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Farbkode – historische Hintergründe

Rö­mer, La­ti­ner und Etrus­ker ha­ben sich auf­ge­löst, mit ih­nen das Rö­mi­sche Reich. Ähn­lich er­ging es den Rei­chen der Hel­le­nen. Un­se­re Eli­ten be­trei­ben ge­ra­de mit fa­na­ti­scher Ver­bis­sen­heit das­sel­be, kom­men sich hu­ma­ni­tär und mo­ra­lisch über­le­gen da­bei vor, ob­wohl sie der gan­zen Welt scha­den, frem­den und un­trag­bar ho­hen Ge­bur­ten­über­schuß be­loh­nen und för­dern, sich selbst da­bei ab­schaf­fen und zer­stö­ren.

Nicht nur fe­mi­ni­sti­scher Haß auf die ei­ge­nen Män­ner, be­schimpft als ‚al­te wei­ße he­te­ro­se­xu­el­le Män­ner’, trägt da­zu bei. Es gibt auch ei­nen evo­lu­ti­o­nä­ren und ur­al­ten kul­tu­rel­len Hin­ter­grund. Wie be­reits im er­sten Band des Ful­mi­nan­ten Fi­na­les mit Quel­len­nach­wei­sen be­legt, gibt es bei uns seit Jahr­hun­der­ten ei­nen Farb­ko­de.

Nord­eu­ro­pä­er – wo­zu auch Hel­le­nen, Etrus­ker und La­ti­ner ur­sprüng­lich zähl­ten – wa­ren hell­häu­tig, blond oder rot­haa­rig. Frau­en pfleg­ten oft ih­re hel­le Haut, weil sie als schön galt. Noch im 19. Jahr­hun­dert pro­me­nier­ten Frau­en und Mäd­chen, so­fern sie sich Mü­ßig­gang lei­sten konn­ten, wäh­rend ih­re Män­ner här­te­re Ar­beit ver­rich­te­ten, gern mit Son­nen­schir­men. So spa­zier­ten sie über die Fel­der, was in Ge­mäl­den je­ner Zeit dar­ge­stellt wird. Bei Män­nern galt je­doch et­was an­de­res: Wei­ße Haut war ein Zeug­nis be­hü­te­ten Da­seins oh­ne Son­nen­bräu­ne, was sich nur Da­men und Frau­en be­gü­ter­ter Krei­se lei­sten konn­ten. Ein­fa­che Bau­ern­mä­del muß­ten im Fel­de mit­hel­fen, wa­ren mit­hin son­nen­ge­bräunt, was als der­be galt. Hat­te nun ein Mann zu wei­ße Haut, wur­de er als Weich­ling oder ar­beits­scheu wahr­ge­nom­men, als ei­ner, der nicht zu har­ter Ar­beit taugt oder sich vor ihr drückt. Ein all­zu weiß­häu­ti­ger Mann galt als wei­bisch, hat­te mäd­chen­haf­ten Teint, statt stolz zu zei­gen, wie flei­ßig er mit den rich­ti­gen Män­nern auf dem Fel­de ge­ar­bei­tet und da­bei ge­bräunt wor­den war. Es bil­de­te sich da­her ein Ge­gen­satz­paar weiß­häu­tig zu ge­bräunt oder ge­tön­ter Haut, das be­reits Ge­mäl­de der Re­nais­sance zei­gen, et­wa von Cra­nach dem Äl­te­ren.

Al­le Män­ner wur­den deut­lich ge­bräun­ter ge­malt als die Frau­en1, beide relativ hellhaarig 

Er mal­te das gol­de­ne und sil­ber­ne Zeit­al­ter He­ro­dots, bei dem der Über­gang von münd­li­cher Über­lie­fe­rung my­thi­scher Sa­gen zur schrift­li­chen Ge­schichts­schrei­bung er­folg­te. Wie in in­di­scher My­tho­lo­gie wur­den in der An­ti­ke vier (Ovid) oder fünf (He­ro­dot) sich zyk­lisch wie­der­ho­len­de Zeit­al­ter an­ge­nom­men, und zwar je­weils in ab­stei­gen­der Rei­hen­fol­ge des Zer­falls von ei­nem gol­de­nen zu ei­nem schlech­ten (Ka­li­ju­ga). Dar­in drückt sich auch die Er­kennt­nis des Eth­no­lo­gen Un­wins aus, daß je­de Zi­vi­li­sa­ti­on von ei­nem fe­mi­ni­sti­schen Pro­zeß der Frau­en­be­vor­zu­gung von in­nen her­aus zer­stört wird.

Die sieg­rei­chen Män­ner sind ge­bräunt dar­ge­stellt, schö­ne Frau­en und ‚un­wür­di­ge be­sieg­te Män­ner’ weiß­häu­tig – für letz­te­re ein Man­gel2

Solch schie­fe Wahr­neh­mung und weib­li­che Zucht­wahl wirk­ten wie ein se­xu­el­ler Ge­no­zid un­ter der Gür­tel­li­nië, ha­ben die ger­ma­ni­schen und sla­wi­schen Blon­den, kel­ti­schen und rö­mi­schen Rot­haa­ri­gen fast aus­ster­ben las­sen.

Heu­ti­ge Be­vor­zu­gung frem­der Ein­dring­lin­ge, die un­se­ren So­zi­al­staat aus­nüt­zen, was schlech­te, dumm ge­mach­te Ge­set­ze ih­nen er­lau­ben, vor den be­kämpf­ten ein­hei­mi­schen Män­nern ist al­so kei­ne Neu­heit, son­dern nur ei­ne Über­trei­bung ur­al­ter ver­derb­li­cher Kräf­te.

Es ist na­tür­lich, daß es un­will­kür­li­che Ab­wehr­re­ak­ti­o­nen der ver­dräng­ten, hart ar­bei­ten­den und be­tro­ge­nen ein­hei­mi­schen Män­ner gibt, was dann heut­zu­ta­ge als an­geb­li­cher ‚Ras­sis­mus’ ver­leum­det und ab­ge­tan wird.

Be­reits vor den fe­mi­ni­sti­schen Wel­len wa­ren die ur­sprüng­lich fast aus­schließ­lich blond­haa­ri­gen ein­hei­mi­schen Män­ner­li­ni­ën der Ger­ma­nen na­he­zu aus­ge­stor­ben, weil sie in je­der Ge­ne­ra­ti­on von se­xu­ël­ler Se­lek­ti­on der ei­ge­nen Frau­en be­nach­tei­ligt wur­den, die ge­mäß dem Farb­ko­de dun­kel­häu­ti­ge­re, son­nen­ge­bräunt oder erb­lich, und dun­kel­haa­ri­ge­re Frem­de be­vor­zug­ten, weil sie un­be­wußt auf­grund ih­res Aus­se­hens für männ­li­cher ein­ge­stuft wur­den als die ei­ge­nen Män­ner. Die­se Un­ge­rech­tig­keit hat die ur­sprüng­li­chen Män­ner Nord­eu­ro­pas über 2000 Jah­re fast aus­ge­löscht. Jetzt wur­de sie noch­mals ra­di­ka­li­siert vom Fe­mi­nis­mus, der auch die evo­lu­ti­o­när an­ge­bo­re­ne Frau­en­be­vor­zu­gung ide­o­lo­gisch über­spitzt und mi­li­tant über­stei­gert, aber nicht neu er­fun­den hat. Fe­mi­nis­mus war ein Amok­lauf evo­lu­ti­o­nä­ren Un­gleich­ge­wichts, die Über­trei­bung ur­al­ter Un­ge­rech­tig­keit ins Un­er­meß­li­che.

Wer nun meint, das sei doch egal, die Trag­wei­te nicht er­kennt, un­ter­stützt das Aus­ster­ben ein­hei­mi­scher Män­ner­li­ni­ën, was glei­che Trag­wei­te wie Völ­ker­mord hat.

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Fußnoten

1 Bildnachweis: Lucas Cranach der Ältere, Das Goldene Zeitalter, Nasjonalgalleriet Oslo

2 Bildnachweis: Lucas Cranach der Ältere, Das Silberne Zeitalter, Die Früchte der Eifersucht, National Gallery London