, fühlen wir uns ihnen verbunden, nehmen Anteil an ihnen. Dadurch reifen Gefühle für andere, Mitfühlen und zugleich Vertrauen, weil die andere Seite etwas für uns tut, uns beschenkt. Sobald alle für sich selbst umorientiert werden, entfällt logischerweise dieser Reifungsprozeß der Gefühle, die zu selbstbezogenen Anforderungen mutieren statt Anteilnahme.

Daher ist Feminismus auch eine Perversion, die Liebe zum Mann, letztlich die Liebe zwischen den Geschlechtern, besonders Anteilnahme und Mitfühlen zerstört. Dies läßt sich beobachten. Niemand ist tauber gegenüber männlichen Belangen und Bedürfnissen als Feministen. Das habe ich in meinen Büchern dokumentiert, mit Studien, Alltag und in den Verlagsantworten. Die Ursache ihrer Lieblosigkeit gegenüber dem männlichen Geschlecht verbreitern sie eifernd und schreiben sie mit staatlichen Zwängen allen vor, nachdem sie die politische und geistige Macht über Hochschulen und Parteiprogramme erobert haben. Somit schädigt ihre Perversion nachfolgende Generationen, die sie mit voller Kraft in ihre Richtung schieben.