Denker und Dichter

Monat: Januar 2016

Unterdrückung der Männer – Untersuchung einer These Germaine Greers

Fe­mi­ni­sti­sche Ma­tri­ar­chats­hy­po­the­sen und Fol­gen

Noch ein­mal müs­sen wir auf ei­ne Hy­po­the­se Ger­maine Greers zu­rück­kom­men; au­ßer­dem be­spre­chen wir das bis­lang un­ge­lö­ste Rät­sel ei­ner Pro­blem­zeit vor 8000 Jah­ren und fü­gen dem Puzz­le wei­te­re Ein­zel­hei­ten hin­zu.

«Über­schüs­si­ge Män­ner an den Rand drän­gen …
Männer sind dazu da, in großen Men­gen weg­zu­ster­ben in der Na­tur. Sie ha­ben sich in die­ser Wei­se ent­wickelt, und bei Säu­ge­tie­ren gibt es ver­schie­de­ne We­ge si­cher­zu­stel­len, daß Män­ner weg­sterb­en… Je­den­falls, wie Ger­mai­ne Greer in ʻSex & Schick­sal: Die Po­li­tik der mensch­li­chen Frucht­bar­keitʼ, spe­ku­liert, be­scher­te das En­de der Eis­zeit, war­mes, nah­rungs­rei­ches Kli­ma, ei­ne mas­si­ve Be­völ­ke­rungs­ex­plo­si­on. Über­schüs­si­ge Män­ner wur­den ein ech­tes Pro­blem. Greer spe­ku­lier­te, daß We­ge und Mit­tel er­fun­den wer­den muß­ten, mit über­schüs­si­gen Män­nern um­zu­ge­hen, das al­te ‚Wirf sie in der Pu­ber­tät hin­aus, da­mit sie sich ver­pis­sen und ster­ben’ Trick schien nicht län­ger zu funk­ti­o­nie­ren… von Mit­teln frau­en-do­mi­nan­ter Ge­sell­schaf­ten, zu ver­su­chen, mit männ­li­chem Über­schuß fer­tig­zu­wer­den, Op­fe­run­gen von Män­nern, Spie­len u.s.w., der ‚Ge­win­nerʼ er­hält Zu­gang zum ge­sell­schaft­li­chen so­zi­a­len Le­ben und zur Ver­meh­rung u.s.w. … Wie auch im­mer, mei­ne Schluß­fol­ge­rung in die­sem al­ten Uni­ver­si­täts­auf­satz war, daß die Mensch­heit nicht mit *Men­schen* über­be­völ­kert ist, son­dern wir ei­ne *männ­li­che* Über­be­völ­ke­rung ha­ben.»1 (Rain, 15.9.­2008, Wo­men’s Li­ves Mat­ter & Wo­men’s Li­fe Mat­ters, ein ge­hei­mes fe­mi­ni­sti­sches Fo­rum, ge­hackt und of­fen­ge­legt von Agent Oran­ge, zi­tiert nach „NEIN!”, Band 1 von „Die Wahl­macht der Frau„)

«Die Pein­lich­keit die­ses fa­schi­sti­schen Ar­gu­ments wird noch ver­grö­ßert durch das Er­geb­nis ge­ne­ti­scher Ana­ly­sen: vor gut 8000 Jah­ren, al­so am En­de der Eis­zeit, zur von Ger­maine Greer ge­nann­ten Zeit, konn­te sich nur ein Mann je 17 Frau­en fort­pflan­zen! Nur ei­ner! Die Ur­sa­chen des ka­ta­stro­pha­len Miß­ver­hält­nis­ses sind bis heu­te un­ge­klärt. Die Öf­fent­lich­keit be­greift gar nicht, was fe­mi­ni­sti­sche Wel­len tat­säch­lich ver­brei­ten.» („NEIN!”, Band 1 von „Die Wahl­macht der Frau”)

Nun ha­ben Fe­mi­ni­stin­nen be­reits ei­ne Viel­zahl My­then in die Welt ge­setzt, die sich bis­lang re­gel­mä­ßig als Hirn­ge­spinst ent­pupp­ten, von der Wis­sen­schaft wi­der­legt wur­den. Die ein­zi­ge blei­ben­de Be­deu­tung sol­cher fal­scher fe­mi­ni­sti­scher Hy­po­the­sen wird sein, das Aus­maß von Haß und Ver­ir­rung zu be­le­gen, die sich in ih­nen aus­drücken.

Es wird nicht be­haup­tet, Ger­maine Greers Hy­po­the­se sei zu­tref­fend. Die­se ist je­doch eher wert als an­de­re, auf sich er­ge­ben­de Fol­ge­run­gen ge­prüft zu wer­den, weil exak­te Wis­sen­schaft, die ge­ne­ti­sche Ana­ly­se ist, fest­ge­stellt hat, daß ge­nau die von Ger­maine Greer ge­nann­te Pe­ri­o­de nach dem En­de der Eis­zeit vor 8000 Jah­ren tat­säch­lich ei­ne Ka­ta­stro­phen­zeit für den männ­li­chen Teil der Be­völ­ke­rung ge­we­sen ist.

Dar­über hin­aus hat die ge­ne­tis­che Ana­ly­se nach­ge­wie­sen, daß wie von evo­lu­ti­o­nä­rer und bi­o­lo­gi­scher Wis­sen­schaft all­ge­mein po­stu­liert, tat­säch­lich Frau­en im­mer im Zen­trum von Fa­mi­lie und Fort­pflan­zung stan­den, wo­ge­gen Män­ner müh­sam und meist ver­geb­lich dar­um kämp­fen muß­ten. 80 Pro­zent al­ler Män­ner konn­ten sich über 60.000 Jah­re nicht fort­pflan­zen; ih­re Ge­ne star­ben aus. Die be­weist als Tat­sa­che der mensch­li­chen Früh­zeit, was evo­lu­ti­o­nä­re Bio­lo­gie für Mensch und Tier aus dem Be­ste­hen se­xu­el­ler Se­lek­ti­on und Dis­kri­mi­nie­rung durch weib­li­che Art­an­ge­hö­ri­ge und den Me­cha­nis­men ge­fol­gert hat: Männ­li­che Art­ge­nos­sen wer­den ge­ne­ti­sches Fil­ter be­nutzt, über die Ge­ne aus­sor­tiert oder ver­brei­tet wer­den. Daß Dis­kri­mi­nie­rung von Män­nern, nicht aber Frauen, und durch Frau­en, nicht aber durch Män­ner, tat­säch­lich ei­ne prä­gen­de Kraft der Mensch­heits­ge­schich­te war, es sich nicht um ei­ne blo­ße aka­de­mi­sche The­o­rie han­delt, son­dern die mensch­li­che Ge­sell­schaft prä­gen­de Tat­sa­chen, hat die ge­ne­ti­sche Stu­die zwei­fels­frei nach­ge­wie­sen. Sie gilt für al­le Eth­ni­en und Welt­ge­gen­den glei­cher­ma­ßen.

Der My­thos vom „Pa­tri­ar­chat” ist da­mit nicht nur wi­der­legt, son­dern es ist ei­ne fol­gen­rei­che und mas­si­ve Un­ter­drückung der Män­ner durch ei­ne bi­o­lo­gi­sche weib­li­che Do­mi­nanz über die ge­sam­te Früh­ge­schich­te der Mensch­heit nach­ge­wie­sen. Wer al­so in den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten sich hät­ten be­kla­gen und for­dern dür­fen, ihr seit Ur­zei­ten un­ge­rech­tes und un­ter­drück­tes Los zu än­dern, wa­ren nicht Frau­en, son­dern Män­ner. Die abend­län­di­sche Zi­vi­li­sa­ti­on hat ei­nen ge­wal­ti­gen Feh­ler be­gan­gen, in­dem sie um­ge­kehrt ver­fuhr, und zwar nach­weis­lich nicht erst seit der er­sten fe­mi­ni­sti­schen Wel­le, son­dern min­destens meh­re­re Jahr­hun­der­te län­ger, in de­nen Män­ner­haß und Frauen­ver­herr­li­chung so­wie die Falsch­dar­stel­lung der Frau als „un­ter­drückt” und des Man­nes als „ty­ran­nisch” von füh­ren­den In­tel­lek­tu­el­len ver­brei­te­tet und zum ka­no­ni­schen Welt­bild der Ge­sell­schaft wur­den.

Die Fun­da­men­te abend­län­di­schen Den­kens wa­ren in die­ser Fra­ge falsch und sind es heu­te noch hoch­gra­di­ger als je zu­vor.

Nach­dem dies ge­klärt ist, kön­nen wir die Pro­blem­zeit be­spre­chen, die Ger­mai­ne Greer zu ih­ren haß­er­füll­ten Spe­ku­la­ti­o­nen und Träu­men von der ri­tu­el­len Op­fe­rung von Män­nern in gro­ßem Stil be­flü­gel­te, um die männ­li­che Be­völ­ke­rung in ih­rer An­zahl mas­siv zu re­du­zie­ren. Es ist dies die „aka­de­mi­sche” Va­ri­an­te des fe­mi­ni­sti­schen An­dro­zid­traums vom Män­ner­mas­sen­mord, de­ren „li­te­ra­ri­sche” das bis heu­te ge­fei­er­te und weit ver­brei­te­te SCUM-Ma­ni­fest Va­le­rie So­la­nas ist.

Die ge­ne­ti­schen Stu­di­en ha­ben er­wie­sen, daß es vor 8000 Jah­ren tat­säch­lich ein ka­ta­stro­pha­les Miß­ver­hält­nis gab zwi­schen der Fort­pflan­zungs­ra­te von Frau­en und Män­nern. Es be­trug 17 : 1; je sieb­zehn Frau­en ver­moch­te sich nur ein ein­zi­ger Mann fort­zu­pflan­zen – und das welt­weit, in al­len Welt­tei­len und Eth­ni­en!

Das ge­naue zeit­li­che Zu­sam­men­tref­fen mit Ger­maine Greers Hy­po­the­se ist of­fen­kun­dig, was frei­lich kei­ner­lei Be­weis für Rich­tig­keit ist. Im Ge­gen­teil ist das, was sie be­schreibt, un­wahr­schein­lich. Den Haß und die un­ter­schwel­li­ge Agen­da des Fe­mi­nis­mus be­legt ih­re Hy­po­the­se da­ge­gen sehr deut­lich.

Zu die­ser Fra­ge hat­te ich ei­ne Er­klä­rung an­ge­bo­ten, die beim Stan­de der Wis­sen­schaft nur ei­ne Spe­ku­la­ti­on ist, von der ich mei­ner­seits nicht be­haup­te, sie trä­fe zu. Sie ist je­doch, wenn die fe­mi­ni­sti­sche Hy­po­the­se zu­min­de­stens in­so­fern rich­tig wä­re, daß ein nach­eis­zeit­li­ches Ma­tri­ar­chat Aus­lö­ser des ka­ta­stro­pha­len Miß­ver­hält­nis­ses war, stim­mi­ger als die fe­mi­ni­sti­sche Deu­tung.

Noch­mals: Ich be­haup­te nicht, es ha­be sich so ab­ge­spielt. Je­de Hy­po­the­se, die von Fe­mi­ni­stin­nen stammt, zweif­le ich nach den Er­fah­run­gen mit frü­he­ren fe­mi­ni­sti­schen Hy­po­the­sen zu­nächst ein­mal an, die auch der mensch­li­chen Na­tur zu­wi­der­lau­fen. Falls je­doch et­was an ih­rer Hy­po­the­se dran sein soll­te, ist mei­ne Deu­tung lo­gi­scher und bes­ser im Ein­klang mit den Fak­ten als ih­re.

In al­len Kul­tu­ren al­ler Zei­ten gab es welt­weit ei­ne ge­schlecht­li­che Ar­beits­tei­lung, die Ur­sprung jeg­li­cher mensch­li­chen Ar­beits­tei­lung, so­wie der Ent­wick­lung von Fa­mi­lie und Ge­sell­schaft war. Die mei­ste Zeit – sie­ben Mil­li­o­nen Jah­re – leb­ten Men­schen und frü­he­re Ho­mi­ni­den als Jä­ger und Samm­ler. Die weib­li­che Tä­tig­keit um­faß­te ne­ben dem Auf­zie­hen von Kin­dern im we­sent­li­chen das Sam­meln, von Bee­ren, Wur­zeln und Feld­früch­ten, so wohl auch den Vor­läu­fern un­se­res Ge­trei­des. Männ­li­che Auf­ga­be da­ge­gen war im we­sent­li­chen das Ja­gen, wo­durch sich ein Ga­ben­tausch zwi­schen den Ge­schlech­tern er­gab.

Als nun die Eis­zeit en­de­te, nah­m die Frucht­bar­keit des Bo­dens im wär­me­ren Kli­ma mas­siv zu. Be­reits in der Eis­zeit be­kann­te Früh­for­men des spä­te­ren Ge­trei­des er­brach­ten enorm wach­sen­den Er­trag, und ähn­lich ört­li­che Feld­früch­te rund um die Welt, nicht nur in der eis­zeit­li­chen Tun­dra, wo zu­vor au­ßer Wild­pflan­zen wie Grä­sern kaum et­was wuchs. Dies wä­re eine mög­li­che Er­klä­rung für welt­weit, in den un­ter­schied­lich­sten Kul­turen, gleich­zei­tig statt­fin­den­de Ver­schie­bun­gen.

Da die Tä­tig­keit des Sam­melns und Ern­tens, und der Land­wirt­schaft, als im we­sent­li­chen da­mals weib­lich an­ge­nom­men wer­den kann, nahm die Do­mi­nanz des bi­o­lo­gisch oh­ne­hin do­mi­nie­ren­den weib­li­chen Ge­schlechts enorm zu; da­mals tra­di­ti­o­nel­le männ­li­che Ge­gen­kräf­te und Ge­gen­mäch­te ver­moch­ten kei­nen Aus­gleich zu schaf­fen. Ih­re Jagd nahm wei­ter an Be­deu­tung ab; als Men­schen seß­haft wur­den, wur­de Jagd zur Ne­ben­sa­che. Män­ner könn­ten ih­ren Ein­fluß in der Ge­sell­schaft ver­lo­ren ha­ben, als Frau­en sich im war­men Kli­ma al­lein er­näh­ren konn­ten, die al­te Rol­le der Män­ner zu sehr an Be­deu­tung ver­lor, be­vor sie sich ei­nen wür­di­gen Platz in der neu­en Ge­sell­schaft, und in der Land­wirt­schaft er­kämpf­ten. In der Über­gangs­zeit wa­ren sie so kraß be­nach­tei­ligt, daß nur ein Sieb­zehn­tel der Män­ner, oder noch we­ni­ger, sich fort­pflan­zen konn­ten.

So­weit ei­ne ver­nünf­ti­ge­re Er­klä­rung als die fe­mi­ni­sti­sche, bei der ich von Tat­sa­chen statt ide­o­lo­gi­schen My­then aus­ge­he, un­ter der Vor­aus­set­zung, daß es über­haupt ei­ne Art „Ma­tri­ar­chat” ge­ge­ben ha­be, wie es Fe­mi­ni­stin­nen be­haup­ten. War ih­re Be­haup­tung falsch, gibt es nichts zu tun und zie­he ich die Er­klä­rung zu­rück.

Wis­sen­schaft­ler der fe­mi­ni­stisch ge­präg­ten Epo­che ha­ben, wie wohl fast al­le Zeit­ge­nos­sen, „po­li­tisch kor­rek­te” Hem­mun­gen, was ih­nen ei­nen Tun­nel­blick ver­leiht. Statt die­se Fra­gen wie von mir vor­ge­schla­gen zu über­prü­fen, ver­su­chen sie den kurz­fri­sti­gen ka­ta­stro­pha­len Zu­sam­men­bruch männ­li­cher Fort­pflan­zungs­chan­cen von nied­ri­gem Ni­veau aus durch ei­ne Macht­eli­te zu deu­ten.

Ein an­schei­nend männ­li­cher Fe­mi­nist – Iden­ti­tä­ten sind im In­ter­net schwer nach­prüf­bar – hat mei­nen Ar­ti­kel bei AVfM (A Voice for Men) kom­men­tiert, in­dem er (?) un­ter­stell­te, ei­ne klei­ne männ­li­che Min­der­heit ha­be die brei­te männ­li­che Mehr­heit un­ter­drückt. Das ent­sprach ge­nau die­ser The­o­rie ei­ner Macht­eli­te.

Die­se The­o­rie ist je­doch un­halt­bar. Zu je­ner Zeit wa­ren Män­ner tra­di­ti­o­nell Jä­ger. Nicht ei­ni­ge Män­ner, son­dern al­le. So­gar Häupt­lin­ge und Scha­ma­nen wa­ren dies nicht „haupt­be­ruf­lich”, son­dern eben­falls Jä­ger. Al­le tru­gen die glei­chen Waf­fen und wa­ren ähn­lich ge­schickt im Um­gang mit ih­nen, weil ihr Le­ben vom Jagd­er­folg ab­hing.

Es ist tech­nisch un­mög­lich für ein­zel­ne Män­ner in klei­nen, noch recht ega­li­tä­ren Ge­sell­schaf­ten, Tag und Nacht ei­ne brei­te Mehr­heit gleich be­waff­ne­ter Män­ner zu über­wa­chen, un­ter­drücken, und von al­len Frau­en fern­zu­hal­ten. Die mit den glei­chen Waf­fen aus­ge­stat­te­te brei­te Mehr­heit ist der klei­nen Min­der­heit in je­dem Kampf über­le­gen. Es gab we­der Po­li­zei noch Mi­li­tär, kei­ne Staa­ten, und da­mit kei­ne In­sti­tu­ti­o­nen, mit de­nen ei­ne brei­te Mehr­heit hät­te un­ter­drückt wer­den kön­nen.

Die klei­ne Min­der­heit ei­ner sol­chen fik­ti­ven Eli­te hät­te auch ein­mal schla­fen müs­sen, wä­re spä­te­stens im Schlaf von der Mehr­heit über­wäl­tigt wor­den. Es gab kei­ne Schlös­ser an den Tü­ren, wenn es denn über­haupt Tü­ren gab. Eben­so­we­nig gab es Fe­stun­gen. Stein­zeit­li­che Häu­ser wa­ren locker ge­baut, zur Ver­tei­di­gung ge­gen ei­ne Mehr­heit in­ner­halb des ei­ge­nen Dor­fes un­taug­lich, hat­ten viel­leicht nicht ein­mal sta­bi­le Wän­de. Un­ver­hei­ra­te­te Män­ner wohn­ten viel­fach zu­sam­men in ei­nem Män­ner­haus und hät­ten sich sehr leicht zu­sam­men­rot­ten kön­nen.

Das Ent­ste­hen sta­bi­ler Ord­nun­gen, so­zi­a­ler Dif­fe­ren­zie­run­gen, schließ­lich Staa­ten be­nö­tig­te Jahr­tau­sen­de. Erst vor 5000 Jah­ren tauch­ten un­ge­fähr gleich­zei­tig als er­ste Zi­vi­li­sa­ti­o­nen und Staa­ten­bil­dun­gen die von Su­mer, Arat­ta und In­dus­kul­tur auf. Zu je­ner Zeit gab es erst­mals Staa­ten und die Vor­aus­set­zun­gen für stär­ke­re so­zi­a­le Dif­fe­ren­zie­rung, die meist se­gens­reich sind, aber für ei­ne spe­ku­la­ti­ve Un­ter­drückung the­o­re­tisch miß­braucht wer­den könn­ten. Doch zu je­ner Zeit war die ge­ne­tisch da­tier­te Ka­ta­stro­phen­zeit be­reits Jahr­tau­sen­de ver­gan­gen.

Die Hy­po­the­se, ei­ne männ­li­che Eli­te tra­ge die Schuld an der Un­ter­drückung ei­ner brei­ten männ­li­chen Mehr­heit, ist da­mit un­halt­bar. Die Dif­fe­ren­zie­rung der Be­ru­fe, die nur we­ni­ge Men­schen be­waff­net sein läßt, be­gann erst Jahr­tau­sen­de spä­ter. Da­mit dürf­te die Eli­ten­hy­po­the­se in der Ka­ta­stro­phen­zeit tech­nisch un­mög­lich ge­we­sen sein.

Ein­zi­ge Kraft, die ei­ne sol­che Wir­kung er­zie­len kann, ist se­xu­el­le Se­lek­ti­on, die seit hun­der­ten von Mil­li­o­nen Jah­ren nach­ge­wie­se­ne Tat­sa­che des Le­bens ist, Ar­ten und Ver­hal­ten von Tie­ren wie Men­schen prägt.

Nun gibt es ei­ni­ge in­ter­es­san­te In­di­zi­en, die zwar we­nig Be­weis­kraft ha­ben mö­gen und spe­ku­la­tiv sind, aber das Bild ab­run­den. In ei­nem eth­no­lo­gi­schen Be­richt wur­den Stam­mes­äl­te­ste oder Häupt­lin­ge be­fragt, die fol­gen­des be­haup­te­ten: „Der Krieg wur­de er­fun­den, um die Un­ter­drückung der Män­ner durch Frau­en zu be­en­den.” Die Be­fra­ger fan­den das un­an­ge­nehm, weil es po­li­tisch in­kor­rekt und ta­bu für uns ist, so zu den­ken. Da­bei soll­te uns das auf­hor­chen las­sen: Men­schen der Stein­zeit hat­ten of­fen­bar zu­wei­len ein Ge­spür da­für, daß ei­ne Un­ter­drückung der Män­ner durch Frau­en ei­ne Ge­fahr dar­stellt, nicht aber um­ge­kehrt – wo­für ne­ben der Se­lek­ti­on auch evo­lu­ti­o­när an­ge­leg­te Frau­en­be­vor­zu­gung sorgt. Ei­ne ra­di­kal­fe­mi­ni­sti­sche Sze­ne be­ju­belte Vor­fäl­le in Neu Gui­nea, wo in ei­nem Stamm Frauen al­le männ­li­chen Kinder nach der Ge­burt über mehr als ein Jahr­zehnt ge­tö­tet hat­ten2, was wohl mit dem Er­lö­schen des Stam­mes en­den wird, der sich bald nicht mehr ver­tei­di­gen kann.

Of­fen­bar war es nicht ganz so un­sin­nig, wie un­se­re Be­richt­er­stat­ter mein­ten, was die Dorf­häupt­lin­ge sag­ten. Stein­zeit­men­schen oh­ne sta­bi­le Staa­ten hat­ten et­was di­rek­ter mit der mensch­li­chen Na­tur zu kämp­fen und wa­ren da­her in man­chen Din­gen we­ni­ger un­wis­send als wir, die dar­auf ver­trau­en, der Staat wer­de al­les schon rich­ten. Stein­zeit­men­schen wuß­ten, war­um sie auf die Ein­hal­tung von Ta­bus und den männ­li­chen ze­re­mo­ni­el­len Rech­ten ach­te­ten. Was der Ver­lust sol­cher männ­li­chen Rech­te be­deu­tet, zei­gen die Ur­ein­woh­ner Au­stra­li­ens, bei de­nen die Män­ner des­halb zu ei­nem Schat­ten ih­rer selbst ab­stürz­ten, wie im Blog und in Band 5 „Die Un­ter­drückung der Män­ner” be­reits aus ei­nem of­fi­zi­el­len Do­ku­ment zi­tiert wur­de, das of­fen­bar von Fe­mi­ni­stin­nen mit­ge­tra­gen oder gut­ge­hei­ßen wur­de. Die Frau­en wur­den von un­se­rer Zi­vi­li­sa­ti­on auf­ge­nom­men; die Män­ner der Ab­ori­gi­nes krach­ten ab. Wir ha­ben Rech­te und Ri­ten leicht­fer­tig „Aber­glau­ben” ge­nannt; da­bei wis­sen wir oft noch we­ni­ger, was wir tun und an­rich­ten, wenn wir al­te Kul­tu­ren zer­stö­ren und als „Aber­glau­ben” hin­stel­len.

Nun gibt es in jüng­ster Zeit ar­chä­o­lo­gi­sche Fun­de von Ge­met­zeln oder Krie­gen erst­mals seit – ihr dürft ra­ten – rich­tig, der Pro­blem­zeit. Krie­ge mit stein­zeit­li­cher Waf­fen­tech­nik tau­gen frei­lich eben­falls nicht, so vie­le nur männ­li­che To­des­op­fer zur for­dern, daß ein dra­sti­sches Miß­ver­hält­nis von höch­stens ei­nem un­ter 17 Män­nern, die sich fortpflanzen kön­nen, zu erklä­ren. Da­bei ge­hen wir da­von aus, daß sich al­le Frau­en fort­pflan­zen, sonst stün­de es noch schlim­mer um Män­ner. Wä­ren die Män­ner ei­nes un­ter­le­ge­nen Stam­mes aus­ge­löscht wor­den, bei nicht all­zu ho­hen Ver­lu­sten der Sie­ger, hät­ten wir ein re­sul­tie­ren­des Ver­hält­nis von 1 : 2 zwischen Män­nern und Frau­en, was noch deut­lich bes­ser wä­re als das seit Ur­zei­ten nach­ge­wie­se­ne von 1 : 4. Wie mehr­fach be­merkt, paßt die­ses Ver­hält­nis von 1 : 4 da­ge­gen ge­nau zu dem, was Fe­mi­ni­stin­nen selbst über die Wahl von Frau­en aus­sa­gen, so daß diese als al­lei­ni­ge Ur­sa­che an­zu­neh­men ist.

Da­mit könn­ten al­le Be­tei­lig­ten ein klein we­nig recht ha­ben, wenn wir das Puzz­le spe­ku­la­ti­ver Ein­zel­hei­ten zu­sam­men­le­gen:

Es gab eine zu­neh­men­de weib­li­che Un­ter­drückung von Män­nern durch se­xu­el­le Se­lek­ti­on, Dis­kri­mi­nie­rung und Aus­schluß von Män­nern, als das Kli­ma wär­mer wur­de, die da­mals weib­li­che Ga­be (Land­wirt­schaft) im Tausch­sy­stem ein zu ho­hes Ge­wicht er­hielt ge­gen­über der da­mals männ­li­chen Ga­be (Jagd). Die un­ter­drück­te brei­te Mehr­heit von Män­nern – min­de­stens 17 Ver­lie­rer auf ei­nen Ge­win­ner weib­li­cher Wahl – fand das be­greif­li­cher Wei­se nicht lu­stig und zog in Krie­ge. („Wenn uns die ei­ge­nen Frau­en nicht wol­len, ho­len wir uns die an­de­rer Stäm­me.”) Es gab blu­ti­ge Schlach­ten zwi­schen Stäm­men, die je­ne Gru­ben mit an Kriegs­ver­let­zun­gen ge­stor­be­nen Op­fern her­vor­brach­ten (über­wie­gend Män­ner), die Ar­chä­o­lo­gen heu­te fin­den.

Auch wenn es Krie­ge zwi­schen Stäm­men wa­ren, gin­gen als Fol­ge die Fe­mi­na­te un­ter, die ge­schwächt, mit nur ei­nem Sieb­zehn­tel ver­tei­di­gungs­be­rei­ter (weil fort­pflan­zungs­be­rech­tig­ter) Män­ner, weg­ge­fegt wur­den. So­mit hät­ten die Häupt­lin­ge der Stein­zeit nicht ganz un­recht, viel­leicht Re­ste ei­ner Er­fah­rung von vor 8000 Jah­ren in ih­rer Über­lie­fe­rung schwam­mig und my­thisch, aber im Kern rich­tig, be­wahrt.

Die un­ru­hi­gen Zei­ten wa­ren je­doch schnell vor­bei, weil sich die neue Zi­vi­li­sa­ti­on durch­setz­te: Mo­no­ga­mie gab je­dem Mann die Mög­lich­keit, ei­ne Frau ab­zu­be­kom­men. Po­ly­ga­mie ist lo­gi­scher­wei­se des­we­gen „vie­hisch”, weil sie ei­ne gro­ße An­zahl Män­ner aus­schließt und un­ter­drückt, nicht des­we­gen, wie es ein ver­brei­te­tes Vor­ur­teil will, weil „Frau­en un­ter­drückt” wür­den, die im üb­ri­gen ex­trem do­mi­nant durch Fort­pflan­zung und Se­lek­ti­on der ge­wähl­ten Män­ner sind, wenn Zi­vi­li­sa­ti­on oder Kul­tur das nicht aus­glei­chend ein­schrän­ken. Sol­ches Vor­ur­teil zeigt ein­mal mehr, wie schief un­se­re Wahr­neh­mung (teil­wei­se an­ge­bo­ren) ist, uns Din­ge ge­nau ver­kehrt­her­um und wi­der die Tat­sa­chen deu­ten läßt.

Die em­pör­te Vor­stel­lung, Po­ly­ga­mie sei „vie­hi­sche Frau­en­un­ter­drückung” ist jahr­hun­de­rte­alt und we­sent­lich äl­ter als uns­re fe­mi­ni­sti­schen Wel­len. Doch wer lo­gisch den­ken kann, soll­te im­stan­de sein, sich vom Ge­gen­teil zu über­zeu­gen. Po­ly­ga­mie ist so­gar lo­gi­sche Kon­se­quenz ra­di­kal­fe­mi­ni­sti­scher Män­ner­mord­phan­ta­si­en my­thi­scher Ma­tri­ar­cha­te. Fal­scher kann das Vor­ur­teil gar nicht sein: ge­nau­es Ge­gen­teil der Wahr­heit. Ähn­lich ver­hält es sich mit so ziem­lich al­lem, was das Abend­land über Ge­schlech­ter denkt – al­les ist so grot­ten­falsch, daß die Wahr­heit auf Ge­ne­ra­ti­o­nen kaum er­kannt wer­den wird. Ei­nen Teil der durch lo­gi­sches Den­ken er­lang­ten Ein­sich­ten kann ich gar nicht der Nach­welt über­lie­fern, weil die Ge­fahr be­stün­de, daß sie nur zur Ver­teu­fe­lung be­nutzt, aber nicht ver­stan­den wür­den.

Die Rol­len­ver­tei­lung zwi­schen Män­nern und Frau­en wur­de bei der nach­eis­zeit­li­chen Ent­ste­hung von Zi­vi­li­sa­ti­on neu ge­re­gelt: Män­ner er­hiel­ten ei­nen wich­ti­gen Platz in der Land­wirt­schaft, und über­nah­men Rol­len in den neu von ih­nen ge­grün­de­ten Staa­ten und der eben­so neu­en Zi­vi­li­sa­ti­on, was die zer­stö­re­ri­sche Über­macht der weib­li­chen Rol­len wäh­rend der Ka­ta­stro­phen­zeit auf­hob. Trotz ver­blei­ben­den zu­sätz­li­chen männ­li­chen To­des­fäl­len durch ge­fähr­li­che Ar­bei­ten, Krie­ge und der­glei­chen gab es erst­mals ein bes­se­res Gleich­ge­wicht als nicht nur in der Ka­ta­stro­phen­zeit (1: 17), son­dern auch in der Ur­zeit (1:4). Man war da­bei, sich dem Ide­al von 1:1 we­nig­stens et­was zu nä­hern – bis die an­ge­bo­re­ne bi­o­lo­gi­sche Frau­en­be­vor­zu­gung zu­schlug und die Zi­vi­li­sa­ti­on schon lan­ge vor der er­sten Wel­le in ei­ne Spi­ra­le sich selbst be­schleu­ni­gen­den Un­gleich­ge­wichts trieb, in­dem je­de neue Frau­en­be­vor­zu­gung die männ­li­che Sei­te wei­ter schwäch­te und un­fä­hi­ger zum Ge­gen­steu­ern mach­te, zu­gleich über den An­se­hens­ver­lust der Män­ner ei­ne Ver­schär­fung der schie­fen Wahr­neh­mung aus­lö­ste, die an­ge­bo­ren um­so schlim­mer wird, je nied­ri­ger An­se­hen und Rang der Män­ner ist. Ide­o­lo­gisch ver­fehl­te Prin­zi­pi­en ver­stärk­ten die­se To­des­spi­ra­le der Zi­vi­li­sa­ti­on. Je grö­ßer weib­li­che Be­vor­zu­gung und Un­ter­drückung der Män­ner, um­so fa­na­ti­scher falsch ist be­reits un­se­re Wahr­neh­mung, die be­vor­zug­te Frau­en als „un­ter­drückt” und un­ter­drück­te Män­ner als „be­vor­zugt” fehl­deu­tet.

Die tat­säch­li­chen Ur­sa­chen der ka­ta­stro­pha­len La­ge von Män­nern in der Pro­blem­zeit sind bis­lang un­ge­klärt. Auch wenn der oben un­ter­such­te My­thos nicht zu­tref­fen soll­te, ver­bleibt in je­dem Fal­le die Er­kennt­nis, daß es zu al­len Zei­ten Män­ner wa­ren, die un­ter­drückt wur­den, nicht aber Frau­en. In­dem ich ei­nen fe­mi­ni­sti­schen My­thos lo­gisch ana­ly­sie­re und die Fol­gen auf­zei­ge, die sich aus ihm er­ge­ben, wer­de ich we­der zum Ur­he­ber noch Ver­fech­ter des My­thos. Die Fra­ge, ob er zu­trifft oder nicht, las­se ich of­fen, er­läu­te­re le­dig­lich, was sich an lo­gi­schen Fol­gen er­gä­be, wenn die An­nah­me rich­tig sein soll­te.

Fußnoten

1 «Tan­gen­ti­a­li­sing Ex­cess Ma­les …

Ma­les are meant to die off in lar­geish num­bers in na­tu­re. They are evol­ved that way, and in mam­mals, there are va­ri­ous ways of en­su­ring males die off… Any­way, as Ger­maine Greer spe­cu­la­ted in ʻSex & Destiny: Po­li­tics of Hu­man Fer­ti­li­tyʼ, the end of the Ice-Ages, warm food-rich cli­ma­tes, meant a mas­si­ve po­pu­la­ti­on ex­plo­si­on. Ex­cess ma­les be­ca­me a real pro­blem. Greer spe­cu­la­ted that ways and means had to be in­ven­ted to deal with the ex­cess ma­les, the Old ʻthrow them out at pu­ber­ty to Fuck Off and Dieʼ trick, didn’t seem to work any­more… of ways for wo­men-do­mi­nant com­mu­ni­ties trying to deal with ex­cess males, male sa­cri­fi­ces, Games etc, the ʻwinnerʼ got to be in­clu­ded in the com­mu­nal so­ci­al life and breeding pools etc… Any­way, my final point in that old uni paper, was that humans aren’t over-po­pu­la­ted with *people*, its *male* over­po­pu­la­tion.» (Rain, 15.9.2008, Women’s Lives Matter & Women’s Life Matters, doku­men­tiert in: Fe­mi­nis­mus: Gro­ßer Irr­tum – schwe­re Fol­gen)

2 siehe „Kultur und Geschlecht”, Anhang über feministischen Haß

Justitia ist einseitig blind

Justitia ist einseitig blind

In früheren Blogartikeln hatten wir schiefe, Frauen bevorzugende, Männer negativ deutende Wahrnehmung besprochen. So wurden in der Silvesternacht Messerstechereien, oder ein am Boden liegender Mann, dem noch an den Kopf getreten wurde, generell kaum Gewaltvorfälle erwänt, bei denen Opfer männlich waren – die das ganze Jahr über keine oder weniger Aufmerksamkeit finden. Schiefe Sicht gibt es aber auch abhängig von weltanschaulichen Hintergründen.

Wie schief Staat und Justiz sind, zeigt die unterschiedliche Behandlung politischer Haßpropaganda je nach ideologischem Hintergrund.

«„Zum Haß gegen Flüchtlinge aufgestachelt” – Journalist für Bericht über angebliche Vergewaltigung angezeigt. ..

Während sein Bericht in den sozialen Netzwerken weiterhin geteilt und kommentiert wird, wurde der Journalist wegen Volksverhetzung angezeigt.

… berichtet Blagoy von einem 13-jährigen Mädchen …, die von mindestens drei ausländischen Männern … mehrmals mißbraucht worden sein soll. Das russische Staatsfernsehen kündigte am vergangenen Samstag den Bericht über die „neue Ordnung in Deutschland” damit an, daß es Indizien über Migranten in Deutschland gebe, die anfangen würden minderjährige Kinder zu vergewaltigen…

Behörde: 13-Jährige weder entführt noch vergewaltigt

Polizei löst Versammlung gegen angebliche Vergewaltigung auf

Tausendfach ist die Geschichte im Netz geteilt worden, auch rechte Hetzer und das russische Staatsfernsehen verbreiteten die Meldung, daß eine 13-Jährige in Berlin von südländisch aussehenden Männern vergewaltigt worden sei. Die Polizei wies dies als falsch zurück.

Trotzdem gingen am Montagabend 250 Menschen auf die Straße.

„Solche Beiträge animieren zu Gewalt”

Der deutsche Rechtsanwalt Martin Luithle aus Konstanz wirft … eine verfälschende Berichterstattung … vor, um Flüchtlinge zu verunglimpfen. Außerdem sei in Blagoys Beitrag eine NPD-Demo als ein Protest von Angehörigen des minderjährigen Mädchens ausgegeben worden.

Luithle hat den russischen TV-Journalisten deshalb wegen Volksverhetzung angezeigt… „Der Fernsehbeitrag erzeugt subtil den gleichen Haß”» (http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2016/01/strafanzeige-nach-russischen-tv-bericht-ueber-13-jaehriges-maedchen-berlin-marzahn.html)

Nehmen wir an, die Darstellung des Artikels stimmt. Was folgt daraus? Auch bei der heutigen, feministisch geprägten Gesetzeslage der BRD wird es als Straftat und „Volksverhetzung” bezeichnet, wenn falsche Vergewaltigungsbehauptungen aufgebracht und politisch ausgeschlachtet werden.

Das wäre rechtlich in Ordnung, wenn auch regelmäßig so verfahren würde. Feministinnen jedoch betreiben seit vier Jahrzehnten eine Schlammschlacht gegen Männer, die sie allesamt als „potentielle Vergewaltiger” hingestellt haben. Feministinnen unterstellen Männern seit Jahrzehnten eine „Kultur der Vergewaltigung” – obwohl das weibliche Geschlecht dominant ist bei Fortpflanzung und Selektion, die weibliche Wahl ist. Doch unsere einseitige Wahrnehmung ist unfähig, männliche Opfer weiblicher Diskriminierung zu sehen und zu bedauern. Alles, was Männer tun können, um sich eine Identität aufzubauen und weibliche Liebe zu finden, wurde verächtlich gemacht, kriminalisiert. Jeder Blick, Witz, Flirtversuch kann als „Belästigung”, „Sexismus”, „Frauenbenachteiligung” ausgelegt werden, oder gar als „Vergewaltigung”, auch nachträglich. Julian Assange ist ein prominentes Opfer nachträglicher Umdeutungen von Geschlechtsverkehr und einer begeisternden Beziehung in „Vergewaltigung”, sobald der Frau etwas nicht paßt. (Julian hatte auch etwas mit einer anderen Frau. Eifersucht und Rachewunsch waren Grund für eine falsche, aber rechtlich erfolgreiche Beschuldigung.) Nicht prominente männliche Opfer sind unsichtbar und erhalten kein Mitgefühl, sondern Häme.

Männer sind in vielerlei Weise entrechtet, und ihre Sexualität ist kriminalisiert worden – alles mit einer männerverhetzenden, hanebüchenen Propaganda, die Männer als ständige Bedrohung und „potentielle” Vergewaltiger hinstellt. Noch vor wenigen Tagen hat sich ein Grünen-Politiker sich nicht entblödet, alle Männer, sich selbst inbegriffen, als „potentielle Vergewaltiger” zu verunglimpfen. An manchen US-Hochschulen kann jeder Kuß zwischen einem betrunkenen Mann und einer ebenso betrunkenen Frau eine klare Vergewaltigung sein (des Mannes an der Frau, nicht etwa umgekehrt); ja, noch geringfügigeres Turteln kann jederzeit dazu ausgelegt, zu grotesken Schauprozessen an feministisch-universitären Femegerichten führen, die keinerlei rechtstaatliche Verfahren kennen, Ruf und Karriere des Mannes aber ruinieren können.

Systematisch wurden Ängste vor Männern geschürt. Die weitaus meisten Vergewaltigungsvorwürfe sind falsch. Feministinnen erfinden immer höhere Ziffern, um gegen Männer zu wettern. (Wobei die weibliche Dominanz und das Schicksal männlicher Verlierer unsichtbar sind für unsere schiefe Wahrnehmung.)

Mit solcher „volksverhetzender” Haßpropaganda haben Feministinnen vier Jahrzehnte lang radikalfeministische Ideologie verbreitet und männerfeindliche Gesetze durchgebracht. Ist jemals eine Radikalfeministin wegen „Volksverhetzung” gegen Männer verurteilt worden? Nein, sogar wenn sie das Männerausrottungspamphlet SCUM bejubelt hat, oder eine Kastration öffentlich in ihrem Magazin bejubelte, erhält sie statt eines Strafverfahrens – zwei Bundesverdienstkreuze. (Alice Schwarzer)

Solch unrechtsmäßiges Vorgehen von Justiz und Politik sagt einiges über unseren Staat aus. Gäbe es eine Gerechtigkeit, so wäre nicht nur Alice Schwarzer, sondern ein Großteil der führenden Feministinnen vor Jahrzehnten wegen Volksverhetzung verurteilt und als haßerfüllte Extremisten von allen staatlichen Organen, Laufbahnen und allen anständigen Bürgern kategorisch ausgeschlossen worden.

Doch stattdessen ehrte der Staat sie und schloß alle Feminismuskritiker kategorisch aus, die auf solche Ungerechtigkeit hinwiesen.

Eine Haßideologie prägte Generationen, in denen letzte Reste einer auf Liebe gründenden Welt untergingen. Denn schriller Haß ist nur die kleine sichtbare Spitze eines Eisbergs. Alles, was gute Beziehungen, soziale und allgemeine Liebe, Achtung und Mitgefühl zwischen den Geschlechtern entstehen und reifen läßt, wurde restlos bekriegt und entsorgt. Doch die Manipulation der Zeitgenossen ist so groß, daß sie etwas anderes als die Geschichtsverdrehung der Siegerinnen gar nicht verstehen können. Die Zeit ist noch nicht reif, damit sie begreifen, worum und in welchem Ausmaß sie betrogen werden.

Silv­e­ster­nacht und Sen­sa­ti­ons­ma­che: Sex, Ge­walt und Sen­sa­ti­on: Wie Wahr­neh­mung und Me­di­en ge­wal­tig schief deu­ten

Silv­e­ster­nacht und Sen­sa­ti­ons­ma­che
Sex, Ge­walt und Sen­sa­ti­on: Wie Wahr­neh­mung und Me­di­en ge­wal­tig schief deu­ten

 Ge­sell­schaft und Staat be­fin­den sich auf ei­ner der­art schie­fen Ebe­ne, daß sie, ganz egal was pas­siert, im­mer in glei­cher Rich­tung wei­ter­rut­schen: der fe­mi­ni­sti­schen. Dies zei­gen auch die be­kann­ten Re­fle­xe nach der Sil­ve­ster­nacht.

Po­li­ti­sche Kor­rekt­heit ent­stand aus an­ge­bo­re­ner Frau­en­be­vor­zu­gung und ne­ga­ti­ven Sicht auf nie­der­ran­gi­ge Män­ner, die erst zi­vi­li­sa­to­risch und spä­ter fe­mi­ni­stisch ge­stei­gert und zu ei­nem mo­ra­lisch vor­ge­schrie­be­nen Wel­tbild aus­ge­baut wur­den. Von dort aus strah­lten „Kor­rekt­heits­zwän­ge”; al­so Ta­bus und Ge­sin­nungs­zwän­ge, in an­de­re Be­rei­che aus, zum Bei­spiel auf Mi­gran­ten.

Als in Istam­bul er­sten Mel­dun­gen zu­fol­ge neun von zehn To­des­op­fern Deut­sche wa­ren (in­zwi­schen ist von allen zehn die Re­de), ran­gen sich Po­li­ti­ker, die in sol­chen Fra­gen re­gel­mä­ßig ver­sa­gen und sich statt­des­sen mit mo­ra­li­schen Mei­nungs­ge­bo­ten zu pro­fi­lie­ren su­chen, schwer zu dem po­li­tisch nicht ganz kor­rek­ten Ein­ge­ständ­nis durch, „un­ter den Op­fern wa­ren auch Deut­sche”. Die­se For­mu­lie­rung ist so lä­cher­lich wie viel­sa­gend. Denn das Welt­bild der Re­pu­blik grün­det auf ei­nem Ver­bot, Deut­sche als Op­fer zu se­hen, sonst könn­ten ei­ni­ge par­tei­über­grei­fen­de und fol­gen­rei­che Fehl­ent­schei­dun­gen der Ver­gan­gen­heit schwer­lich be­grün­det wer­den.

Doch dies ist ein viel klei­ne­res Ta­bu als Män­ner als Op­fer zu se­hen. Fe­mi­ni­stin­nen se­hen sich nicht zu dem Ein­ge­ständ­nis ge­nö­tigt, un­ter Ge­walt­op­fern sei­en auch Män­ner, auch wenn neue Un­ter­su­chun­gen ei­nen im­mer hö­he­ren Mehr­heits­an­teil weib­li­cher Tä­te­rin­nen et­wa bei häus­li­cher Ge­walt nach­wei­sen. Ge­gen­über Män­nern sind Ta­bus sehr viel schär­fer als ge­gen­über je­der an­de­ren Grup­pe, so­gar den seit der Na­zi­zeit un­ter Ge­ne­ral­ver­dacht ste­hen­den Deut­schen.

Auch das The­ma se­xu­el­le Ge­walt wur­de nur des­we­gen seit mehr als ei­ner Ge­ne­ra­ti­on aus dem Zu­sam­men­hang ent­ris­sen über­zo­gen und zu ei­ner Art „Welt­er­klä­rung” er­ho­ben, weil ver­meint­lich per de­fi­ni­ti­o­nem Frau­en Op­fer und Män­ner Tä­ter sei­en. Doch was sich in sol­cher Sicht aus­drückt, ist le­dig­lich un­se­re Un­fä­hig­keit, weib­li­che Do­mi­nanz zu er­ken­nen, in Män­nern Op­fer oder in Frau­en Tä­te­rin­nen zu se­hen. Die fe­mi­ni­sti­schen Kam­pag­nen spie­gel­ten nicht die Wirk­lich­keit, son­dern un­se­re ra­di­kal und gro­tesk schie­fe Wahr­neh­mung wi­der. Heu­te prägt die einst ra­di­kal­fe­mi­ni­sti­sche Sicht so­gar Erz­kon­ser­va­ti­ve, die ein­sti­ges Un­be­ha­gen da­mit ver­ges­sen ha­ben.

Se­xu­a­li­tät ist bi­o­lo­gisch ein Do­mi­nanz- und Macht­feld des weib­li­chen Ge­schlechts, bei Mensch wie al­len nä­her ver­wand­ten Tie­ren. Män­ner sind es, die nach­weis­lich zu ei­nem Groß­teil von der Fort­pflan­zung aus­ge­schlos­sen wur­den (sie­he Buch­rei­he „Die bei­den Ge­schlech­ter”), sich um Zu­gang zu Lie­bes­le­ben, Fort­pflan­zung und Fa­mi­lie mü­hen müs­sen.

Nie­mand hat Mit­leid mit män­nl­ichen Ver­lie­rern, die kom­plett un­sicht­bar sind, ve­he­ment ge­leug­net wer­den – im Ge­gen­teil, beim Ver­such, zu Wort zu kom­men, wer­den sie ver­spot­tet, ver­höhnt, ent­rü­stet ab­ge­tan; ih­re Wort­mel­dun­gen über Dis­kri­mi­nie­rung an Män­nern wur­den Ge­ne­ra­ti­o­nen und das gan­ze Le­ben be­trof­fe­ner Män­ner lang un­ter­drückt. Ge­ra­de Me­di­en und Ver­la­ge, die von „Dis­kri­mi­nie­rung” be­rich­ten wol­len, er­wäh­nen nur über­wie­gend er­fun­de­ne fe­mi­ni­sti­sche „Dis­kri­mi­nie­rungs­be­haup­tun­gen”, die erst durch ei­ne schie­fe Wahr­neh­mung und Miß­ver­ste­hen bi­o­lo­gi­scher Tat­sa­chen zu­stan­de ka­men. Tat­säch­li­che mas­si­ve Dis­kri­mi­nie­rung von Män­nern seit Mi­lli­o­nen Jah­ren, die nach­weis­bar ist, ist da­ge­gen voll­stän­dig un­sicht­bar.

Des­halb kippt die Ge­set­zes­la­ge im­mer mehr um, bis al­les er­laubt ist, was ty­pi­scher­we­ise Frau­en tun, und wenn es an­de­ren das Le­ben ko­stet, und al­les kr­imi­na­li­siert ist, was Männ­ern tun könn­ten: Die Ge­sell­schaft kippt in fre­iem Fall bis zur to­ta­len Un­ter­drückung des männ­li­chen Ge­schlechts, weil nur weib­li­che Pro­ble­me wahr­ge­nom­men wer­den, und dann ein ide­o­lo­gi­scher, ver­fehl­ter Ak­ti­o­nis­mus aus­ge­löst wird, der zu den fal­schen Mit­teln greift.

Für mei­ne li­te­ra­ri­schen Be­schrei­bun­gen mas­si­ver se­xu­el­ler Dis­kri­mi­nie­rung wur­de ich in­zwi­schen über 30 Jah­re lang ver­spot­tet, ver­höhnt, als „lä­cher­li­cher Ver­lie­rer” mies­ge­macht. Ge­häs­si­ges Nach­tre­ten statt ei­nes Min­dest­ma­ßes an Mit­füh­len wa­ren die Fol­ge. Es ist ein Un­the­ma, un­denk­bar – doch bi­o­lo­gi­sche Tat­sa­che: Män­ner wer­den dis­kr­im­iniert, et­wa durch se­xu­el­le Se­lek­ti­on oder Zah­lungs­pflich­ten für ih­ren ei­ge­nen Raus­wurf aus Fa­mi­li­en in ei­nem staat­lich ge­för­der­ten Ego­trip. Fe­mi­nis­mus ver­dreht al­le Tat­sa­chen in ihr Ge­gen­teil und stellt Män­ner als se­xu­el­le Macht­ha­ber dar. Das glat­te Ge­gen­teil ist wahr: Un­ser Mit­ge­fühl gilt al­lein Frau­en; wann im­mer Frau­en ein Pro­blem ha­ben, gibt es ei­nen gro­ßen Auf­schrei. Män­ner, de­nen Frau­en Pro­ble­me be­rei­ten, ob durch Ab­zocke nach Tren­nung oder Dis­kr­im­inie­rung der Se­lek­ti­on, wer­den da­ge­gen voll­stän­dig ig­no­riert, Hin­wei­se auf sie em­pört zum Schwei­gen ge­bracht. Der Ge­gen­satz der Be­hand­lung, die Frau­en und Män­nern zu­teil wird, ist ra­di­kal und ex­trem, wird aus der Wahr­neh­mung hef­tig ver­drängt.

Täg­lich wim­meln Me­di­en Män­ner ab, die ei­nen Grund zur Kla­ge ha­ben. Ich mei­ne da­mit fe­mi­nis­mus­ge­schä­dig­te und eman­zi­pa­ti­ons­ge­schä­dig­te Män­ner west­li­cher Zi­vi­li­sa­ti­on, bei uns bei­spiels­wei­se deutsch­stäm­mi­ge Män­ner. Sie sind die wirk­li­chen Ver­lie­rer oh­ne je­den Bo­nus, die kei­ner­lei Mel­dun­gen, Auf­merk­sam­keit oder Mög­lich­keit er­hal­ten, sich zu äu­ßern.

In der Sil­ve­ster­nacht kam es zu Über­grif­fen, von de­nen die Me­di­en um­fang­reich be­rich­te­ten. An­fangs wur­de ver­sucht, die Her­kunft der weit­aus mei­sten Ver­däch­ti­gen zu ver­stecken, weil die­se ei­ner von „po­li­ti­scher Kor­rekt­heit” in der Flücht­lings­kri­se ge­ra­de mas­siv un­ter­stütz­ten Grup­pe an­ge­hö­ren. Auch in ra­di­kal­fe­mi­ni­st­ischen Län­dern wie Schwe­den wur­de ge­nau­so re­a­giert, als ei­ne be­denk­li­che An­zahl se­xu­el­ler Über­grif­fe von Tä­tern aus dem Kreis der Flücht­lin­ge und Mi­gran­ten ver­übt wur­de.

«„Es gibt Po­li­zei­mit­ar­bei­ter, die auf­grund der ak­tu­el­len Flücht­lings­de­bat­te Sor­gen da­vor ha­ben, über die­se Din­ge zu spre­chen.”» (http://www.gmx.net/ma­ga­zine/panorama/schwedens-polizei-vertuschte-sexuelle-uebergriffe-31268806)

Nach­dem wie ge­habt Per­so­nen, die sich nicht an das Ta­bu hiel­ten, mit der üb­li­chen Dif­fa­ma­ti­ons­keu­le wahl­wei­se als „Na­zi”, „Rechts­po­pu­list” oder „Chau­vi­nist” be­zeich­net wor­den wa­ren, brach das Ta­bu vor­her­seh­bar schnell, weil der Bo­nus ih­rer eth­ni­schen Grup­pe mit ei­nem weit­aus mäch­ti­ge­ren Bo­nus kol­li­dier­te: der an­ge­bo­re­nen, zi­vi­li­sa­to­ri­schen und oben­drein fe­mi­ni­stisch über­stei­ger­ten Frau­en­be­vor­zu­gung. Wenn es um Frau­en geht, gibt es ei­nen Auf­schrei, der al­les und je­den an­de­ren über­tönt. Auch die Ver­nunft.

Rasch wur­de be­haup­tet, es lie­ge wie­der ein­mal an „pa­tr­iar­cha­li­schen Tra­di­ti­o­nen”, „is­la­mi­schen Ma­chos” und so wei­ter. Wer noch ver­nünf­tig und ra­ti­o­nal den­ken kann, se­he sich die Tat­sa­chen an: (die fe­mi­ni­stisch ge­färb­ten Ide­o­lo­gie­sät­ze las­se ich be­wußt aus)

«Vor 40 Jah­ren trug kaum ei­ne Frau in Kai­ro ein Kopf­tuch. Öf­fent­li­che se­xu­el­le Be­lä­sti­gung gab es da­mals so gut wie nie. … Von die­ser Du­a­li­tät sind auch vie­le jun­ge Mus­li­me be­trof­fen, die in ge­schlos­se­nen Com­mu­ni­ties in Eu­ro­pa le­ben und den­noch den Ver­füh­run­gen ei­ner of­fe­nen Ge­sell­schaft aus­ge­setzt sind. … Wir er­le­ben seit Jah­ren Auf­lö­sungs­er­schei­nun­gen in der ara­bi­schen Welt. Das führt zu mehr In­di­vi­du­al­isie­rung. Durch Auf­lö­sungs- und In­di­vi­du­ali­sie­rungs­pro­zes­se wur­den vier Phä­no­me­ne be­schleu­nigt: der Ter­ro­ris­mus, die Pro­test­be­we­gung, die Aus­wan­de­rung und die se­xu­el­le Be­lä­sti­gung. … Da ih­nen im We­sten dann plötz­lich die Ge­mein­schaft fehlt, die ihr mo­ra­li­sches Ver­hal­ten über­wa­chen kann, flip­pen sie aus» (http://www.cicero.de/berliner- republik/zu-den-ereignissen-koeln-religion-ist-mitverantwortlich/60341)

Das hört sich schon ganz an­ders an, so­gar ge­nau kon­trär zu den üb­li­chen Be­haup­tun­gen. Die tra­di­ti­o­nel­len Zu­stän­de brach­ten sol­che Pro­ble­me nicht her­vor, son­dern ver­hin­der­ten sie weit­ge­hend. Erst nach an­dert­halb Ge­ne­ra­ti­o­nen Eman­zi­pa­ti­on und Fe­mi­nis­mus gibt es von Af­gha­ni­stan1 über Nord­af­ri­ka bis zu Ein­wan­de­rern von dort Pro­ble­me. Lo­gi­scher­wei­se müs­sen die Pro­ble­me al­so et­was mit den Ver­än­de­run­gen zu tun ha­ben, mit de­nen je­ne ide­o­lo­gi­schen Strö­mun­gen die Welt „be­glücken” woll­ten, nicht mit den vor­he­ri­gen (zu­vor in­tak­ten) Tra­di­ti­o­nen.

Auf den bei uns er­reich­ten Un­ter­drückungs­grad von Män­nern brau­chen wir auch nicht stolz sein. Wer nicht in­for­miert ist, le­se den Buch­zy­klus „Die Wahl­macht der Frau”, der so mas­siv ver­höhnt und un­ter­drückt wird wie je­der männ­li­che Ver­lie­rer bei uns ‒ so daß ein gan­zes Ge­schlecht nicht ein­mal mehr zu Wort kommt. Da­ge­gen sind The­men, von de­nen Me­di­en groß be­rich­ten, Kin­ker­litz­chen.

Schon ein­mal et­was von weib­li­cher Do­mi­nanz und in­ter­se­xu­el­ler Se­lek­ti­on ge­hört und das auch wirk­lich ver­stan­den? Nein, dann emp­feh­le ich den Buch­zy­klus „Die bei­den Ge­schlech­ter”. Denn tat­säch­lich ist die un­ter­schwel­li­ge und un­sicht­ba­re weib­li­che Do­mi­nanz mäch­ti­ger und fol­ge­nrei­cher als au­gen­fäl­li­ge männ­li­che Stär­ke. Un­se­re Wahr­neh­mung ver­dreht da­her die wirk­li­chen Ver­hält­nis­se bis ins Ge­gen­teil.

«Die Ur­sa­chen für sol­che Ex­zes­se se­xu­eller Ge­walt sind viel­fäl­tig. Im Vor­der­grund ste­hen so­zi­a­le Grün­de wie „Ar­mut, Ar­beits­lo­sig­keit und Man­gel an Le­bens­chan­cen”, er­läu­tert Said Sa­dek, Pro­fes­sor für So­zi­o­lo­gie an der Ame­ri­ka­ni­schen Uni­ver­si­tät in Kai­ro. … Vie­le Tä­ter sei­en jun­ge Ar­beits­lo­se, die die ho­hen Ko­sten für ei­ne Hoch­zeit nicht auf­brin­gen könn­ten. „Sie se­hen in die­sen Über­grif­fen für sich die ein­zi­ge Mög­lich­keit, ih­re Se­xu­a­li­tät aus­zu­le­ben.”» (http://www.cicero.de/weltbuehne/das-frauenbild-der-arabischen-welt-wo-maenner-ganz-selbstverstaendlich-ueber-frauen)

Das Über­maß fe­mi­ni­sti­scher Pro­pa­gan­da in der Sicht auf is­la­mi­sche Län­der folgt dem al­ten abend­län­di­schen Mu­ster, Män­ner­feind­lich­keit und den Vor­wurf an­ders­wo an­geb­lich un­terd­rück­ter Frau­en als schwar­ze Pro­pa­gan­da ein­zu­set­zen, die weit ver­brei­tet war, als es galt, Ko­lo­ni­a­lis­mus zu recht­fer­ti­gen, oder spä­ter den Griff des mo­der­nen Staa­tes nach der Macht, das Le­ben der Men­schen in im­mer in­ti­me­ren, pri­va­te­ren und sub­ti­le­ren Ein­zel­hei­ten ge­setz­lich zu kon­troll­ie­ren.

Of­fen­kun­dig ist ein mas­si­ves Pro­blem ent­stan­den durch Auf­lö­sung der al­ten Kul­tur und Zu­sam­men­bruch al­ter Aus­gleichs­me­cha­nis­muen. Wie üb­lich ver­dreht fe­mi­ni­sti­sche Sicht Tat­sa­chen in ihr Ge­gen­teil, wenn be­haup­tet wird, tra­di­ti­o­nel­le is­la­mi­sche Kul­tur tra­ge die Schuld an dem Pro­blem. In der tra­di­ti­o­nel­le­ren Welt von vor 40 und mehr Jah­ren war das Pro­blem laut den Ar­ti­keln weit­ge­hend un­be­kannt. So­mit ist das Ge­gen­teil wahr: Die Auf­lö­sung der Kul­tur, Eman­zi­pa­ti­on und Fe­mi­nis­mus, die star­ke Ver­än­de­run­gen und Stö­run­gen der Ge­schlech­ter­be­zie­hun­gen be­wirk­ten, ha­ben das Pro­blem ent­ste­hen las­sen.

Jetzt zer­ren zwei Pro­ble­me an ent­wur­zel­ten jun­gen Män­nern: ei­ner­seits hat die Auf­lö­sung der tra­di­ti­o­nel­len Kul­tur, was weib­li­che Do­mi­nanz­macht durch se­xu­el­le Se­lek­ti­on enorm zu­neh­men läßt. Fe­mi­ni­sti­sche Phra­sen, die so­gar die URL prägen, wie „ara­bi­schen Welt, wo Män­ner ganz selbst­ver­ständ­lich über Frau­en ver­fü­gen”, ver­dre­hen in fe­mi­ni­sti­scher Ma­nier die Tat­sa­chen in ihr Ge­gen­teil. Bi­o­lo­gisch liegt die Macht bei Frau­en, nicht bei Män­nern. Tra­di­ti­o­nel­le Kul­tu­ren för­der­ten Über­grif­fe eben nicht, son­dern lie­ßen sie sehr sel­ten sein. Auch ei­ne Ver­füg­bar­keit im fe­mi­ni­sti­schen Sin­ne gab es eben nicht; au­ßer­dem hän­gen die heu­ti­gen Über­grif­fe mit man­geln­der Ver­füg­bar­keit, dem glat­ten Ge­gen­teil des be­haup­te­ten Tat­be­stan­des, oder, in an­de­ren Worten, der zu­neh­men­den se­xu­el­len Se­lek­ti­on durch Frau­en zu­sam­men, de­ren An­for­de­run­gen ar­beits­lo­se Män­ner kaum noch er­fül­len kön­nen.

Die gan­ze wü­ten­de Re­vo­lu­ti­on fe­mi­ni­sti­scher Kräf­te war ein Krieg der Mach­tha­be­rin­nen ge­gen von weib­li­cher Se­lek­ti­on ab­hän­gi­ge Män­ner. Es sind pro­to­fe­mi­ni­sti­sche Kräf­te, die seit Ur­zei­ten Män­ner un­ter­drücken, und nicht um­ge­kehrt. Wohl­ge­merkt, ich ver­tei­di­ge kei­nes­falls Über­grif­fe, eben­so­we­nig ent­wur­zel­te Mus­li­me, die ih­re Gren­zen nicht ken­nen, und laut man­chen Be­rich­ten viel­fach po­li­zei­be­kann­te Kri­mi­nel­le sei­en. Ich stel­le nur die Ver­hält­nis­se klar. Mit­ge­fühl for­de­re ich aber sehr wohl für west­li­che und hie­si­ge männ­li­che Ver­lie­rer, die nicht über­grif­fig wer­den, kein Ge­hör fin­den, die nur ig­no­riert, ver­un­glimpft oder ver­spot­tet wer­den, die Ge­häs­sig­keit statt Lie­be er­fah­ren, wenn sie von ih­rer Dis­kr­imi­nie­rung be­rich­ten, wie in „Die Wahl­macht der Frau”. Die auf­ge­tre­te­nen Pro­ble­me sind durch an­de­re Mit­tel zu be­kämp­fen, näm­lich wirk­sa­me Be­stra­fung der ver­brei­te­ten Dieb­stahls­me­tho­de „An­tän­zeln”, nicht durch noch wei­ter­ge­hen­de Kri­mi­na­li­sie­rung von Män­nern, die be­reits seit Ge­ne­ra­ti­o­nen läuft und da­mals wie heu­te ver­häng­nis­voll war und ist, das Aus­maß ei­ner Hy­ste­rie an­ge­nom­men hat.

An­de­rer­seits (zwei­tes Pro­blem) pral­len grel­le Rei­ze ei­ner über­se­xu­a­li­sier­ten Welt auf die ara­bi­schen Män­ner ein, Ver­lockun­gen von frei­zü­gig le­ben­den Frau­en im We­sten, die sich frei aus­le­ben und imänn­li­chen Ver­lie­rern un­zu­gäng­li­che Ver­gnü­gen gön­nen, bis hin zur weit ver­brei­te­ten Por­no­gra­phie. Das muß Fru­stra­ti­o­nen aus­lö­sen. Bei uns sind Män­ner be­reits so un­ter­drückt, ist ihr Rück­grat so sy­ste­ma­tisch ge­bro­chen, daß sie gar nicht mehr spü­ren, was ih­nen ge­schieht. Die Ru­he bei uns ist kein „Fort­schritt der Zi­vi­li­sa­ti­on”, son­dern ei­ne Fried­hofs­ru­he, weil männ­li­che He­te­ro­se­xu­ali­tät to­tal un­ter­drückt ist.

E­ine vir­tu­el­le Be­kann­te hat mir mal in Hip­pie­ma­nier vor­ge­schwärmt, hier im or­di­nä­ren Or­igi­nal­ton („Fuck for Peace”) zi­tiert, sie habe schon „so viel für den Frie­den ge­fickt, daß ei­gent­lich auf der gan­zen Welt Frie­den herr­schen müs­se”. Die­ser Hip­pie­spruch ist na­tür­lich to­ta­ler Hohn, wenn vie­le männ­li­che Ver­lie­rer aus­ge­schlos­sen sind und sich als chan­cen­lo­se, vom Ver­gnü­gen aus­ge­schlos­se­ne Ver­lie­rer dann noch an­hö­ren müs­sen, wie toll sich be­wußte Frau­en ver­gnü­gen, von de­nen sie stän­dig dis­kri­mi­niert und aus­ge­schlos­sen wer­den, die da­bei gar glau­ben, auf die­se Wei­se die Welt zu „be­frie­den”. Im Ge­gen­teil, so wird dem Lei­den noch Ver­höh­nung hin­zu­ge­fügt.

West­li­che, vom Fe­mi­nis­mus ent­rech­te­te Män­ner sind voll­stän­dig un­ter­drückt. Von ih­nen be­rich­ten die Me­di­en nicht, weil sie als männ­li­che Ver­lie­rer ab­so­lut nicht zäh­len, statt Mit­ge­fühl nur Ver­ach­tung und Hohn er­hal­ten.

Ara­bi­sche Män­ner sind noch nicht so voll­stän­dig un­ter­drückt; ei­ni­ge von ih­nen wer­den über­grif­fig. Doch es wäre un­ge­recht, sie zu be­vor­zu­gen ge­gen­über den viel schlim­mer be­trof­fe­nen abend­län­di­schen Män­nern, von de­nen nie­mand re­det, und die jetzt mit Ge­set­zes­ver­schär­fun­gen noch stär­ker un­ter­drückt wer­den.

In der tra­di­ti­o­nel­len ara­bi­schen Welt gab es Mög­lich­kei­ten, zu hei­ra­ten, im schi­iti­schen Raum auch zeit­lich be­grenzt, und so se­xu­el­le Er­fül­lung zu fin­den. Ge­ra­de der Man­gel an Ver­füg­bar­keit heu­te ist das Pro­blem: Chan­cen­lo­se ar­beits­lo­se Män­ner, die gar nicht fä­hig sind, die ho­hen An­for­de­run­gen zu er­fül­len, die se­xu­el­le Se­lek­ti­on durch Frau­en, aber auch in­tra­se­xu­el­le Se­lek­ti­on des Wett­be­werbs un­ter Män­nern stel­len, oder tra­di­ti­o­nel­le Hei­rats­vor­aus­set­zun­gen für Män­ner, die ei­ne Fa­mi­lie er­näh­ren kön­nen müs­sen. Frau­en un­ter­lie­gen nicht solch ho­hen Hei­rats­vor­aus­set­zun­gen.

Der Druck se­xu­el­ler Se­lek­ti­on durch Frau­en nimmt zu.

«Sie wol­len ih­ren Ehe­mann selbst wäh­len und neh­men sich da­für Zeit.» (a.a.O.)

Um­ge­kehrt zur fe­mi­ni­sti­schen Pro­pa­gan­da wird das se­xu­el­le Pro­blem durch ei­nen Not­stand und den so­zi­a­len und kul­tu­rel­len Ab­stieg der Män­ner ver­ur­sacht. Was macht die fe­mi­ni­stisch in­dok­tri­nier­te, und auch an­ge­bo­ren frau­en­be­vor­zu­gen­de Wah­rneh­mung von Me­di­en, Po­li­tik und Öf­fent­lich­keit? Wie üblich ge­nau das fal­sche: sie ver­schärft das Pro­blem mit Ge­set­zen, die noch mehr als „Ver­ge­wal­ti­gung” um­deu­ten, da­mit auch we­ni­ger or­ga­ni­sier­te Kri­mi­nel­le und ara­bisch­stäm­mi­ge Ent­wur­zel­te tref­fen, die in der Sil­ve­ster­nacht Be­rich­ten zu­folg­e über­grif­fig wur­den, son­dern vor al­lem deut­sche Durch­schnitts­män­ner tref­fen, die oh­ne­hin be­reits un­ter­drückt, in al­lem was sie tun oder nicht tun kri­ti­siert, dif­fa­miert, und ten­den­zi­ell kr­im­ina­li­siert wer­den. Bald ist es nicht mehr mög­lich, sich ei­ner Frau zu nä­hern, zu flir­ten, sie zu ge­win­nen, ohne sich straf­bar oder zu ei­nem un­ter­wür­fi­gen Hund zu ma­chen. Fast je­de er­denk­li­che Hand­lung ei­nes Man­nes beim Flir­ten kann von ei­ner Frau kri­mi­na­li­siert wer­den. Ein Kuß un­ter Al­ko­hol­ein­fluß wur­de be­reits am Campus von US-Uni­ver­si­tä­ten als „Ver­ge­wal­ti­gung” ge­ahn­det, das Le­ben des Man­nes zer­stört, der un­ter Al­ko­hol ver­ant­wort­lich ist, wo­ge­gen die eben­so al­ko­ho­li­sier­te Frau kei­ner­lei Ver­ant­wor­tung für ihr Tun hat.

Vor 20 Jah­ren schrieb der Spie­gel vom „Char­me der Mos­kau­er Schau­pro­zes­se” über sol­che He­xer­jag­den ge­gen Män­ner. Heu­te sind die Me­di­en noch fe­mi­ni­sti­scher ge­wor­den als da­mals be­reits, gibt es kei­ne Kr­itik mehr dar­an.

Nie­mand kommt auf die Idee, Män­nern we­nig­stens so viel Wür­de und Männ­lich­keit zu las­sen, daß sie ein halb­wegs er­träg­li­ches Le­ben füh­ren kön­nen. Nie­mand hat die ge­ring­ste An­teil­nah­me für deut­sche oder west­li­che Män­ner ‒ eher noch für Mi­gran­ten mit Mi­tleids­bo­nus.

Der fe­mi­ni­sti­sche Re­flex folgt ver­läß­lich, so wie zu­ver­läs­sig al­le Tat­sa­chen in ihr Ge­gen­teil ver­dreht wer­den. Statt daß die Po­li­tik den Zu­zug auf ein ver­kraft­ba­res Maß ver­rin­gert, das sehr viel ge­rin­ger sein muß als auch in der Ver­gan­gen­heit, wo es be­reits nicht ge­lang, Men­schen zu in­te­grie­ren und das Ent­ste­hen von Pa­ral­le­lge­sell­schaf­ten zu ver­hin­dern, wird die fe­mi­ni­sti­sche Un­ter­drückung des Man­nes we­iter an­ge­heizt, die ein­sei­ti­ge weib­li­che Macht se­xu­el­ler Se­lek­ti­on ver­stärkt, und da­mit die Pro­ble­me ver­schärft.

Un­ter fe­mi­ni­sti­schem Ein­fluß ist die­ser Staat zu ei­nem Un­ter­drückungs­sy­stem ve­rkom­men, das die Fal­schen be­straft und im­mer wei­ter un­ter­drückt, die Un­ter­drücke­rin­nen da­ge­gen im­mer wei­ter er­mäch­tigt und be­vor­zugt. Män­ner sind oft le­bens­lan­ge Zahl­knech­te nach leich­ter und pro­fi­tab­ler Schei­dung. Statt daß Män­ner und Vä­ter ein Sor­ge­recht hät­ten, ha­ben Frau­en ein Ent­sor­gungs­recht – Män­ner nach Be­lie­ben zu ent­sor­gen und fi­nan­zi­ell zu plün­dern, sich oft le­bens­lang von den Ent­sorg­ten mä­sten zu las­sen.

Sol­che fe­man­zi­ge Dop­pel­mo­ral hat auch auf an­de­re Fel­der aus­ge­strahlt, wo­durch „po­li­ti­sche Kor­rekt­heit” ent­stan­den ist. Tä­ter –- und erst recht Tä­te­rin­nen – wer­den ge­schützt, nicht tat­säch­li­che Op­fer.

Zu­nächst hat das Pro­blem der Sil­ve­ster­nacht we­ni­ger mit Se­xu­a­li­tät zu tun als es scheint. Tat­säch­lich ist das viel­fach auf­ge­tre­te­ne „An­tän­zeln” laut ei­ni­gen we­ni­gen brauch­ba­ren Pres­se­be­rich­ten ei­ne täg­li­che Er­schei­nung, bei der es um Dieb­stahl oder Raub geht, wor­über Me­di­en so gut wie nie be­rich­ten. Denn die Op­fer sind ty­pi­scher­wei­se nicht weib­lich und Be­woh­ner von Pro­blem­vier­teln. Das deut­sche Rechts­sy­stem ver­sagt wie­der ein­mal voll­kom­men, weil „Kol­lek­tiv­stra­fen” ver­bo­ten sind, bei dem pas­si­ven Ein­krei­sen von Op­fern aber kaum nach­weis­bar ist, wer nur den Weg aus dem Kreis ver­sperr­te, und wer tat­säch­lich nach Geld­beu­tel, Be­sitz oder in die­sem Fal­le in­ti­men Zo­nen griff.

Statt aber­mals das Se­xu­al­recht zu noch to­ta­le­rer Un­ter­drückung al­ler Män­ner, auch der brei­ten Mehr­heit an­stän­di­ger Bür­ger, wei­ter zu ver­schär­fen, was die Pro­ble­me ent­rech­te­ter und aus­ge­grenz­ter Män­ner nur ver­schlim­mert, und da­mit die Pro­ble­me der Ge­sell­schaft, hät­te das ei­gent­li­che Pro­blem an­ge­gan­gen wer­den müs­sen: Ein kom­pli­zier­tes, aber un­fä­hig kon­stru­ier­tes und ver­sa­gen­des Rechts­sy­stem. Na­tür­lich darf nicht, wie bei der be­rüch­tig­ten „Sip­pen­haft”, ein Un­schul­di­ger kol­lek­tiv mit­be­straft wer­den. Hier aber han­delt es sich um Tat­be­tei­lig­te, die bei ei­nem Dieb­stahl und Raub ge­zielt den Weg ver­sper­ren, da­mit das Op­fer nicht weg­lau­fen kann. Hin­ter­her wird dann ein ab­ge­ka­per­tes Spiel mit un­se­rem über­for­der­ten Ju­stiz­sy­stem ge­spielt. „Ich war es nicht! Ich stand nur da!” „Ich war es auch nicht. Weist mir mal das Ge­gen­teil nach.” Am En­de wer­den meist al­le frei­ge­las­sen und kei­ner be­straft. Des­halb ist das An­tän­zeln zum er­folg­rei­chen Ge­schäfts­mo­dell ge­wor­den, eben­so wie das Ab­mahn­un­we­sen und Ab­zock­fal­len im In­ter­net oder bei der Te­le­pho­nie – al­les auf­grund un­sin­ni­ger Ge­set­ze, bei de­nen un­se­re fe­man­zi­ge Po­lit­ka­ste ver­sagt hat.

Ab­mah­nun­gen dürf­te es ge­setz­lich nicht ge­ben, wie in den mei­sten an­de­ren Län­dern. Punkt aus. Ein dum­mer Ein­fall, der nie re­vi­diert wird. Wir zah­len heu­te noch die Sekt­steu­er für Kai­sers Flot­te, die Eng­land zum Bünd­nis mit Frank­reich und Ruß­land trieb, das un­ser Ver­häng­nis wur­de, oh­ne das es kei­nen Welt­krieg ge­ge­ben hät­te. Ab­ge­schafft wer­den Steu­ern oder schlech­te Ge­set­ze so gut wie nie. Ab­zock­fal­len wä­ren auch ver­meid­bar, wenn die Re­geln für Ver­trags­ab­schlüs­se bes­ser durch­dacht wä­ren. Wer beim An­tän­zeln mit­macht, den Weg nicht frei­gibt, müß­te sich we­gen kri­mi­nel­ler Ban­den­bil­dung straf­bar ma­chen. Die Ge­set­zes­lü­cke hat­te nichts mit Se­xu­a­li­tät zu tun. Trotz Sex­spick­zet­tel und all­ge­mei­nem Be­säuf­nis wä­re es kaum zu sol­chen Vor­fäl­len ge­kom­men, wenn sie nicht ge­fahr­lo­se Pra­xis für Die­be wä­ren, wo­bei Be­hör­den un­tä­tig und ohn­mäch­tig zu­se­hen.

Das Ge­schäfts­mo­dell „An­tän­zeln” funk­ti­o­niert eben­so gut wie zwar un­er­wünsch­te, aber nicht wirk­sam ver­bo­te­ne ban­den­mä­ßi­ge Bet­te­lei. Täg­lich ler­nen Ent­wur­zel­te, daß sich An­tän­zeln lohnt, oh­ne wirk­li­ches Ri­si­ko straf­frei bleibt, und leich­tes Geld ver­spricht. Das Ge­schäfts­mo­dell ver­brei­tet sich auf­grund der Un­fä­hig­keit des Staa­tes. Ir­gend­wann kom­men Ent­wur­zel­te auf die Idee, die­ses oft er­prob­te fi­nan­zi­el­le Ge­schäfts­mo­dell auf se­xu­el­le Aben­teu­er aus­zu­wei­ten. Das hat nichts mit ei­nem „Pa­tri­ar­chat” zu tun, wie fe­mi­ni­sti­scher Zeit­geist un­ter­stellt. Im Ge­gen­teil. In ei­ner tra­di­ti­o­nel­len Kul­tur (nicht Pa­tr­iar­chat in fe­mi­ni­sti­scher Wor­tbe­deu­tung, denn ein sol­ches gab es nie) wä­ren die­se Leu­te er­stens nicht ent­wur­zelt, wä­ren zwei­tens kei­ner se­xu­el­len Se­lek­ti­on dis­kri­mi­nie­ren­den Aus­ma­ßes aus­ge­setzt, drit­tens nicht von por­no­gra­phi­schem Vor­le­ben fast rein weib­li­cher Frei­hei­ten se­xu­ell auf­ge­sta­chelt, und wür­den vier­tens durch Stra­fen ab­ge­schreckt, der­glei­chen zu ver­su­chen. In tra­di­ti­o­nel­len Ge­sell­schaf­ten sind sol­che Pro­ble­me eher sel­ten.

Daß die Me­di­en über­haupt be­rich­te­ten, die Öf­fent­lich­keit auf das The­ma an­sprang, hat vor al­lem ei­nen Grund: Weil aus­nahms­wei­se die Op­fer weib­lich und die Hand­lun­gen se­xu­ell wa­ren. Das wi­der­spricht an­ge­bo­re­ner und fe­mi­ni­sti­scher Frau­en­be­vor­zu­gung in der Wahr­neh­mung. Hät­ten sie nur Geld ge­klaut wie im­mer, oder die Op­fer viel­fach ein an­de­res Ge­schlecht, so wä­re nicht ein­mal be­rich­tet wor­den. Der Me­di­en­rum­mel zeigt wie­de­rum das Ge­gen­teil der fe­mi­ni­stisch in­spi­rier­ten Un­ter­stel­lun­gen.

Wo bleibt der Me­di­en­rum­mel we­gen weib­li­cher Dis­kr­imi­nie­rung von Män­nern? Un­denk­bar? Eben: das ist Teil des Pro­blems und schie­fe Wahr­neh­mung. Ich woll­te be­reits in den 1980ern ei­nen Film „Ein Mann zieht durch die Stadt” dre­hen, um zu do­ku­men­tie­ren, wie jun­ge Män­ner von Frau­en dis­kri­mi­niert und ab­ge­wim­melt wer­den ‒ das Ge­gen­teil der fe­mi­ni­sti­schen Sa­ga, die vor kur­zem ver­wirk­licht wur­de. Mei­ne Dar­stel­lung hät­te den bi­o­lo­gi­schen Tat­sa­chen ent­spro­chen und ich hat­te die Idee 30 Jah­re vor den Fe­mi­ni­stin­nen. Doch auf­grund der schie­fen Wahr­neh­mung wur­den Film und Re­por­ta­ge nie ver­wirk­licht, statt­des­sen ei­ne Ge­ne­ra­ti­on spä­ter die fe­mi­ni­sti­sche Um­keh­rung.

Hier­in liegt das wah­re Pro­blem: uns­re schie­fe Wahr­neh­mung. Wir ge­ben be­dau­er­li­chen, aber un­ty­pi­schen Vor­fäl­len mehr Auf­merk­sam­keit, als ih­nen ge­bührt, wo­ge­gen wir die an­de­re Sei­te mit ins­ge­samt viel wei­ter ver­brei­te­ten und fol­gen­rei­che­ren Pro­ble­men kom­plett un­ter­drücken, oh­ne uns des­sen auch nur be­wußt zu sein.

Die­ser Ar­ti­kel ent­stammt dem Duns­tkreis von „Zen­siert”; Band 4 der Rei­he „Die bei­den Ge­schlech­ter”, so­wie der Buch­rei­he „Die Wahl­macht der Frau”.

1 Einst waren Hippiemädchen begeistert von Afghanistan und der freundlichen Behandlung dort, siehe „Die Karawane der Blumenkinder”

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