Die Ursachen des Zerfalls der Gesellschaft – eine Antwort auf: „Ausbeuter im Namen der Gerechtigkeit” von Vera Lengsfeld

Seit Jahrzehnten werden Analysen ignoriert, weshalb unsere Gesellschaft und Kultur zerfällt, auch die Schere zwischen reich und arm immer weiter aufklafft, weil sie an tiefsitzende Tabus rühren. So gelangen die wirklichen Ursachen nicht an die Öffentlichkeit. Erst wenn jemand nur teilweise richtige, aber den Tabubereiche ausklammernde Teillösungen verkündet, werden diese in alternativen Kreisen als große Sensation verkündet. Wie bereits mein erstes Buch nachwies, beginnt seit den frühen feministischen Wellen menschliche Kultur zu zerfallen, die seit der Menschwerdung der Hominiden auf arbeitsteiliger Ergänzung, Tausch und einem Füreinander beruht, die sogar älter als Familie und Einehe sind.

Ein zweiter starker Zerstörungsschub war die zweite feministische Welle. In den 1960er Jahren war der Unterschied zwischen reich und arm wesentlich geringer als heute. Wie bereits in meinem ersten auch veröffentlichten Buch zitiert, berechneten Wissenschaftler, daß bei ähnlichen Heiratsgewohnheiten wie damals die gefährlich gewachsenen sozialen Unterschiede auf einen Schlag sich zum ausgeglicheneren Zustand der 1960er Jahre verbessern würden. Was ist also wirklich geschehen?

Einst wuchsen Menschen zumindest in einem Rest geschlechtlicher Kultur auf, weshalb beide Geschlechter kompatibel zueinander waren für ein glückliches Zusammenleben; außerdem gab es noch weniger feministische Gesetze, die bei Trennung Männer dermaßen abzocken, daß Heirat oder Freundschaft zur existentiëllen und finanziëllen Gefährdung wird. In den 1960er Jahren hatte der Millionär daher kaum Bedenken, die hübsche nette Friseuse zu heiraten, die ihm Haare geschnitten hatte, ein häusliches Mädchen, das Kinder und Familiënleben anstrebte, lieber eine Glucke war für eine gesunde neue Generation als eine Karriërefrau, oder die freundliche Sekretärin.

Evolutionär entspricht das dem evolutionären Modell der Hypergamie. Es besagt, daß Frauen nach oben heiraten. Nur wo Frauen einen Vorteil aus der Ehe ziehen, gibt es diese. Feministinnen haben nun Männern alles geneidet, was diese im einstigen Tausch der Geschlechter einbrachten, so daß sie überflüssig waren, weshalb Mädchen auf sie verzichten konnten. Außerdem verlangten Feministinnen, daß Frauen gleichgestellt wurden, weshalb Männer ihnen auch finanziëll und wirtschaftlich keine Besserung mehr zu bieten hatten. Damit war der biologische Hauptgrund für Frauen, eine Ehe einzugehen, weggefallen, mit dem Ergebnis, daß diese immer seltener angestrebt wurde und immer öfter zerbrach. Feminismus und Emanzipation zerstörten Ehe und Familië. Doch das ist nicht alles. Feminismus zerstörte auch das natürliche hypergame Modell westlicher Gesellschaften.

Immer mehr Frauen fanden keine unvergebenen Männer, die über ihnen stehen, weil sie selbst so hoch aufgestiegen waren. Es blieb ihnen nur die Wahl, entweder einsam und vielleicht kinderlos zu bleiben, oder sich mit einem Mann zufrieden zu geben, der ihren Wunschvorstellungen eigentlich gar nicht entsprach. Damit sank ganz nebenbei auch das ohnehin gefährdete Ansehen der Männer insgesamt drastisch, was weitere evolutionäre Mechanismen auslöste, die es rangniederen Männern verbieten wollen, sich erfolgreich fortzupflanzen. Darauf beruht nämlich die Evolution, die das männliche Geschlecht als Filter für Gene benutzt, nicht aber Frauen. Dies bedeutet, daß Männer biologisch diskriminiert werden, nicht Frauen – umgekehrt zu unsrer schiefen Wahrnehmung.

Feminismus hat folglich die Hypergamie der Gesellschaft verringert in Richtung des ethnologischen Modells der Homogomie, das weniger gut funktioniert, unseren Anlagen nicht so entspricht und daher seltener ist, aber nicht unmöglich. Die Beziehungen beider Geschlechter, die ursprünglich eine Ergänzung unterschiedlicher Wesen war, ist zugleich immer näher an Verbindung Gleicher gerückt, also logischerweise in die Nähe der Homosexualität. Das drückt auch der moderne Namen ‚Partner’ aus. Doch das nur am Rande; es dürfte im Zeitgeist aufgewachsenen Menschen zu sehr widerstreben, um mit allen Folgen erfaßt zu werden. Diese Verringerung der Hypergamie hatte jedoch die fatale Folge, daß nun Heirat zwischen sehr Reichen und sehr Armen selten wurden. Angesichts unsres Famlien(un)rechts, der Scheidungs- und Trennungsgesetze, ausufernder Unterhalts- und Alimenteforderungen grenzt es an Selbstmord, eine deutlich ärmere Frau zu heiraten, um dann jederzeit gewinnbringend entsorgt werden zu können. Die abendländische Emanzipation hat deswegen eine Umoriëntierung an gleichen Gefühlen, Werten, Vorstellungen, ähnlichem sozialen Umfeld, ähnlichen Interessen u.s.w. hervorgebracht. Der Seelenverwandte von heute soll uns ähneln. Das war einst anders. Ein natürlicher Instinkt war eher im Gegenteil, daß sich Gegensätze anziehen, und auch in Kulturen war es gerade die Differenz, der Unterschied, worin Reiz und Anziehung beider Geschlechter lagen. Wirtschaftlich bedeutete das nun, daß Reiche und Arme seitdem jeweils unter sich bleiben, die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer werden. Feminismus und Emanzipation haben die Schere der Gesellschaft immer weiter geöffnet.

Unter den Pseudomännerrechtlern, einem überflüssigen Anhängsel des Feminismus, meist Gleichheitsfeministen begrenzten Durchblicks, die den Platzhirsch spielen, meine besseren Argumente und Bücher jahrelang behinderten, mir zwei Blogs löschten und mich zweimal von weiteren Veröffentlichungen auf ihren Seiten ausschlossen, also eine unsolidarische, hinderliche Chaosgruppe, wurde ich kurz vor meinem ersten Rauswurf beim Thema Hypergamie mundtot gemacht. Ein Dampfplauderer, der sich viel einbildete auf seine Fähigkeit, in Debatten aufzutreten und eher langatmige als inhaltsreiche Bücher in konservativen Verlagen untergebracht, aber sich geweigert hatte, mit dem Verleger zu reden, damit ich dort eine Chance erhalte, weil er sich selbst keine Konkurrenz machen wollte, wie er mir selbst gesagt hat, argumentierte nämlich falsch wie folgt:

Frauen seien nun einmal hypergam, Feminismus damit zum Scheitern verurteilt und mit diesem seinen Argument die Welt erklärt. Das hatte er vor Jahren in einem englischen Artikel gelesen, diesen stolz übersetzt, und glaubte, nunmehr die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben. Darauf wollte ich einwenden, daß er sich irrt: Erstens gibt es Ethnologie drei mögliche Modelle: Hypergamie, Monogamie, Hypogamie, von denen Hypergamie zwar das verbreitetste und evolutionären Kräften angemessene ist, aber eben nicht das einzige. (Damit es einen Vorteil für Frauen gibt, müssen Männer mindestens unersetzliche Beiträge haben, wenn sie schon nicht ranghöher sind.) Zweitens hat Feminismus offenbar seit den 1960er Jahren den Grad der Hypergamie wenigstens finanziëll tatsächlich stark verringert, was gerade Ursache heutiger sozialer Gegensätze ist. Damit hat meine Erklärung ein gutes Argument gegen Feminismus. Seine Erklärung ist eine populistische Vereinfachung, die widerlegbar ist und das richtige, zugkräftige Argument verfehlt und behindert. Wer so kurzsichtig argumentiert, wird vorhersehbar auf die Schnauze fallen wie andere Platzhirsche auch, die in der Männerszene meine besseren Argumente ignorierten, während sie selbst den Platzhirsch spielten, der sich unbequeme Konkurrenz durch Denker vom Leib hält. Peinlich ist, wenn solche Dampfplauderer für Männer sprechen statt intelligente Männer.

Der Typ hat mich nicht zu Wort kommen lassen, wurde noch unverschämt, verglich mich mit einer Feministin und fing an Witze zu erzählen, um mit seinem Charisma zu beeindrucken – als ob eine wissenschaftliche Wahrheit vom Charisma des Vortrags abhinge statt von der Richtigkeit logischer Argumente. Wenige Tage später war ich dort stillschweigend aus dem Verteiler entfernt worden, wurden meine Beiträge nicht mehr veröffentlicht, die ihnen auch aus anderen Gründen unbequem geworden waren, und schließlich mein damaliger Hauptblog von ihnen gelöscht. Nun kommen wir zu einem anderen Typ der Halbwahrheit, wie er in konservativen Kreisen beliebt ist.

«Ausbeuter im Namen der Gerechtigkeit
Vera Lengsfeld 11. März 2019

Der bekannte Migrationsforscher Paul Collier hat ein neues Buch herausgebracht, in dem er den Ursachen der Spaltung der westlichen Gesellschaften auf den Grund geht. Er nennt es sein Manifest gegen den Zerfall unserer Gesellschaft.

Das Buch hat tatsächlich etwas Revolutionäres, denn es enthält völlig neue, ungewohnte Gedanken. Paul Collier spricht von einer neuen herrschenden Klasse, die ihre Macht auch auf Kosten des Zerfalls unserer Gesellschaft zu festigen versucht. Denn dieser Zerfall ist Resultat ihrer Politik. Diese neuen Machthaber sind weder die Kapitalisten, noch die Konzerne, nicht einmal die Politiker. Diese ‚urbane Elite’, die sich seit den 80er Jahren in allen westlichen Ländern herausgebildet hat, ist dabei, die Nachkriegsordnung, die uns eine lange Periode des Friedens, des wachsenden Wohlstands und der Annäherung der sozialen Schichten gebracht hat, zu demontieren. …

„Es gibt heute eine globalisierte Klasse der Informationsarbeiter. […] Es ist eine Klasse, die fast ausschließlich in Großstädten lebt, die so flüssig Englisch spricht wie ihre Muttersprache […] Diese neue globalisierte Klasse sitzt in den Medien, in den StartUps und NGOs, in den Parteien, und weil sie die Informationen kontrolliert (‚liberal media’, ‚Lügenpresse’), gibt sie überall kulturell und politisch den Takt vor […] Denn insgeheim weiß sie längst, was die eigentliche Quelle ihrer Macht ist: Sie kontrolliert den Diskurs, sie kontrolliert die Moral.” …

Dagegen haben die ‚urbanen Eliten’ laut Haidt nur zwei Werte: Fürsorge und Gleichheit. …

Sie fühlen sich tatsächlich allen anderen überlegen. Collier nennt es ‚meritokratische Überlegenheit’, mit der sie, wie neue platonische Wächter glauben, sich über alle anderen Werte hinwegsetzen, neue Rechte für sich krëieren und in Anspruch nehmen zu können. Gleichzeitig haben sie das erfolgreiche Genossenschaftsmodell, das neben Rechten reziproke Verpflichtungen enthielt und zum wachsenden Wohlstand und sozialen Frieden von 1945 bis in die 80er Jahre geführt hat, außer Kraft gesetzt.

Die neuen ‚Eliten’ kennen nur noch Rechte, keine Pflichten. …

Die Herrschaft der WEIRDs hat dazu geführt, daß die Nachkriegsordnung, in der sich die Schere zwischen arm und reich immer mehr schloß, zerfällt, mit der Folge, daß diese Schere nun wieder immer weiter aufgeht.»1 (Vera Lengsfeld)

Diese Argumentation enthält richtige Gedanken. Es stimmt, daß die Bezahlung immer stärker auseinanderklafft. Doch auch dabei hat Feminismus mitgeholfen. Im 19. Jahrhundert war es Kinderarbeit, mit der Löhne auf ein Hungerniveau gesenkt wurden. Kinder waren bereit, für wenig Geld zu arbeiten. Aus gleichem Grunde waren Lohndrücker der Konzerne ursprünglich an einer Emanzipation der Frau interessiert, weil diese das Potential an Arbeitskräften verdoppelte und Frauen auf den Markt schickte, die anfangs wenig Erfahrung hatten und mit weniger Geld für leichte Tätigkeit zufrieden waren. Damals gab es sogenannte Leichtlohngruppen mit leichter, nicht unbequemer Arbeit, die weniger kostete. Als sich der feministische Zug verselbständigte, mußten neue Billigarbeiter gefunden werden, um zum Schaden der Arbeitnehmer und Gesellschaft die Löhne weiter zu drücken. Das waren anfangs Gastarbeiter, die oft wenig konnten, für die aber weniger Geld viel mehr war, als sie in ihrer einstigen Heimat hätten verdienen können. Später übernahm eine Millionenflut illegal eingelassener falsch als ‚Asylsucher’ deklarierter Sozialstaatsnutzer diese Aufgabe.

Eine Folge davon war, daß in den 1960er Jahren ein Familiënverdiener – fast immer der Mann – allein mehr Kaufkraft erarbeiten konnte als heute zwei voll Berufstätige.

In den anderen Punkten irrt die konservative Sicht, die jetzt als Sensation herausposaunt wird, nachdem das feminismuskritische Original seit langer Zeit übersehen wurde, weil es an Tabus rührt und kein Interesse besteht, meine Argumente wahrzunehmen. Der Sündenfall fand lange vor den 1980er Jahren statt. Bereits die erste feministische Welle bekämpfte erbittert moralisierend Andersdenkende. Bax schrieb schon 1913, also vor dem Ersten Weltkrieg, von ‚Aposteln des Feminismus, männlich wie weiblich’, die ‚nach Boykott riefen und Druck auf Herausgeber ausübten’, damit sich Andersdenkende nicht zur Wort melden konnten. Meine Bücher weisen nach, daß schon 1968 Professoren Bücher über die Universalität von Geschlechterrollen nicht mehr veröffentlichen konnten, weil es massive feministische Zensur gab. Traditionelle Moral wurde zerstört, durch Gleichheit und einseitige Förderung fälschlich für benachteiligt gehaltener Gruppen ersetzt. Eindeutig entstammt das bereits dem Feminismus erster und zweiter Welle, nicht erst den darauffolgenden 1980er Jahren, als diese Ideën aus der zweiten feministischen Welle in andere Bereiche der Gesellschaft weiterströmten.

Die Schere zwischen arm und reich ging aufgrund der Emanzipation und des damit verbundenen Rückgangs der Hypergamie immer weiter auf, wie wir gesehen hatten. Einen zweiten Beitrag dazu lieferten zunächst Frauen, die auf den Arbeitsmarkt drängten, und Gastarbeiter, später Massenmigranten. Nur wenige Machthaber und die Industrie profitieren von der Massenmigration, auf Kosten des Volks, der Gesellschaft und Kultur, die zerstört werden. Aber das ist gewissenlosen Machthabern und Profiteuren egal.

Die Klasse der Informationsarbeiter entstammt der Generation, die von der zweiten feministischen Welle geprägt wurde. Das habe ich selbst miterlebt, denn ich war einer von ihnen in der Gründungszeit, als erste Hobbyrechner verfügbar wurden. Die Prinzipiën von Gesinnungskontrolle entstammen ebenfalls der zweiten feministischen Welle und der 1968er Kulturrevolution. Bereits 1968 wurden kritische Männer zum Schweigen gekreischt. Sogar Esther Vilar hätte ihre 1971 erschienene emanzipative (auch feministische) Kritik am Feminismus zweiter Welle fast nicht veröffentlicht bekommen. So groß war damals schon die Einseitigkeit.

«Vilar bezeichnet sich in diesem Sinne selbst als ‚ganz offene Feministin’. (1:37) Beide unterscheiden sich dann aber grundsätzlich in der Einschätzung der Schwierigkeiten, die einer weiblichen Selbständigkeit im Weg stehen.»2 (Man-Tau)

Auch Erin Pizzey bestätigt, daß sie zahlreiche hochintelligente Männer kannte, deren feminismuskritische Bücher keine Chance erhielten, verlegt zu werden. Sofern es in extrem seltenen Fällen zu einer Veröffentlichung kam, folgten oft Drohungen bis zu Morddrohungen, Belastungen des Familiënlebens, die bis zu Selbstmord oder der Aufgabe des brisanten Themas führen konnten.

«„Ja, auf der Toilette der Münchner Staatsbibliothek haben mich vier junge Frauen zusammengeschlagen. Das war nicht zum Lachen. Ich wurde bespuckt, ich bekam unentwegt Morddrohungen, mein Haus in München pinselte man mit Totenköpfen und ähnlichem voll. Ich habe Deutschland von einem Tag auf den andern verlassen, ich hatte einen kleinen Sohn, ich konnte nicht mehr bleiben.»3 (Esther Vilar, in: Weltwoche)

Esther Vilar wurde von vier Feministinnen zusammengeschlagen, die Alice Schwarzer in einer Fernsehdebatte gegen sie aufgehetzt hatte.4

«„ich wundere mich überhaupt, daß Frauen Sie noch nicht angegriffen haben.”
Vilar: „Haben sie schon.”
Schwarzer: „Richtig. Richtig.” (25:06-25:14)»5 (a.a.O.)

Ebenfalls Alice Schwarzer: «„Sie sind nicht nur Sexistin, sie sind auch Faschistin!”» (a.a.O.), eine völlig haltlose Verleumdung, mit der noch heute jede echte Opposition gegen die Regierung zu erledigen versucht wird. Falsche Beschuldigungen dieser Art verhindern, daß sich gegen eine gerade entstehende Gesinnungsdiktatur starke Oppositionskräfte bilden können, damals wie heute, liefern Gewalttätern zugleich Anregung und Rechtfertigung. Die weitere Entwicklung zeigt, daß es sich wie üblich genau anders herum verhielt.

Anschließend wurden Esther Vilar und ihr Kind mit Mord bedroht, so daß sie emigrieren mußte. Ihre Vorfahren waren bereits zu Nazizeiten emigriert. Wer diese Intoleranz der feministischen Welle übersieht, weil das ein gemiedenes, vielen peinliches Thema und überdies tabu ist, dann annimmt, in den 1980ern wären genau die gleichen Methoden derselben Generation noch einmal erfunden worden, begeht einen Denkfehler. Die Methodik entstammt in allen Einzelheiten dem Feminismus, hat sich später nur weitere Tätigkeitsfelder erobert. Ähnlich verhält es sich heute: Was Correctiv und andere Organisationen wie die AA-Stiftung betreiben, die heute Druck auf Andersdenkende ausüben, oder das Netzwerkdurchsetzungsgesetz, das angeblich Haßrede verhindern will, tatsächlich aber regierungskritische Meinungen behindert, wurde vorher von Feministinnen erfunden und benutzt. Bereits bevor es jene Organisationen und Gesetze gab, bevor rechte und konservative Strömungen damit bekämpft wurden, beschrieb ich, wie Feministinnen bereits ein bis zwei Dekaden zuvor ‚das Internet von antifeministischen Inhalten säubern wollten’ – was diese selbst als Ziel erklärt haben! Feministische Gruppen waren es, die bequeme Schaltflächen in sozialen Mediën erzwangen, um mühelos ungenehme Beiträge, Seiten und Profile melden, löschen oder sperren zu können. Bevor die Linken auf diesen Zug draufsprangen, waren es feministische Druckgruppen, die erst Druck auf soziale Medien ausübten, einfache und bequeme Meldungsmöglichkeiten zu schaffen, sodann sich in geheimen Gruppen verabredeten, gleichzeitig in Massen bestimmte Seiten zu melden, um sie aus dem Internet entfernen zu lassen. Anschließend gaben sie dann mit ihren Erfolgen an. Auch hierbei irrt, wer das übersieht, die Ursache bei politischen Machthabern oder verschworenen Eliten sucht.

Die ‚meritokratische Überlegenheit’ entstammt ebenfalls der feministischen Kulturrevolution, die alle echten traditionellen Werte als ‚patriarchalisch’ und ‚Unterdrückung’ anfeindete, abschaffte und durch frauenbewegte Werte ersetzte, die sie sich ständig nach Bedarf neu definierten. So wie die erste feministische Welle der Archetyp politischer Hysterie war, die 1910 bereits Hauptargument gegen Forderungen der Suffragetten war, weil man befürchtete, politische Hysterie als Methode dauerhaft in der Gesellschaft zu verankern, geht auch die pseudoreligiöse Überlegenheit, sich für ihre Agenda passende ‚Werte’ neu zu definieren, um dann Andersdenkende pauschal vorab zu verurteilen, auf sie zurück. Es war im Westen bereits in den 1970ern üblich, jeden Einwand von Männern abzutun mit Begründungen wie, das habe die Frauenbewegung bereits debattiert und verworfen, deshalb sei darüber kein Gespräch mehr möglich, die Ergebnisse müßten nun endlich angenommen werden, und überhaupt sollten die ‚bösen Chauvis’ endlich mal ‚die Klappe halten’, während sie sich ständig weibliche Werte erträumten von Frauen, die sich über Frauen definieren. Umwertung aller Werte war seit 1968 ein Kernthema. Als Mann mit einer nichtfeministischen Meinung gehört zu werden und an solchen Debatten teilzunehmen war völlig undenkbar. Wer im Umfeld der bereits damals linken und feministischen Fachschaften nur so aussah, als wäre er bürgerlich, wurde schon schief angesehen. So tief war das Gefühl ‚meritokratischer Überlegenheit’ bereits verankert. Eine Feministin fühlte sich geradezu durch Geburt ‚meritokratisch überlegen’.

Auf diese Sachverhalte habe ich seit Jahren hingewiesen. Doch das wird ignoriert. Nur eine später erschienene Verkürzung begeistert das Publikum.

Zitate

1 https://vera-lengsfeld.de/2019/03/11/ausbeuter-im-namen-der-gerechtigkeit/

2 https://man-tau.com/2014/02/06/zerstorte-chancen-esther-vilar-begegnet-den-wundern-im-alice-land/

3 http://archive.is/sxmJ

4In Ermanglung von Sachargumenten, bei denen Esther Vilar regelmäßig siegte, griff Alice Schwarzer zu boshaften Methoden, von der Sitzplatzwahl
«Schwarzer kommt zu spät, macht dafür seltsamerweise lauthals anderen Vorwürfe, wartet, bis Vilar sich einen Platz ausgesucht hat, verlangt dann diesen Platz für sich selbst und eröffnet schließlich unvermittelt das Gespräch mit einer gezielten Beleidigung:
„Das soll einige Leute geben, die glauben, daß das, was sie geschrieben haben, das sei also keine pure Dummheit oder so, das sei eine Satire.” (1:09)»
bis zum völlig absurden Nazivergleich gegen eine Jüdin, ein Tabubruch im Nachkriegsfernsehen. Diese Methode wird heute noch zur Verunglimpfung Andersdenkender verwandt; kein Tag vergeht, ohne daß ein Oppositioneller als ‚Nazi’ beschimpft wird.
«Vilars Bücher seien, so Schwarzer, so infam und unerhört, daß Frauen sich erkundigen sollten, ob juristische Schritte dagegen möglich seien.
„Wenn wir in ihren Büchern das Wort ‚Frau’ ersetzen würden durch das Wort ‚Jude’ oder ‚Neger’, dann wären ihre Schriften reif für den ‚Stürmer’! (…) Sie sind nicht nur Sexistin, sie sind auch Faschistin! Das ist eine sehr ernsthafte Anschuldigung und in Anbetracht ihrer persönlichen Situation, glaub ich, doppelt schwerwiegend.” (31:19 – 31:40)
Die Vorwürfe begründet Schwarzer an keiner Stelle – der Gestus der aufrechten Empörung ersetzt bekanntlich jederzeit und umstandslos jedes Argument.» (https://man-tau.com/2014/02/06/zerstorte-chancen-esther-vilar-begegnet-den-wundern-im-alice-land/)

5 https://man-tau.com/2014/02/06/zerstorte-chancen-esther-vilar-begegnet-den-wundern-im-alice-land/